Herzlich willkommen zur letzten Ausgabe von Lesenswert im alten Jahr!

Insgesamt brachte es diese Rubrik im Jahr 2022 auf sechszehn Ausgaben, die heutige mitgezählt. Damit blieb ich zwar auch dieses Jahr hinter dem angepeilten 14-Tage-Rhythmus zurück, veröffentlichte aber immerhin deutlich mehr als im Vorjahr, wo Lesenswert auf gerade einmal neun Ausgaben kam.

In den sechzehn Folgen finden sich zusammen knapp mehr als 100 Leseempfehlungen (mehrteilige Artikel habe ich nur einfach gezählt). Das sind fast genau ein Drittel mehr als letztes Jahr. Hinzu kommen vereinzelt Videos und Podcasts.

Für Statistikfreunde: Der Anteil deutschsprachiger Artikel lag bei 59 Prozent und damit nahezu exakt auf dem Niveau vom letzten Jahr. Der Anteil weiblicher Autorinnen lag bei circa 15 Prozent, und damit minimal höher als im Vorjahr. (Bezogen auf die Zahl der empfohlenen Texte. Mehrfach vertretene AutorInnen wurden also mehrfach gezählt.)

Die Spannbreite der Aufrufzahlen zwischen den einzelnen Ausgaben ist groß. Die meisten Aufrufe konnte diese Ausgabe verbuchen, und zwar mehr als 5-mal so viele wie diese hier, die Ausgabe mit den wenigsten Aufrufen. Wie der Zufall es will, werden beide Enden des Spektrums von schwertschwingenden Helden aus Spieleklassikern des Jahres 1987 illustriert: Der muskelbepackte Barbar aus England schlägt in diesem Fall aber klar die strahlende Sci-Fi-Amazone aus Japan.


Doch genug der Vorrede. Feuer(werk) frei für die letzten Lesetipps vorm Jahreswechsel. Selbstredend mit leichtem Weihnachtsanstrich.

In den vergangenen Wochen haben gleich zwei meiner langjährigen Lieblings-Blogger Gastartikel bei VSG veröffentlicht. „Flat“ Eric erinnert sich an seinen winterlichen Erstkontakt mit dem NES im Allgemeinen und The Legend of Zelda im Speziellen. Mathias stellt in einem großen Rundumschlag die Simple 2000-Reihe vor, deren Titel auch auf seinem eigenen Blog schon öfters vorgestellt wurden. Ein wunderbares Nischenthema.

Nach langer Zeit gibt es außerdem ein Wiedersehen mit „Swagkultur“, wo der Autor einem außergewöhnlich gewöhnlichen Arenaleiter in Pokémon Karmesin & Purpur die Ehre erweist. Zum vorerst letzten Mal sei außerdem auch ein alter WASD-Beitrag von Christian Huberts empfohlen. In diesem Fall geht es um die anthropozentrische Kultiviertheit der Natur in Spielen. (Mehr zu diesem Thema auch von mir.)

Für den Fall, dass jemand vergessen haben sollte, warum „wir“ eigentlich Weihnachten feiern, gibt es Spiele wie „I Am Jesus Christ“. Ich verlinke PC Gamer immer eher ungern, da die Seite leider auf die schlimmste Weise mit Werbung vollgepflastert ist. Die Impressionen aus dem Prolog des kuriosen Open-World-Jesus-Simulators passen allerdings nicht nur zur Jahreszeit, sondern sind auch äußerst amüsant zu lesen.

Den Abschluss bildet ein Trippel von subjektiven Remake-Wünschen. Virtual Bastion ist ein unprätentiöser Blog der alten Schule, wie es sie im englischsprachigen Raum erfreulicherweise auch heute noch gibt.

Oh, und ein Video habe ich auch noch! Mein Spielkritik-Kollege Dennis hat sich nämlich eines der schönsten Weihnachts-Levels der Spielegeschichte ausgeguckt und ganz genau unter die Lupe genommen. Das kann ich schwer unempfohlen lassen.

Und damit wünsche ich euch einen guten Rutsch ins neue Jahr! [sk]


The Legend of Zelda – 32 Jahre danach
(videospielgeschichten.de, Flat Eric)

[…] Mein Cousin zeigte mir im Schnelldurchlauf ein Spiel nach dem anderen und ich war völlig hin und weg: Es gab absolut keine Ladezeiten, einfach Spiel rein, POWER-Taste drücken, fertig! Rygar ertönte mit wunderbaren Melodien, die Grafik war “viel besser” als auf dem C64, das Scrolling flüssig… Ich kannte das sonst nur aus der TV-Werbung und konnte mich daran nicht sattsehen, aber jetzt, im Real Life, einfach nur WOW. Oder um SMB2 zu zitieren: POW! Dabei fiel mir ein Modul auf, ein goldenes namens “Zelda”. Es war mittlerweile 3 Uhr in der Nacht. […]

Simple 2000: Ein Kuriositätenkabinett auf der PlayStation 2
(videospielgeschichten.de, Mathias Nowatzki)

[…] Es gibt nichts, was es in der Simple 2000 Bibliothek nicht gibt. Alles hier etwas einfacher. Etwas billiger. Mit mehr Ecken und Kanten. Mit Schönheitsfehlern und manchmal schlichtweg grausigem Gameplay. Wer gemein sein will kann dies eine Shovelware Reihe nennen, und liegt nicht absolut falsch. Doch […] bei allen Makeln, es ist einfach interessant sich anzusehen, was doch unter den Beschränkungen alles zustande kam und die interessanteren Einträge zu entdecken. […]

Das außergewöhnlich Gewöhnliche an Pokémon Karmesin & Purpur
(swagkultur.fail, Patrick Spiller)

[…] Pokémon-Charaktere sprühen ihre Persönlichkeit und Exzentrik geradezu heraus. Ihre Strahlkraft soll uns begeistern und ermutigen. Werde auch so sehr du selbst wie ich ich selbst bin! Werde auch Du ein Beispiel der Ausdrucksfähigkeit des Aufstiegs und Erfolgs! Und in diese Welt wird Aoki platziert, der uns das nahezuhe Gegenteil von dem vermittelt. Er gewährt einen Blick hinter die Fassade der Positivität, einen klaren Blick auf die Erschöpfung und Ausbeutung einer Gesellschaft, die auf Hyperindividualismus und Steigerungsdrang basiert. […]

WASD #17: Krone der Schöpfung
(christianhuberts.de, Christian Huberts)

[…] Jede Spielwelt am Computer ist für die Spielenden geschaffen. Ja, es gibt auch Games für Katzen oder Schweine, aber davon abgesehen: was Menschen nicht spielen können, ist kein Spiel. So mag ein Planet in No Man’s Sky zwar von schweren Stürmen heimgesucht werden und keine Flora oder Fauna beherbergen, aber niemals wird der Avatar Bedingungen ausgesetzt, in denen er schlicht nicht existieren könnte. 18 Trillion Welten und alle unterstützen die Grundbedürfnisse des Homo Ludens. […]

Everything I learned about Jesus Christ by playing him in a videogame
(pcgamer.com, Christopher Livingstone)

[…] As a 30-year old Jesus, I’m somewhat surprised to discover I have a compass on my HUD. I’m not saying Jesus didn’t have an innate sense of direction, but it’s still weird to see a PUBG-like directional indicator on the screen. Just the idea of Jesus having a HUD at all is weird, too. In fact, when you’re inhabiting Jesus, just about every normal videogame element feels out of place. […] Jesus can sprint, for example. I don’t know why that’s so strange, and I’m not saying Jesus never had cause to sprint in his life, but something just feels wrong about making The Son of God run around at top speed. […]

Listmas 2022: Remake Wish Lists
(virtualbastion.com, The Duck & Cary & Hatm0nster)

[…] GTA: Chinatown Wars is the most underrated game of the whole series and deserves better. Maybe it is forever trapped on the Nintendo DS, but that doesn’t mean I can’t dream…dream of playing this top-down game that’s full of classic mayhem and trouble, along with one of the best stories offer in the GTA universe. […]


Sehenswert

Banjo-Kazooie – Freezeezy Peak – Levelanalyse
(youtube.com, Videogame Analyse, 00:14:04)

Es ist lange her, dass ich hier zuletzt ein Video empfohlen habe. In der neuesten Folge seiner Levelanalysen hat sich Dennis die weihnachtliche Winterwelt aus Rares Jump-&-Run-Meisterwerk Banjo-Kazooie (1998) in allen Details angesehen – und in eine adventskalenderliche Form gebracht! [sk]


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Beitragsbild dieser Ausgabe: Promo-Screenshot aus I Am Jesus Christ. PlayWay & SimulaM, 2022.