30 Spiele aus 30 Jahren Videospiel-Geschichte.
Nicht die „besten“ Spiele, nicht die „wichtigsten“, und schon gar nicht meine „Lieblingsspiele“. Aber immer welche, die es zu kennen und über die es sich zu sprechen lohnt. Die Fortsetzung von 25 Spiele aus 25 Jahren. Ein Möchtegern-Kanon, eine Hall of Fame, und meine persönliche Auswahl von 30 der denkwürdigsten und repräsentativsten Werke, die das Medium seit 1991 hervorgebracht hat.
Gut eineinhalb Jahre sind vergangen, seit ich einen Listicle mit dem Titel „25 Spiele aus 25 Jahren“ veröffentlichte. Es war eine Antwort auf die damals populären Listen der Spiele des Jahrzehnts (also der 2010er). Welche Kriterien meiner Auswahl zugrunde lagen, warum ich die Betrachtung auf 25 Jahre ausdehnte, und warum ich davon absah, exakt ein Spiel pro Kalenderjahr zu nennen – all das könnt ihr im entsprechenden Blog-Post nachlesen. Und natürlich, welche 25 Titel schlussendlich das Rennen machten.
Die Resonanz auf meine Auswahl konnte sich sehen lassen, was aber nur einer der Gründe war, warum ich direkt im Anschluss an die Veröffentlichung auch schon über eine Fortsetzung nachdachte: Viele Games mussten unberücksichtigt bleiben, die ebenso gut (oder sogar noch dringender) in die Liste hätten eingehen können. Und natürlich steht die Zeit nicht still und es stellte sich die Frage, welche Titel das Jahr 2020 repräsentieren könnten. Eine Fortsetzung mit 26 Spielen aus 26 Jahren also? Oder darf es noch ein wenig mehr sein?
Es sollte nicht zu einfach sein und so wollte ich wagen, was ich mich letztes Jahr noch nicht traute: die recht willkürlich gezogene Demarkierungslinie des Jahres 1995 zu überschreiten und weiter in die Vergangenheit zu reisen. Das Jahr 1991 soll den Startpunkt der Betrachtung nun bilden, sodass sich zusammen mit dem inzwischen Geschichte gewordenen Jahr 2020 „30 Spiele aus 30 Jahren“ ergeben.
Bitte beachtet, dass es sich nicht um eine Revision der alten Liste handelt: Keines der dort genannten Spiele taucht hier erneut auf. Es handelt sich aber auch nicht um eine „B-Liste“ oder um eine „zweite Reihe“, die der ersten Liste nachgeordnet wäre. Beide Listen sollten als gleichwertig verstanden werden und alle nachfolgend genannten Spiele hätten genauso gut schon auf der ersten Liste auftauchen können. Die 30er-Liste stellt somit eine Ergänzung bzw. Fortsetzung der 25er-Liste aus dem letzten Jahr dar – sie ist der zweite Band desselben Buches oder die zweite Staffel derselben Serie. Sie entstand unter Berücksichtigung der Auswahl aus dem letzten Jahr und mit dem Ziel, die weißen Flecken des 25er-Kanons mit Farbe zu füllen (mehr dazu weiter unten). Sie kann aber auch für sich stehen – oder sollte es können. Und sollte sie nur halb so viel Resonanz erzeugen, wie die Liste aus dem letzten Jahr, dann dürft ihr euch nächstes Jahr auf 35 Spiele aus 35 Jahren freuen.
Damit genug der Vorrede (ein Nachwort folgt weiter unten) und Vorhang auf für das Ergebnis monatelanger Erwägungen und Abwägungen, Umstellungen und Neuaufstellungen: Meine (nächsten) „30 Spiele aus 30 Jahren“.
- Another World (1991)
- Cho Aniki (1992)
- Princess Maker 2 (1993)
- Donkey Kong Country (1994)
- Terranigma (1995)
- Blast Corps (1997)
- Der Industriegigant (1997)
- The Longest Journey (1999)
- Pokémon: Goldene & Silberne Edition (1999)
- Colin McRae Rally 2.0 (2000)
- Super Smash Bros. Melee (2001)
- Rez (2001)
- Postal 2 (2003)
- Star Wars: Knights of the Old Republic (2003)
- Metroid Prime 2: Echoes (2004)
- Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging (2005)
- S.T.A.L.K.E.R.: Shadow of Chernobyl (2007)
- Deadly Creatures (2009)
- Mafia II (2010)
- BioShock 2: Minerva’s Den (2010)
- Infinity Blade (2010)
- Dark Souls (2011)
- Spec Ops: The Line (2012)
- P.T. (2014)
- Yakuza 0 (2015)
- Emily Is Away (2015)
- Hitman (2016)
- Frostpunk (2018)
- Control (2019)
- Microsoft Flight Simulator (2020)
Anmerkungen
Na, was meint ihr? Bevor ihr den Kommentarbereich unsicher macht – und vor allem dann, wenn ihr den Begleittext zum Vorgängerartikel nicht gelesen habt – lest bitte noch noch die folgenden Anmerkungen:
1. Es handelt sich um meine persönliche Auswahl und nicht um den Versuch, einen wie auch immer gearteten „allgemeinen Konsens“ abzubilden. Das bedeutet allerdings nicht, dass es sich um meine persönlichen „Lieblingsspiele“ handelt; es bedeutet noch nicht einmal, dass ich alle Spiele auf der Liste selbst gespielt habe. Auf die meisten trifft das zu, und einige Underdogs hätten es ganz sicher nicht in die Auswahl geschafft, wenn dem nicht so wäre, aber manche (wie S.T.A.L.K.E.R. oder Dark Souls) kenne ich bislang nur vom Hörensagen. Bei diesen Spielen sind die Argumente so stark, dass ich mich auch ohne intime Spielkenntnis auf der sicheren Seite wähne (und sei es wegen ihrer Bedeutung für den Videospieldiskurs).
Generell gilt, dass ich bei allen Spielen, die sich auf der Liste wiederfinden, objektive Gründe nennen kann, warum sie meiner Meinung verdient haben, auf einer Liste von 30 Spielen aus 30 Jahren aufzutauchen. Solltet ihr die Aufnahme eines Titels gar nicht nachvollziehen können, fragt gern im Kommentarbereich nach! :)
2. Die Auswahl sollte über den Gesamtzeitraum von 30 Jahren hinweg ausgewogen sein, auch und gerade in der Kombination mit der ersten Liste. Zwar verzichtete ich auch diesmal auf die arbiträre Vorgabe, exakt ein Spiel pro Kalenderjahr zu nennen, achtete aber darauf, dass das Ungleichgewicht zwischen den Jahrgängen nicht zu stark wird.
So machte ich es mir zur Vorgabe, für alle Jahrgänge, die auf der 25er-Liste noch gar nicht vertreten waren, je mindestens einen Titel auszuwählen. Andererseits achtete ich darauf, dass die Jahrgänge, die bereits in der ersten Liste doppelt besetzt waren, auch diesmal maximal durch zwei (und nicht durch noch mehr) Spiele vertreten werden.
Legt man beide Listen zusammen, findet man nun für jeden einzelnen Jahrgang mindestens einen und höchsten vier Titel. Das ist immer noch eine erhebliche Varianz; doch wie in den Erläuterungen zur ersten Liste schon erklärt, halte ich nicht viel davon, stur aus Prinzip eine Gleichverteilung zu erzwingen. Einige Jahrgänge sind stärker als andere und es muss genügen, die weniger starken nicht vollständig zu ignorieren.
Entscheidend ist, ist, dass der Kanon insgesamt ausgewogen ist, etwa dann, wenn man sich Blöcke zu jeweils fünf Jahren herausgreift: In diesem Fall kommt man auf mindestens acht und maximal zwölf Titel je Halbdekade, und das erscheint mir doch schon ziemlich ausgeglichen. Des Weiteren habe ich darauf geachtet, dass innerhalb der 30er-Liste keine Lücken von mehr als einem Kalenderjahr klaffen (eine Verbesserung zur alten Liste, wo es eine solche Lücke gab).
3. Natürlich wollte ich nicht nur bei den Jahrgängen eine gewisse Ausgewogenheit erreichen und eine möglichst große Bandbreite von Spielen abdecken, sondern auch in möglichst vielen anderen Aspekten. Bereits über die 25er-Liste machte ich mir viele Gedanken, doch über die Zusammenstellung der 30er-Liste dachte ich noch gründlicher nach (daher auch die Verspätung).
Nicht nur musste ich tiefer schürfen, weil einige allzu offensichtliche Kandidaten bereits im letzten Jahr dabei waren. Ich finde auch, je umfangreicher ein Kanon ist (und mit der neuen Liste wird er von bislang 25 auf nun 55 Spiele erweitert), desto dringlicher ist es (oder desto selbstverständlicher sollte es sein), unterschiedlichste Spielarten des Mediums abzudecken, diversere Kriterien zu berücksichtigen und nicht ganze Bereiche der Kultur unberücksichtigt zu lassen (auch wenn es meine persönliche Auswahl bleibt).
Die Liste aus dem letzten Jahr war sehr konsolenlastig. Diesmal achtete ich darauf, mehr Computerspiele in die Auswahl aufzunehmen. Auch Mobile- und Casual-Games, (experimentelle) Indie-Spiele, sowie Spiele für zuvor unberücksichtigte Plattformen und Spiele aus mehr unterschiedlichen Ländern oder mit interessanten Entwicklungsgeschichten sollten auftauchen. Und natürlich sollten mehr Genres abgedeckt werden, auch abseits der im letzten Jahr dominierenden „erzählenden“ Genres.
4. Ihr merkt schon, wie vielfältig die Kriterien für eine ausgewogene Auswahl sein können, und so verbleiben selbstverständlich auch nach Zusammenstellung der 30er-Liste ausgedehnte weiße Flecken auf der Landkarte der Kunstform Videospiel, die aufzudecken ich mir für die nächste Ausgabe vornehme.
Es sei daher auch noch einmal betont, dass es sich nicht um eine exklusive, sondern um eine offene Liste handelt – dass das „Fehlen“ eines Titels also nicht bedeutet, dass er es nicht möglicherweise auch verdient hätte, genannt zu werden.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Spiele, die es auf die Liste geschafft haben, haben es ganz sicher verdient, in die Hall of Fame der Videospiele aufgenommen zu werden. Ja, auch die weniger offensichtlichen. Neben, sicherlich, vielen anderen, die nur auf ihre Erwähnung warten. Bei durchschnittlich zwei Titeln pro Jahrgang (wenn wir beide Listen kombinieren) ist die Konkurrenz groß und ich bin ehrlich gesagt sehr glücklich darüber, dass es so viele dem Vernehmen nach spannende Spiele gibt, die ich noch nicht einmal gespielt habe.
Genug gequatscht! Ich würde mich freuen, euch im Kommentarbereich zu sehen. Sagt mir, welche (vor allem auch weniger offensichtlichen) Titel eurer Meinung nach in einen Kanon von 30 Spielen aus 30 Jahren gehören, und gern auch warum. Oder erstellt direkt eure eigene Liste. Glaubt mir, es macht Spaß. Tut es gern auch auf euren eigenen Blogs und lasst einen Link da. Ich bin gespannt! [sk]
- Blog | 25 Spiele aus 25 Jahren
- Replik von Benjamin Gildemeister bei Wall-Jump.com: Endlich Listen auf Wall Jump
- Kanon Fodder – Zweck, Aufbau und Inhalt eines Videospiel-Kanons – slowtalk #03
Langsam, aber sicher bewegen wir uns zu den 80ern hin :D
Soweit ich die Spiele kenne, sind die alle relevant. Nur bei Pokémon: Goldene & Silberne Edition kann ich es nicht ganz nachvollziehen. Nach dem popkulturellen Phänomen der ersten Editionen sind die nachfolgenden Spiele ja eher mehr des gleichen, was macht da Gold/Silber für dich wichtig?
Ansonsten ist es für jemanden wie mich, der sehr in seiner eigenen Nische hängt, immer etwas schwierig, eine persönliche Relation zu so einer Liste aufzubauen. Meine Reaktion ist da ähnlich wie auf Toplisten von metacritic, auch wenn deine Liste natürlich vollkommen anders zusammengestellt ist: Ich registriere bei den meisten Spielen im ersten Schritt, dass sie wichtig und qualitativ hochwertig sind, und im zweiten dann, dass ich mich wohl niemals näher mit ihnen befassen werde.
Am Ende ist es natürlich trotzdem immer spannend zu sehen, was für Spiele für jemand anderen den Maßstab an Relevanz darstellen.
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Die Entscheidung zwischen Rot/Blau und Gold/Silber war tatsächlich nicht einfach! Ich glaube, dass da auch das Erscheinungsjahr mit reingespielt hatte, weil ich für 1996 anfangs ein, zwei andere Titel auf der Liste hatte, und ich bei The Longest Journey zunächst nicht wusste, in welchem Jahr ich es einordnen sollte, da es 1999 nur in Norwegen erschien.
Schlussendlich habe ich an der Wahl zugunsten von Gold/Silber aber festgehalten (obwohl ich doch kein anderes Spiel für 1996 ausgewählt habe). Der Grund dafür ist in erster Linie der, dass Rot/Blau noch ein sehr unvollkommenes Spiel ist. Diese Unvollkommenheit hat ihren eigenen Reiz und ich schätze die erste Generation sehr, aber Gold/Silber korrigiert so viele Schwächen des Originals und machte Pokémon eigentlich erst zu einem richtig guten Spiel.
Ich hab also zumindest bei dieser Reihe Qualität den Vorzug gegenüber Originalität gegeben. Davon abgesehen glaube ich aber, dass schon auch Gold/Silber erheblichen Anteil daran hatten, dass Pokémon dieses popkulturelle Phänomen wurde. Es ist nicht selbstverständlich, eine Fortsetzung zu entwickeln, die alle Erwartungen erfüllt und ein Franchise auf Anhieb noch populärer macht.
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Rot/Blau wäre mir tatsächlich auch zu archaisch. Da würde ich ebenfalls ein neueres, besser spielbares Spiel nehmen.
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Mich persönlich hat das klassische Pokémon-Prinzip tatsächlich erst mit Schwarz/Weiß wieder gepackt. Aber so richtig am Puls der Zeit war Pokémon halt eher zu GameBoy-Zeiten. Für die jüngeren Jahrgänge würde ich eher Pokémon GO in Erwägung ziehen, auch wenn ich es selbst nie gespielt habe.
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Ansonsten wäre für mich auch Pokémon Let’s Go eine angemessene moderne Version der klassischen Editionen.
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Darüber weiß ich leider gar nichts, außer dass es einige Leute wohl sehr schätzen.
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Hatte erst überlegt, ob ich auch dieses Mal wieder eine eigene Liste beisteuere, da ich inzwischen (wieder) sehr in meine Nische abgedriftet bin, und meine spielens- und besprechenswerten Spiele vermutlich nicht so spannend für die Allgemeinheit sind.
Ich könnte nichtmal einen gescheiten Kanon für Action Adventures und Rollenspiele erstellen, da ich mit einigen einflussreichen Strömungen und Serien wenig anfangen kann.
Das hat mich natürlich nicht davon abgehalten, trotzdem eine Liste zu erstellen :D Allein, weil ich es selbst spannend finde, nachzuverfolgen, wie sich meine Nische, die sich in den 90ern herausgebildet hat, über die nachfolgende Zeit entwickelt hat.
Die Liste enthält ein Spiel pro Jahr (ursprüngliches Erscheinungsdatum), aber keins der Spiele, die bereits auf meiner Liste vom letzten Jahr stand.
1. Super Castlevania IV (1991)
2. Landstalker (1992)
3. Starwing (1993)
4. Donkey Kong Country (1994)
5. Terranigma (1995)
6. Panzer Dragoon II Zwei (1996)
7. Grandia (1997)
8. Suikoden II (1998)
9. Final Fantasy VIII (1999)
10. Skies of Arcadia (2000)
11. Metal Gear Solid 2 (2001)
12. The Legend of Zelda: The Wind Waker (2002)
13. Prince of Persia: The Sands of Time (2003)
14. Shadow Hearts: Covenant (2004)
15. Sakura Wars: So Long, My Love (2005)
16. Phantasy Star Universe (2006)
17. Heavenly Sword (2007)
18. Persona 4 (2008)
19. Bayonetta (2009)
20. Radiant Historia (2010)
21. Final Fantasy XIII-2 (2011)
22. Rainbow Moon (2012)
23. The Legend of Zelda: A Link Between Worlds (2013)
24. Shovel Knight (2014)
25. Axiom Verge (2015)
26. The Last Guardian (2016)
27. Dragon Quest XI (2017)
28. Gris (2018)
29. Fire Emblem: Three Houses (2019)
30. Final Fantasy VII Remake (2020)
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Danke für deine Liste! Sie umfasst definitiv mehr J-RPGs als meine Listen! :D
Sie enthält aber auch mindestens drei Spiele, die auch bei mir in der ganz engen Auswahl waren und es vielleicht auf die nächste Liste schaffen (PD Zwei, MGS2, Shovel Knight). Zwei, drei Spiele sagen mir gar nichts und einige will ich gern nachholen.
Heavenly Sword zum Beispiel. Was wäre denn deine Begründung dafür? Ich persönlich fand es aus der Ferne stets ganz reizvoll, aber ich hab nicht den Eindruck, dass es selbst unter den Sony-Exclusives sonderlich in Ehren gehalten wird.
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Wie gesagt, ich stecke in meiner Genre-Nische fest :D
Heavenly Sword ist tatsächlich eher so ein Underdog-Ding. Ist als früher PS3 Titel leider untergegangen, mir hat es aber gut gefallen.
Ist für mich auch ein Gegengewicht zu den späteren Ninja Theory Spielen sowie neuere Sony-Exclusives, die ja bereits ausführlich im Videospiel-Diskurs bedacht worden sind.
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Das sind gute Punkte, ja. Ich frag mich, ob Heavenly Sword nicht auch im Schatten von God of War stand? Oder geht das eher in die Dynasty-Warrior-Richtung?
Hast du eigentlich mal Brütal Legend gespielt? Das ist bei mir ein potentieller Kandidat für (das ansonsten eher schwache) 2009, aber ich habe es selbst noch nicht gespielt und weiß nicht, ob es nicht vielleicht spielerisch zu schwach ist.
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Heaveny Sword kann durchaus mit God of War verglichen werden. Kann gut sein, dass es davon überschattet worden ist.
Für das Gameplay spielt vermutlich niemand Brütal Legend. Ist ein bunter Mix aus verschiedenen Genres, von denen keins wirklich gut umgesetzt worden ist. Dafür ist das Setting und die Inszenierung kultig und zumindest besprechenswert. Also wenn du auf deiner vorigen Liste Grim Fandango stehen hast, würde aus meiner Sicht nichts dagegen sprechen, Brütal Legend in eine zukünftige Liste aufzunehmen :D
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Ich hab dann auch mal:
https://wall-jump.com/de/endlich-listen-auf-wall-jump/
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Schön! Auch an dieser Stelle noch einmal vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast! :) Da es bei Wall Jump keinen Kommentarbereich gibt, schreibe ich hier ein paar Zeilen.
Dass du dir die Einschränkung auferlegt hast, keine Titel zu nennen, die ich in einer meiner beiden Listen schon nannte, war vermutlich keine einfache, ist aber eine interessantere Herausforderung. :)
Einige der Spiele in der ersten Hälfte deiner Liste schaffen es auch bei mir in die engere Auswahl für eine zukünftige Liste. U.a. möchte ich unbedingt noch eines der klassischen God-of-War-Spiele aufnehmen, nachdem ich die Reihe letztes Jahr kennen und direkt lieben gelernt habe. Dass ich es bisher nicht tat, liegt einzig daran, dass ich mich nicht entscheiden kann, welcher Teil der Reihe es sein soll, denn „perfekt“ sind sie alle nicht. Im Moment tendiere ich zu God of War III, dessen Bedeutung für die Spielegeschichte zwar an die der beiden Vorgänger nicht heranreicht, von dem mir im Rückblick aber doch erstaunlich viele Momente in Erinnerung geblieben sind.
Banjo-Kazooie ist ein weiterer Kandidat. Aber auch Conker’s Bad Fur Day. Eins von den beiden wird bei „35 Spiele aus 35 Jahren“ bestimmt dabei sein.
Doom ist natürlich auch ein Spiel, das auf so eine Liste eigentlich „gehört“, aber ich selbst hab gar keinen persönlichen Bezug dazu. In Sachen Wario Land tendiere ich dazu, den zweiten Teil mal aufzunehmen.
In der unteren Hälfte deiner Liste finde ich dann kaum noch Spiele, die ich aus erster Hand kenne, weil du da viele Indie-Games dabei hast, die nicht zwangsläufig meinen Geschmack treffen. What Remains of Edith Finch muss ich unbedingt noch nachholen, das ist grundsätzlich auch ein Kandidat für die Liste.
Die Wii ist vielleicht meine Lieblingskonsole aller Zeiten, aber ich tue mich schwer, einzelne, wirklich herausragende Titel zu finden. World of Goo ist ein Spiel, dessen Faszination sich mir entzieht. Ich habe es seinerzeit gespielt, aber kaum dass ich fertig damit war, hatte ich es auch schon wieder vergessen. Mein liebstes WiiWare-Game ist vermutlich Bit.Trip Beat, aber ich hadere noch, ob es relevant genug ist, um in die nächste Liste aufgenommen zu werden.
LEGO City: Undercover gefiel mir auch super. Würde ich jetzt nicht in meine Liste aufnehmen, halte ich aber für das beste LEGO-Spiel (und einen der besten Wii-U-Exklusivtitel, bis es dann schließlich doch portiert wurde).
Dein Kommentar zu Wandersong hat mich neugierig auf das Spiel gemacht; das sagte mir bislang überhaupt nichts.
OK, das soll es jetzt erstmal gewesen sein mit dem, was mir beim Lesen deiner Liste durch den Kopf ging. Ich freue mich, dass du dem Aufruf gefolgt bist, denn ja: Es interessiert mich *wirklich*, wie eine solche Liste von anderen Menschen aussehen würde. :D Ich wünschte, ich würde mich selbst mit der Formulierung kurzer Begründungen für die einzelnen Spiele nicht so schwer tun…
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God of War hat mich damals kalt erwischt. Ich habe ein generisches Actionspiel mit coolem Setting erwartet, aber was mich richtig überzeugt hat, waren die Spielmechaniken. Teil 3 war spektakulär und hat sich toll gesteuert, aber die ersten beiden haben mich mehr beeindruckt. Bei 3 war ich etwas abgestumpft.
Conker ist ein sonderbarer Fall von gelungenem Humor in Spielen, obwohl er so infantil ist. Aber es ist heute (und eigentlich auch damals) unspielbar. Mit der Qualität in Leveldesign und Steuerung von Banjo hätte das einen anderen Status bei mir.
Bei Wario Land sind alle immer begeisterter von späteren Spielen der Reihe, die ich aber allesamt nicht gespielt habe.
Und ja, ich habe einen eindeutigen Shift hin zu Indiegames vorgenommen so ab 2016. Seitdem spiele ich nur noch sehr wenige Nicht-Indies. Man muss sich halt auf andere, kompaktere Spielerlebnisse einlassen, aber ich mag die Frische dieser Spiele und ihr kompromissloses Storytelling. Wandersong gehört da auch rein, das ist sicher nicht jedermanns Sache. Bit.Trip mag ich auch sehr, aber das ist schon wieder klassisches Arcadegaming, wie es oft bei frühen Indies zu finden war.
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Es gibt vieles, was mich an der God-of-War-Reihe begeistert, Ascension ausgenommen, das mir ein einziges Ärgernis war. Doch am meisten begeistert mich vermutlich Kratos als Charakter.
So viel Charisma, Ambivalenz und Tiefe hätte ich nicht erwartet, bis ich die Reihe schließlich selbst spielte. (Ich wusste natürlich, dass viele Spieler ihn sehr mögen, und dass er unter Sony-Fans einen gewissen Kultstatus hat, aber „von außen“, aus meiner Nintendospieler-Sicht, konnte ich das nie nachvollziehen.) God of War ist eine von wenigen Spielereihen, zumal Actionspielen, von denen ich sagen würde, dass sie mir eine Geschichte erzählt hat, die sich irgendwie bedeutungsvoll anfühlte. Weil es diese Ambivalenz hat, die große Kunst auszeichnet, die es in Spielen aber nicht so häufig gibt.
Es wird Zeit, dass ich Banjo mal wieder spiele. Ich besitze es leider nicht selbst, daher ist das wirklich 20 Jahre her. Conker hab ich stattdessen immer mal wieder durchgespielt.
Ich mag die ganze Bit.Trip-Reihe, insbesondere auch Core und das erste Runner. Der Grund, warum mir gerade Bit.Trip Beat so gut gefällt, ist der, dass es so stark am Urvater Pong angelehnt ist, dabei aber den Bewegungssensor des Wii-Controllers auf zwar simple, aber deshalb nicht weniger überzeugende Weise nutzt. Wirklich so, als hätte man Pong ins 21. Jahrhundert geholt. Dazu der Soundtrack, der vom Buddhismus inspirierte philosophische Unterbau der Reihe…
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