Folge 11: Der Februar 2017

Nachdem die letzte Ausgabe von „Backtracking“ die bisher längste war, gebe ich mir Mühe, mich diesmal wieder kürzer zu fassen. Der Februar 2017 kommt mir bei diesem Vorsatz zumindest ein bisschen entgegen und war nicht ganz so vollgepackt wie der vorangegangene Januar.

Neun Beiträge sind erschienen, von denen – wie damals üblich – vier auf die Rubrik „Lesenswert“ entfallen. Unter den folgenden Links könnt ihr in den „historischen“ Leseempfehlungen stöbern: Eins, zwei, drei, vier. Wie gewohnt habe ich die Links noch einmal durchgesehen und – falls erforderlich und möglich – repariert.

Die Reihe GASTSPIELER wurde selbstverständlich auch fortgesetzt, allerdings erst zur Monatsmitte und auch nur mit einem neuen Beitrag. Daran lässt sich schon erkennen, dass das Special allmählich seinem Ende zulief und nun die Nachzügler eintrudelten. Im Februar 2017 erschien nun zunächst der Artikel von Christian Neffe. Der Schwerpunkt seines – bis heute existierenden – Blogs lag schon damals auf Filmen, aber gelegentlich schrieb Christian auch über Videospiele. In seinem Gastartikel ging es nun um das Beste – oder vielleicht doch das Schlechteste? – aus beiden Welten: Videospiel-Verfilmungen. Eine Geschichte des Misserfolgs?

Es blieb Christians einziger Gastartikel für SPIELKRITIK, allerdings war er im Sommer 2018 bei unserem vorläufig letzten großen Slowtalk zu Gast. Außerdem nahm er an unserem – leider sehr kurzlebigen – Games-Stammtisch in Leipzig teil.


SPIELKRITIK wächst und: Spielepodcasts für Einsteiger

Doch kommen wir zur größten Neuigkeit des Februar 2017. Dem Dazustoßen Daniel Minners zu SPIELKRITIK. Der entscheidende Schritt hin zum Multi-Autoren-Blog war damit vollzogen, und auch wenn Daniel nur vergleichsweise kurz als Redakteur bei SPIELKRITIK aktiv sein würde, war ich seither doch nie wieder allein.

Mein Kontakt zu Daniel datiert auf den Herbst 2016. Zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass ich SPIELKRITIK gern als gemeinschaftliches Projekt fortführen wollte. Ich sah mich deshalb nach potentiellen Kollegen um und erinnerte mich an einen kleinen Blog – an die Keimzelle eines Blogs, sollte ich vielleicht sagen, denn mehr als zwei Posts sind dort nie erschienen. Ich mochte Daniels Gedanken zum Hype um gute Grafik und hatte den Artikel im vorangegangenen Juni bereits bei Lesenswert verlinkt. Der Text verriet eine gewisse Nähe zu der Philosophie, die ich auch mit SPIELKRITIK verfolgen wollte, doch im Herbst 2016 schien Daniels Blog schon wieder eingeschlafen zu sein. Das erschien mir gleichzeitig als Chance: Würde der (zweifellos talentierte) Autor vielleicht Lust haben, für SPIELKRITIK zu schreiben? Ja, die hatte er. Tatsächlich verriet mir Daniel, dass er auf eine Gelegenheit wie diese schon gewartet hatte. Es bereitete ihm Freude, über Spiele zu schreiben, aber sein Geschriebenes auch zu bewerben und in sozialen Netzwerken zu verbreiten, das war nicht so seins, und daher lebte auch sein Blog nicht lange.

Eher pro forma einigten wir uns darauf, dass Daniel trotzdem erst einmal einen Gastartikel für SPIELKRITIK schreiben sollte, da ich zur selben Zeit auch schon das GASTSPIELER-Feature vorbereitete. Wenn man sich Daniels Gastartikel vom 27. Dezember 2016 anschaut, sieht man aber schon, dass sein eigener Blog im Autorenprofil schon gar nicht mehr verlinkt wurde. Weil eben klar war, dass er den nicht fortführen und bald für SPIELKRITIK schreiben würde.

Daniel konnte es dann kaum erwarten, „richtig“ als Autor anzufangen, und so erschien sein erster regulärer Beitrag für SPIELKRITIK bereits am 14. Februar 2017 – also bevor das GASTSPIELER-Special ganz vorüber war. Und der Beitrag schlug ein. Das „Feature: Spielepodcasts für Einsteiger“ entwickelte sich innerhalb weniger Stunden zum meistgelesenen Artikel bei SPIELKRITIK.

Ging das mit rechten Dingen zu? Tatsächlich gab es prominente Schützenhilfe: Manu von Insert Moin hatte Daniels Tweet zum Artikel bei Twitter retweetet, was uns eine beispiellose Sichtbarkeit und dem Artikel entsprechend viele Aufrufe von Podcast-Fans verschaffte. Auch Daniel war von der Resonanz auf seinen Einstand überwältigt. Da zeigt sich schön, wie viel ein simpler Retweet doch ausrichten kann. ;)


Knapp eine Woche *nach* Erscheinen seines Debüt-Beitrags stellte ich Daniel dann auch noch einmal ganz offiziell als neuen Redakteur vor, im Rahmen des Beitrags „In eigener Sache: Neuer Redakteur, neue Gäste, Logos und mehr“. Dort kündigte ich schon Daniels nächsten Streich an: Die Kuration der Rubrik „Hörenswert“. Diese Unterrubrik von „Lesenswert“ habe ich im ersten Absatz unterschlagen, doch bereits in der letzten beiden Lesenswert-Ausgaben des Monats – also denen vom 16. und 23. Februar 2017 – feierten Daniels wöchentliche Podcast-Empfehlungen ihre Premiere.

Schauen wir doch einmal, was im Februar 2017 in Daniels Augen (oder Ohren) als besonders hörenswert galt: Der Themenmonat „Spiele und Behinderungen“ des Pixeldiskurs-Podcasts, der mir ohne Daniels Empfehlung wohl entgangen wäre, sowie die „Pixelfrauen“ zu Gast bei „Doomian“, und ein „GameStop-Skandälchen“ als Thema des 98. Sonntagspodcasts von Auf ein Bier.

Das sind im Groben auch die Podcasts, die Daniel in seinem Feature empfohlen hat. Fünf Jahre später existieren davon nur noch Auf ein Bier und Insert Moin, während Radio Superlevel, der Pixeldiskurs-Podcast und die Pixelfrauen die Segel strichen. Immerhin ist Doomian seit Dezember wieder da, und bleibt es hoffentlich auch, unter dem Dach von WASTED.


Schreibenswertes, Neuigkeiten, Gastartikel

Ich selbst veröffentlichte im Februar 2017 eher wenig: drei Beiträge, die alle eher unspektakulär sind. In „Schreibenswert: Worüber ich gern lesen würde“ nannte ich eine Reihe von Themen, die ich spannend fand, bei denen mir aber die Kenntnisse fehlten, um selbst fundierte Artikel darüber zu schreiben. Im Laufe der Zeit erweiterte ich die Liste um ein oder zwei Vorschläge.

Es sollte nicht überraschen, dass mir kein Fall bekannt ist, wo eine meiner Anregungen tatsächlich von jemandem aufgegriffen worden wäre. Lediglich zum Thema „First-Person-Shooter auf dem Game Boy Advance“ erschien bereits im Februar 2017 ein sehenswertes YouTube-Video, das ich allerdings erst sehr viel später kennen lernte und dessen Entstehung mit meinem Vorschlag selbstverständlich nichts zu hat.

Daneben veröffentlichte ich den oben schon genannten Beitrag „In eigener Sache“. Dort stellte ich nicht nur Daniel vor, sondern verlor auch ein paar Worte zu den noch ausstehenden Beiträgen der GASTSPIELER-Reihe. Ich kündigte an, dass nach Christian, dessen Artikel zu diesem Zeitpunkt schon erschienen war, weitere „zwei bis drei Gäste“ folgen würden. Tatsächlich folgten zwei – und nun frage ich mich, wer mir als möglicher dritter Gast vorschwebte? Ich weiß es nicht mehr.

Ein paar Details sind vielleicht noch ganz interessant: Erstmals sprach ich in diesem Beitrag von SPIELKRITIK in der „Wir“-Form, eben weil wir fortan zu zweit waren. Ferner kündigte ich auch schon unseren Auftritt auf der Langen Nacht der Computerspiele in Leipzig an, der im April 2017 Realität werden sollte (zu gegebener Zeit mehr dazu). Die angekündigte „umfassende Kritik“ zu Tokyo Mirage Sessions ist im Unterschied dazu nie erschienen. Ich teaserte außerdem noch „zwei kleine Specials“ für „Mitte März und Anfang Mai“ an. Gemeint waren die Geburtstags-Features zum jeweils 15. Geburtstag der ersten Xbox und des Nintendo GameCube. Dazu dann im nächsten Backtracking mehr.


Unsere letzte Veröffentlichung im Februar 2017 war ein Post, mit dem ich auf den Gastartikel hinwies, den ich für den Themenmonat „Spiele und Behinderungen“ des Pixeldiskurs-Podcasts verfasst hatte. Wie es zu diesem Gastspiel kam, habe ich im letzten Backtracking bereits erklärt. Im Gastartikel konzentrierte ich mich nun ganz auf die Frage der Repräsentation körperlicher Behinderungen in Killer 7 und vertiefte die Betrachtung entsprechend. Vor allem die Funktion und Wirkung körperlicher Behinderungen als Teil der Gesamtästhetik von Killer 7 standen im Mittelpunkt.

Der Artikel war eine Herausforderung – da mir nur wenige Wochen Zeit blieben und weil ich für ein anspruchsvolles, wissenschaftliches Projekt schrieb. Mit dem Ergebnis war ich allerdings zufrieden – und offenbar nicht nur ich: Eine erweiterte Fassung des Artikels, die ich ein paar Monate später bei SPIELKRITIK veröffentlichte, schaffte es, bei Wikipedia verlinkt zu werden. Da bin ich schon ein wenig stolz.

Das soll es gewesen sein für diesen Monat. In chronologischer Reihenfolge findet ihr die Beiträge des Februar 2017 in unserem Monatsarchiv. Im ganz besonders bunten März 2017 sehen wir uns wieder. Und falls ihr Fragen oder Anmerkungen habt, auch zu den älteren Artikeln, nur zu. Ich beantworte sie gern. [sk]