Herzlich willkommen zu einer absoluten Highlight-Folge. Ausgabe 159 beginnt mit einem exzellenten Artikel über die historische Entwicklung von Simulationen der Erde, anfangen mit Umsetzungen der Gaia-Hypothese bis hin zu Games basierend auf aktuellen Klimamodellen. Schaut euch in diesem Zusammenhang auch gern meinen eigenen Artikel über Umweltdarstellungen in Videospielen einmal an, der durch diesen Beitrag von Jan Möller wunderbar ergänzt wird.
Es folgt ein großer Artikel des immer ambitionierten Damiano Gerli, dessen Blog ich in den letzten Monaten schon häufiger verlinken durfte. Auch diesmal geht es um die dedizierte Videospielgeschichte Europas, genauer um den Spielemarkt der 80er Jahre, der in der „alten Welt“ von teilweise ganz anderen Akteuren geprägt wurde als der in den videospiel-crashenden USA. Ein wichtiger Beitrag zur Gaming-Historie!
Und weiter: Retrololo baut ein Multi-Modul-Lesegerät, und János Moser vergleicht Elden Ring mit seinen Vorgängern (wie auch unser Dennis das kürzlich getan hat). Eine erfrischend unbedarfte (und das meine ich positiv) Buchrenzension der kürzlich erschienenen Reggie-Autobiographie sowie eine kommentierte Sammlung von GDC-Postmortems zu klassischen Arcade-Games runden diese Ausgabe ab.
Ich hoffe, ihr findet die Auswahl genauso interessant wie ich, und wünsche euch viel Spaß beim Stöbern. In voraussichtlich vierzehn Tagen lesen wir uns wieder. [sk]
Gaia Games: Spielbare Simulationen der Erde
(ludoskop.de, Jan Möller)
[…] Strukturelle Ähnlichkeit zu Forresters Weltsimulation hatte auch das Computerprogramm Daisyworld von 1983. Am Beispiel dieser Simulation wollte der britische Wissenschaftler und Umweltschützer James Lovelock aufzeigen, wie das selbstregulierende System der Erde funktioniert und wann es aus den Fugen gerät: Auf dem erdähnlichen Planeten Daisyworld wachsen ausschließlich Gänseblümchen (Daisies) mit entweder schwarzen oder weißen Blüten, die das Licht der Sonne entweder absorbieren oder reflektieren. Verändert sich die Strahlungsintensität der Sonne, passt sich die Population der Gänseblümchen so an, dass ein Temperaturgleichgewicht auf dem Planeten entsteht. Übersteigt die Temperatur aber die Regulationskraft der Gänseblümchen, bricht das Gleichgewicht in sich zusammen. […]
Playing It The European Way – A Discussion On The European Gaming Market In The 80s
(genesistemple.com, Damiano Gerli)
[…] Nintendo and Sega, for example, could not be considered strong brands in Europe because people were not familiar with them, throughout the 80s they did – overall – small numbers, even in countries where they managed to have a recognizable degree of success. Clearly, Sega was a more familiar brand to people for their arcade games and, as mentioned, some of their computers which managed to reach Europe, but overall, it was not a brand familiar to most. In comparison, Commodore and Sinclair were definitely much stronger brands, along with local companies distributing computers. For example, the Amstrad in Germany and Austria was being distributed by Schneider, a division of the Schneider Rundfunkwerke from Türkheim. […]
#184 bis #187 – cart reader
(retrololo.de, Sven Hannich)
[…] Heute möchte ich einen Schritt weitergehen und ein sehr interessantes Projekt realisieren, welches diese Funktionen für gleich mehrere Konsolen in einem Gerät zusammenfasst. Darf ich vorstellen? Das ist der „Open Source Cart Reader“. […] Das Bild ist natürlich nur ein Beispiel, wie so ein fertig gebauter Reader aussehen könnte. Heute wollen wir versuchen uns einen eigenen Reader zu bauen! So voll DIY-Style und so – schließlich ist es ja ein Open Source Projekt! […]
Elden Ring: Kampf um die beste aller Welten
(freiesfeld.ch, János Moser)
[…] Man nehme die beiden populärsten Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts (Lovecraft und Tolkien), erschaffe aus deren Welten eine einzige gigantische D’n’D-Kampagne und drücke dem Spieler hunderte Waffen und Zaubersprüche in die Hand. Und da sich das Prinzip der Open World ungebrochener Beliebtheit erfreut, kommt die eben auch noch rein. Es ist eigentlich wirklich erstaunlich, wie Nerds auf bestimmte Reize konditioniert werden, und FromSoftware hat das Anzapfen von jahrelang Tolkien-indoktrinierten Gehirnströmen zur Kunstform erhoben. Aber dieses unglaublich gekonnte «catering» hat auch einen Preis. […]
The Insight: Makeda Byfield on Reggie’s New Book, Disrupting The Game: From The Bronx To The Top Of Nintendo
(nygamecritics.com, Makeda Byfield)
[…] More importantly, I was interested in learning how Reggie made space for himself in fields that he could have been excluded from. Through the use of anecdotes and his own history, Reggie leaves us with several takeaways that he got from work experiences at Procter & Gamble, Pizza Hut, Panda Express, Guinness and VH1. […] I had the honor of reading Reggie’s autobiography as I conclude my freshman year of college; I’m equally excited and nervous for the years ahead of me. Remembering all the advice from Reggie’s book soothes my nerves a little. If he can be confident and shake things up, so can I. […]
Classic Arcade Gaming Postmortems
(arcadeblogger.com, Tony Temple)
[…] Every year in San Francisco, the Game Developers Conference (GDC) brings the game development community together to exchange ideas, solve problems, and shape the future of the industry across five days of education, inspiration, and networking. […] A whole series of events and talk take place, but one of the more interesting parts are where programmers get up and give an hour long talk about a classic game that they had a hand in developing. Some of these talks go right back to the Golden Age […]! So I thought this week would be a good time to dig out and share a few of these for you guys to check out. […]
Lust auf mehr? Die Games-Leseempfehlungen gibt es circa alle vierzehn Tage auf SPIELKRITIK.com. Die letzte Ausgabe von Lesenswert findest du HIER. Kennst du selbst Artikel, die andere unbedingt auch kennenlernen sollten? Schreib uns im Kommentarbereich!
Beitragsbild dieser Ausgabe: Titelbildschirm der FM Towns-Version von SimEarth: The Living Planet. MAXIS, 1990. Bildquelle: Mobygames.
Schöne Auswahl an Texten, die mir sonst vermutlich durch die Lappen gegangen wären. Ich mag die Bandbreite und die völlig unterschiedlichen Schreibstile der ausgewählten Artikel (die alle eint, dass sie ihr jeweiliges Thema ganz intensiv beackern).
Hut ab nochmal für dein besonderes Qualitätsradar!
Liebe Grüße
Joshua von WALL JUMP
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Hab vielen Dank! Bei WALL JUMP muss ich auch mal wieder vorbeischauen… Oh. Oh. Ooohhh. Eternal Darkness! Und Link’s Awakening! Und Operation Hurricane: Windstärke 12! Ah, ich glaube, die nächste Ausgabe kommt nicht ohne mindestens einen Artikel von euch aus. :D
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Du kennst Operation Hurricane: Windstärke 12 noch?! Bruder im Geiste! :D
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Ich kann und werde dieses Spiel nie vergessen. Das war nämlich mein erster nennenswerter Gewinnspielgewinn meines damals noch jungen Lebens (und ich kann auch nicht behaupten, dass allzu viele folgten). Und zwar hatte ich das damals in einem Gewinnspiel der „Limit“ gewonnen, falls die dir was sagt. Tut sie vermutlich sogar, denn das war dieselbe Zeit, in der auch die Fun Online erschien, und da das beides Publikationen des Ehepa Verlag waren, waren die auch miteinander verbandelt (und auch die Limit hatte in meiner Erinnerung ziemlich umfassend, das heißt auf mindestens 2 Seiten, über das Spiel berichtet).
Das Problem mit meinem tollen Gewinn war nun, dass ich überhaupt keinen PC besaß, auf dem ich Operation Hurricane: Windstärke 12 hätte spielen können, noch sonst irgendwer in meinem Umfeld. So wartete das Spiel viele Jahre im Schrank darauf, gespielt zu werden. Nachdem ich Ende 2001 einen PC bekam, war es dann endlich so weit, allerdings war das Spiel nicht unbedingt das, was ich erwartet hatte. Das Konzept „Point-and-Click-Adventure“ war mir als konsolensozialisierten Spieler nämlich unbekannt und ich verstand offenkundig nicht, wo jetzt der Spaß ist (zumal das Spiel zu diesem Zeitpunkt auch ganz schön in die Jahre gekommen war). Wiederum einige Jahre später entdeckte ich meine Liebe für das Adventure-Genre dann doch noch, mit Spielen wie Black Mirror und The Longest Journey. Aber an Operation Hurricane: Windstärke 12 habe ich mich seltsamerweise kein zweites Mal herangewagt.
Schade eigentlich. Heute würde ich das Spiel gern noch einmal ausprobieren. Die Klima-Thematik ist ja auch aktueller denn je und es wäre wohl interessant zu sehen, was man damals in den 90ern daraus gemacht hat. Ich besitze das Spiel auch noch. Das Problem ist allerdings dasselbe wie damals: Ich habe keinen funktionsfähigen PC (mehr), auf dem es laufen würde. :D
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