Und wieder sind zwei Wochen rum. Ich begrüße euch zur 153. Ausgabe von Lesenswert und will auch gar nicht lange um den heißen Brei herumreden. Nach geraumer Zeit darf ich wieder einmal mit einem Artikel des guten Denis Gießler aufmachen, der die Problematik der Patente in der Spieleindustrie diskutiert.

„Seniorgamer“ Harzzach denkt darüber nach, was die Übernahme von Activision durch Microsoft für ihn persönlich bedeutet. Und Christine, ehemalige Virtual-Bastion-Autorin, hat sich Gedanken über Fake Endings in Games gemacht.

Die nächsten beiden Artikel haben schon einige Jahre auf dem Buckel, doch gerade das macht sie so interessant. Im Gespräch bei Virtual Bastion ging es bereits 2013 um die Frage, ob der Begriff „Gamer“ nicht vielleicht zu den Akten gelegt werden sollte. Und ein Mammut-Artikel bei GameSpot versammelt die größten Videospiel-Skandale – aus Sicht das Jahres 2007. Wie sich die Zeiten doch ändern… oder nicht?

Ein weiterer Blast fromt the Past ist ein japanisches Interview mit Shigeru Miyamoto, in dem es vor allem um das damals frisch erschienene Zelda: Ocarina of Time geht. Ins Englische übersetzt wurde dieses Interview allerdings erst jetzt, von den tollen Leuten hinter shmuplations.com.

Und falls ihr nach all dieser Lektüre Lust bekommen habt, selbst in die Spieleindustrie einzusteigen – und eine Frau seid – findet ihr in einem Artikel der Vogue zehn weitere Gründe, genau das zu tun. Viel Spaß!

PS: Eine Hörempfehlung soll auch nicht fehlen. Halo Infinite und Sebastian Stange – eine explosive Mischung. [sk]


Videospielindustrie: Ein Patent, sie zu knechten
(zeit.de, Denis Gießler)

[…] Nun ist es nichts Neues, dass Firmen teure Technologien entwickeln, diese exklusiv nutzen und damit viel Geld verdienen wollen. Mittelerde: Schatten des Krieges wird von Warner Bros. Interactive Entertainment vertrieben, einer Geschäftseinheit der riesigen Filmgesellschaft, die auch Inhaberin der Herr-der-Ringe-Lizenz ist. Doch das Nemesispatent schützt nicht etwa den exakten Quellcode der Spielmechanik. Warner Bros. hat sich die Rechte am gesamten Konzept eines dynamischen Gegnergenerierungssystems gesichert – und damit an einer Idee, die im Grunde für fast jedes Spiel relevant sein kann. […]

Erfahrungswerte
(seniorgamer.blog, Harzzach)

[…] Die Zielgruppe der alten Säcke, die in nostalgischer Verklärung ihrer Jugend nachtrauern, ist für einen Konzern dieser Größe nicht relevant. Wenn hier alte Marken wiederbelebt werden sollten, dann garantiert NICHT mit Spielen, wie sie damals gemacht wurden. Unter einer bestimmten Umsatzgröße steht da niemand morgens auf. Was nicht beim Release etliche Millionen verkauften Einheiten erzielen kann, ist uninteressant. […]

The End? The Fake Ending In Video Games
(simpleek.blog, Christine)

[…] Reaching the end of a video game can be exciting. […] As the anticipation builds toward the end, something happens in the game that pulls the rug from right under you. Maybe the end credits roll but you’re left flabbergasted, thinking, “That can’t be how it ends?!” or a chapter labeled as “Final” actually opens up a few more subchapters that eventually get you to the real ending of the game. This has been my recent experience with two video games in particular—Control and Neo: The World Ends With You. […]

Point-Counterpoint — The “Gamer” Label: Should It Be Retired?
(virtualbastion.com, Cary & The Duck & Hatm0nster)

[…] It took me a long time to come to terms with being labeled a “gamer.” I distinctly remember a point several years ago after a long round of Mass Effect my husband turning to me saying, “You’re such a gamer.” To which I replied quite loudly and indignantly, “NO, I’M NOT!” […] the term “gamer” held a very negative connotation in my mind as someone who had no life outside of video games. But this was during a time when video games were just coming back into my life. Once I had fully re-integrated them alongside my other hobbies, I began to think of myself as a gamer…but only when I was playing video games. […]

When Two Tribes Go to War: A History of Video Game Controversy
(gamespot.com, Lauren Gonzalez)

[…] Video game controversies tend to fall into three main areas: games deemed so violent or controversial that governments and legal bodies intervene […], games controversial enough to make retailers respond by pulling products off of store shelves […], and games that solicit grassroots uprisings, such as insider Web melee among groups that feel somehow maligned by a game’s message or mission but do not truly hinder a game’s success […]. […]

Ocarina of Time – 1999 Developer Interview
(shmuplations.com, Anon. & Shigeru Miyamoto)

[…] Your well-known „dislike of magic“ is alive-and-well in this latest Zelda. […] Ocarina […] has Din’s Fire and that’s it. The lack of emphasis on magic—or to be more ill-spirited, a contemptuous attitude towards magic (laughs)—is this too a part of „Zelda-ness“? Miyamoto: You’re overthinking it. (laughs) If it were up to the team, though, they always want to create more magic. In Ocarina, as well, there was a version where you could use 5 or 6 magic spells, but they didn’t really leave much of an impression on me, and I decided those effects would be better served as items, or as Ocarina songs. I do hope that in the future magic can be used as a way to show off the power of the new 3D visuals. It’s not that I „dislike“ it, you see, I just think relying on magic is taking the easy way out somehow. […]

Gaming: Warum es sich lohnt, als Frau Karriere in der Spiele-Industrie zu machen
(vogue.de, Lena Elster & Funda Yakin)

[…] Mit Empathie, Ehrgeiz und Know-How erobert Funda Yakin die Führungsetagen der Gaming-Industrie. Nach fast 5 Jahren als Director Media & Market Development bei InnoGames startete die Hamburgerin im August als Marketingdirektorin Devices bei Microsoft, wo sie unter anderem für die Xbox verantwortlich ist. Hier verrät sie 10 Gründe, warum es sich mehr denn je lohnt, als Frau Karriere im Gaming zu machen. […]


Hörenswert

Wertschätzung: Halo Infinite
(Gamespodcast; 18.01.2022; 01:01:52) – Paywall.

„Was gibt’s Besseres als jemanden, der noch nie ein Halo gespielt hat, das allerneueste Halo spielen zu lassen?“, fragt Sebastian Stange – und ich möchte ihm antworten: Nicht sehr viel. Das liegt auch daran, dass Sebastians Report aus dem Halo-Universum nicht nur informativ, sondern auch hochgradig unterhaltsam ist. Das neueste Abenteuer von John Halo, pardon, dem Halo Chief, lässt Herrn Stange hörbar irritiert zurück. „Ist das Satire? […] Das ist seltsam. Das ist seltsam! Das hat mich irritiert. Das hat mich bis zum Ende irritiert…“ Die Halo-Kritik (auch) für alle, die sich nicht für Halo interessieren. [sk]


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Beitragsbild dieser Ausgabe: Control, Remedy Entertainment 2019. Eigener Screenshot.