Liebe Leserinnen und Leser, nach langer Zeit mal wieder ein Post „in eigener Sache“. Inspiriert von Jahresrückblicken, die ich auf anderen Blogs gefunden habe, will auch ich auf 2020 zurückblicken.
Ein paar Gedanken dazu teilte ich auch schon im Quest-Log im Dezember. Im Folgenden soll es um die nackten Zahlen gehen, um die Entwicklung von SPIELKRITIK in Bezug auf Besucherzahlen und Seitenaufrufe und einigen anderen Kennzahlen mehr. Das kann, wie ich finde, nämlich ebenfalls ganz spannend bzw. aufschlussreich sein. Erwartet also keine tiefgreifenden Gedanken, große Emotionen, persönliche Einblicke oder ähnliches. Hier geht es um Daten (und ein bisschen Interpretation derselben).
Beiträge
Im Jahr 2020 erschienen 89 neue Beiträge bei SPIELKRITIK, sechs weniger als im Jahr davor, aber zwei mehr als 2018. Wir sind in diesem Punkt also sehr stabil. Größere Unterschiede gab es zwischen den Monaten, mit nur jeweils vier Beiträgen im Februar und Oktober, und 13 neuen Beiträgen im Juli.
Die 89 neuen Beiträge zusammen umfassen 140.300 Wörter, oder 1.576 Wörter im Durchschnitt (Rubriken wie Lesenswert und Quest-Log mitgerechnet). Das ist etwas mehr als in den Jahren zuvor, da der Anteil der „wortarmen“ Formate ein wenig sank, im Gegenzug aber „wortreiche“ Beiträge wie der jüngste „slowtalk“ erschienen sind.
Seitenaufrufe und Besucherzahlen
Der nach Seitenaufrufen stärkste Monat war der August, gefolgt vom Mai. Der schwächste Monat war der Februar, mit weniger als halb so vielen Aufrufen.
Nach Besuchern war der November der stärkste Monat, gefolgt vom Mai. Der schwächste war auch hier der Februar, mit weniger als halb so vielen Besuchern.
Der August war außerdem der erste Monat überhaupt, in dem die Beiträge eines Autors, in diesem Fall Pascals, zusammengenommen mehr Aufrufe erhielten als meine eigenen Beiträge im selben Zeitraum. Dass das so selten vorkommt, liegt u.a. daran, dass die mehr als einhundert Ausgaben von Lesenswert meinem Account zugerechnet werden. Eine starke Leistung also.
Einfluss von Google
Generell kam es vom April zum Mai zu einem deutlichen und anhaltenden Anstieg der Seitenaufrufe und Besucherzahlen. Das ist allerdings wohl weniger unseren Redaktions-Neuzugängen zu verdanken, die im selben Zeitraum zu uns stießen, als der Tatsache, dass wir offenkundig sehr stark vom Google Core Update im Mai profitierten. Unsere Seitenaufrufe über Suchmaschinen verdoppelten sich in diesem Zeitraum nämlich, was der Hauptgrund für den Anstieg der Aufrufe insgesamt war.
Doch auch sonst wächst der prozentuale Anteil der Aufrufe, die wir über Google erhalten, seit Jahren kontinuierlich. Der Anteil von Twitter geht entsprechend zurück (die absoluten Zahlen stagnieren). Der einstmals wichtige WordPress.com-Reader spielt sogar fast gar keine Rolle mehr. Mutmaßlich sind diese Verschiebungen auch der Grund dafür, dass das Verhältnis von Seitenaufrufen zu Besuchern in den letzten Jahr stetig sank: Rief ein Besucher im Jahr 2017 noch durchschnittlich 2,36 Seiten auf, so sank dieser Wert 2020 auf nur noch 1,75 Seiten.
Interaktion im WordPress-System
Das Schwächeln der deutschsprachigen WordPress.com-Community zeigt sich auch bei den Kommentaren und Likes. Die blieben das dritte Jahr in Folge stabil bzw. stagnierten – je nach Perspektive. Zusammengenommen erhielten unsere Beiträge 356 Likes (über das WordPress-System), im Vergleich zu 346 im Vorjahr und 329 in 2018. Vom Höchstwert in 2017 (496) blieben wir jedoch weit entfernt.
Bei den Kommentaren liegen wir mit 196 etwas unter dem Vorjahr (223) und unter 2018 (204). Im Jahr 2017 waren es noch 293 Kommentare.
Die Stagnation der Likes und Kommentare über einen Zeitraum von drei Jahren bildet somit einen deutlichen Kontrast zur ungefähren Verdreifachung der Aufrufe und der Besucherzahlen im selben Zeitraum. Besucher, die über Google zu uns finden, interagieren mit dem WordPress-System selbstverständlich weniger häufig als Mit-Blogger, die über den WordPress.com-Reader zu uns finden.
Unterm Strich können wir wohl schon damit zufrieden sein, das wir den Grad der Interaktion auf diesem Niveau halten konnten, auch wenn ein kleiner Schub – und sei es auf das Niveau von 2017 – einer meiner Wünsche für 2021 wäre. Das direkte Feedback unserer Leserinnen und Leser ist für eine Seite wie unsere halt immer noch wertvoller als ein paar Hundert anonyme Aufrufe via Google.
Backlinks
In vielen Fällen erreichen uns neue Leserinnern und Leser über Verlinkungen auf anderen Websites. Am „lukrativsten“ war für uns, wie schon im Vorjahr, retrovideospiele.com, der Blog meines geschätzten Kollegen Jörn, der uns tatsächlich mehr Leser zuführte als der WordPress.com-Reader.
Eingebrochen um nicht weniger als 80 Prozent sind hingegen die Aufrufe via Facebook, die damit nur noch knapp vor denen via Wikipedia liegen. Gleiches gilt für GamersGlobal, wo wir zwar auch in diesem Jahr einige Male in den Wochenend-Lesetipps vertreten waren, was uns allerdings deutlich weniger Aufrufe einbrachte als 2019. Ob unsere Artikel für die GamersGlobal-Leserschaft weniger interessant waren, oder ob die Wochenend-Lesetipps von GamersGlobal möglicherweise selbst an Popularität eingebüßt haben, entzieht sich meiner Kenntnis.
Sonstiges
Einen neuen Tagesbestwert konnten wir 2020 wieder nicht erreichen. Den Rekord hält hier auch weiterhin der 3. Juli 2018. An diesem Tag erschien bei uns Jannicks erste PRESSEKRITIK, die seinerzeit einschlug wie eine Bombe.
Rein auf die Seitenaufrufe via Google bezogen, die rund die Hälfte unsere Gesamtaufrufe ausmachen, wurde SPIELKRITIK zu zwei Dritteln mit Mobilgeräten, zu einem Drittel mit Computern besucht (im Dezember 2020).
Bei Twitter folgen dem SPIELKRITIK-Account nun 1.370 Personen. Das ist ganz stattlich. Da wir die 1.300 allerdings schon im Juli erreicht haben, muss ich gleichzeitig feststellen, dass das Wachstum in den letzten Monaten recht schleppend verlief. Interessanterweise konnte ich dasselbe auch bei anderen Games-Accounts in ähnlicher Größenordnung beobachten.
Das dürften die wichtigsten Kennzahlen gewesen sein; noch weiter ins Detail brauche ich kaum zu gehen. Ich werde noch verraten, welche Beiträge nun konkret am häufigsten aufgerufen wurden. Der Übersichtlichkeit halber mache ich das in einem separaten Beitrag. Bis dahin! [sk]
Für die deutsche Gamesblog-Bubble sind das schon echt gute Werte, glaube ich. Wachstum ist auch schön, aber viel mehr ist in dem Bereich vermutlich gar nicht zu erreichen. Ich bin gespannt, wie sich die Rückkehr von Superlevel auswirken wird bzw. ob die Seite erneut der Leuchtturm (also zumindest in Sachen Reichweite) in „unserer“ Nische wird. Auf jeden Fall könnt ihr euch alle auf die Schulter klopfen. Weiter so! :)
„Interessanterweise konnte ich dasselbe auch bei anderen Games-Accounts in ähnlicher Größenordnung beobachten.“ Da würde mich mal interessieren, welche Accounts du da zum Vergleich nutzt. Mir fallen spontan nämlich nur VSG, Superlevel und LostLevelz ein, wenn es um ähnliche Projekte mit ähnlichen Reichweiten geht.
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Besten Dank! :)
Um deine Frage am Ende zu beantworten: In Bezug auf die Followerzahl bei Twitter meinte ich mit Reichweite konkret die Reichweite bei Twitter. Was das angeht, spielen Superlevel und VSG sogar schon wieder eine Liga höher.
Ich hab Mitte November mal eine Liste von Games-Accounts aufgestellt, und da ist es so, dass sich bei vielen anderen Accounts ebenfalls nicht viel getan hat oder die Follower sogar rückläufig sind. VSG ist da tatsächlich eine große Ausnahme, mit einem Wachstum von fast 100 Followern (von 2891 auf 2985) im selben Zeitraum.
Hier ein Auszug meiner Liste (mit den Accounts, die mehr oder weniger stagnierten). Die linken Zahlen sind von Mitte November, die rechten von heute.
– Superlevel 3576 — 3596 (ein Plus, aber auch nur ein kleines, wenn man den Relaunch bedenkt)
– InsertMoin 3400 — 3409 (wenig Wachstum für einen so großen Podcast)
– Spielbar 2684 — 2686
– Zockwork Orange 2375 — 2369
– VideoGameTourism 1564 — 1558
– Polygamia 1367 — 1364
– SPIELKRITIK.com 1363 — 1370
– Press A Key 1232 — 1232
– Polyneux 1115 — 1117
– I Know Your Game 1002 — 994
– Lost Levels 889 — 892
– Unlimited Ammo 562 — 562
– Runaways 515 — 515
– Gamecontrast 353 — 350
– Daily D-Pad 340 — 339
– WALL JUMP 236 — 232
– Retrovideospiele.com 186 — 181
Es gibt aber natürlich auch Accounts, die zugelegt haben (vor allem solche mit Podcasts).
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Zuletzt sind meines Wissens nach wieder recht viele Accounts von Twitter geschieden? Wurde zumindest dort mehrfach diskutiert. Solche Wellen gab es im letzten Jahr wohl auch mehrere. Bei mir stagniert es auch ewig und drei Jahre auf dem aktuellen Niveau. Allerdings ist dies kein Wert, den ich überhaupt oft ins Auge fasse. Ich bin 2020 mit einem ähnlichen Wert bei Twitter gesartet, wie ich dort aufgehört habe.
Scheint mir aber weniger an fehlenden Neuzugängen zu liegen, sondern eher an verschwundenen Accounts, die das „Wachstum“ fressen. Wobei ich meine Social Media Kanäle auch nicht mehr übermäßig oft nutze. Meine Gesundheit lässt es nicht mehr zu wie früher zu arbeiten und ich konzentrier mich lieber auf die Website und dann ggf. der Rest.
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Die Erklärung scheint mir auch naheliegend. Das erklärt, warum andere Accounts ebenso betroffen sind, und es erklärt, warum die Zahlen stagnieren (oder sogar sinken) obwohl klar erkennbar kontinuierlich neue Follower hinzukommen. Da ich die, die offenkundig wegfallen, in 99% der Fälle nicht bewusst vermisse, sind das in der Mehrzahl vermutlich auch Accounts, die nie, oder schon länger nicht mehr, sonderlich aktiv waren.
Ich denke auch, dass ich mich in den letzten Jahren vielleicht etwas zu sehr auf Social Media konzentriert habe, weil das halt schneller geht und die Reaktionen so unmittelbar erfolgen. Aber schlussendlich ist die Resonanz dort auch ziemlich unberechenbar und nicht sehr nachhaltig. Ich versuche deshalb, wieder etwas stärker auf anderen Wegen die Leserbindung herzustellen, z.B. über WordPress.
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