Liebe Leserinnen und Leser,
einen wunderschönen Weihnachtsmorgen alle miteinander. Herzlich willkommen zum letzten Quest-Log des Jahres. Es ist der 26. Dezember und ein ungewöhnliches, möglicherweise schwieriges Jahr nähert sich seinem Ende. Warum das so war, brauche ich an dieser Stelle wohl nicht zu wiederholen. Das und was es für euch selbst bedeutete, das wisst ihr sicher selbst.
Für SPIELKRITIK.com bedeutete es ehrlich gesagt eher wenig und es würde keinen Sinn machen, größere Auswirkungen herbeizukonstruieren. „Business as usual“ trifft es von meiner Seite und für die Website als solche am besten. Allenfalls könnte ich bedauern, dass ich in der Corona-Pandemie seltener Gelegenheit zum Schreiben fand als sonst, da mir das Schreiben daheim nicht besonders liegt, und dass ich deshalb nicht annähernd alles verwirklichen konnte, was ich gern verwirklichen wollte. Aber auch daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt und bin inzwischen wieder produktiver.
Dem Erfolg von SPIELKRITIK hat es ohnehin keinen Abbruch getan. 2020 war das fünfte Kalenderjahr des Bestehens von SPIELKRITIK.com. 87 neue Beiträge sind erschienen, 189 Kommentare wurden geschrieben. Unsere Seitenaufrufe sind um 25 Prozent gewachsen, die Besucherzahlen sogar um fast 50 Prozent (das sind mittlerweile fast zwanzigmal so viele wie im ersten Jahr). Im März 2021 feiern wir dann unseren fünften Geburtstag.
Ich möchte mich bei allen von euch bedanken, die ihr uns die Treue gehalten oder SPIELKRITIK.com in den letzten Monaten neu entdeckt habt.
Ein besonderer Dank geht dabei an alle, die in den letzten Monaten nicht nur gelesen haben, sondern unsere Beiträge kommentierten, weiterverbreiten, mit einer Extraportion Wertschätzung bedachten. Nichts davon ist selbstverständlich. Jedem, der sich in dieser stressigen Zeit und vor dem Hintergrund des Überangebots des Internets die Zeit dafür nimmt, möchte ich ganz herzlich danken. Bitte unterschätzt nicht, wie wichtig diese kleinen Gesten sind – die ja so „klein“ gar nicht sind.
Denn: SPIELKRITIK verzichtet auch weiterhin auf jegliche Monetarisierung – ihr könntet uns also auch dann finanziell nicht unterstützen, selbst wenn ihr es wolltet. Uns etwas Gutes tun geht aber trotzdem: indem ihr uns retweeted, auf Facebook verlinkt, einen Like unter einen Beitrag setzt, den ihr gelesen habt, oder sogar einen lieben Kommentar schreibt, und damit die Sichtbarkeit und den Interaktionsgrad von SPIELKRITIK erhöht. Das ist genau die Art Gegenleistung, die der Seite weiterhilft und uns motiviert. Und falls euch irgendetwas abhält, das zu tun: Auch Kritik ist natürlich immer willkommen, sei es öffentlich im Kommentarbereich oder per Mail.
Ganz besonders möchte ich mich auch bei meinen Kollegen in der Redaktion bedanken: Pascal, ohne den SPIELKRITIK im Jahr 2020 um viele Artikel ärmer gewesen wäre, aber auch Erik und Iris. Und natürlich unsere beiden Neuzugänge: Dennis, der hier vor exakt einem Jahr noch Gast war, und Jessica, die erst einen Gastartikel schrieb – und als feste Redakteurin noch viele mehr. Bei Dennis möchte ich mich auch für das unterhaltsame kleine Weihnachtsquiz im Redaktions-Discord bedanken. Und vielen Dank auch allen Gästen, und zwar insbesondere Mario Donick mit gleich zwei Gastbeiträgen, sowie Christian Serra, der sich mit mir ein Jahr lang durch die Fun Vision geblättert hat.
Doch wir haben ja noch einen Quest-Log für euch. Ich freue mich ganz besonders, dass mit Eric ein GASTSPIELER der ersten Stunde als Freund des Hauses mit dabei ist und sein Inventory sowie einen Kommentar zum aktuellen Thema des Monats mit uns teilt. Letzteres ist diesen Monat etwas versöhnlicher (auch wenn es im Umfeld des Releases eines Spiels und des Nicht-Releases eines anderen freilich genug zu diskutieren gäbe). Es lautet: Winter-Weihnachts-Komfort-Games.
Und welches sind eure? Wir freuen uns auf euer Feedback in den Kommentaren!
Einen letzten Beitrag wird es bei SPIELKRITIK.com in diesem Jahr noch geben. Es ist der Artikel des Monats und ich hoffe, ihr werdet ihn lesen. Dennoch wünsche ich an dieser Stelle schon einmal einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein erfüllendes Jahr 2021. Bleibt gesund. Wir sehen uns. [sk]
INVENTORY: Die aktuellen Favoriten der Redaktion
Sylvio @spielkritik
Spielt: Castlevania: Legacy of Darkness, Wreckfest, Final Fantasy XV
Liest: Susan Sontag: Regarding the Pain of Others
Schaut: Austin Powers, Casino Royale, Der 13. Krieger, Der große Diktator
Hört: Olivia Ong: A Girl Meets Bossanova 1 & 2, Maya: Maya Style
Und sonst? Hat dieses Jahr an Weihnachten zwar keine Geschenke, aber umso mehr zu essen. Und gestern schon vier unterschiedliche Controller in Händen gehalten.
Iris
Spielt: Cyberpunk 2077 (PC), Baldurs Gate 3
Liest: Human Touch
Schaut: Der König von St. Pauli, Klaus, Persepolis
Hört: Weihnachtslieder querbeet
Und sonst? Versucht, Weihnachten für ihre Eltern so schön wie möglich zu gestalten und zieht sich wie jedes Jahr Bridget Jones rein („Parallelen zu meinem Leben sind natürlich reiner Zufall.“). Und ja: sie mag Weihnachten sehr.
Pascal @pascalthehoff
Spielt: Sakuna: Of Rice and Ruin, Half-Life: Alyx, The Signifier, Halo: Master Chief Collection
Liest: Ted Gioia: The History of Jazz
Schaut: Überraschenderweise noch immer Card Captor Sakura.
Hört: Viel alten Jazz (passend zur Lektüre), Taylor Swift: Evermore, McCartney III
Und sonst? Die Isolation der Pandemie hat seiner GOTY-Liste für 2020 ein wenig in die Hände gespielt. Wer dachte, 2018 und 2019 wären heftig gewesen: 2020 hat er über 100 Neuerscheinungen gespielt. („Uff!“)
Jessica @JessicaKathmann
Spielt: Tukoni, My Brother Rabbit, B-Side von Celeste, Outlast
Liest: Weihnachtspost von lieben Menschen! <3
Schaut: Tiny Pretty Things
Hört: Celtic Woman: Christmas 2020
Und sonst? Ist, trotz vieler Rückschläge, dankbar für schöne Dinge, die in diesem Jahr geschehen sind. Zum Beispiel ihr Dazustoßen zu Spielkritik! :)
Dennis @VG_Analyse
Spielt: System Shock 2, Paper Mario, Perfect Dark
Liest: Die neueste Ausgabe Film & Video: Das BDFA Clubmagazin
Schaut: Burning, Das Attentat, The Social Network
Hört: Diverse Podcasts
Und sonst? Ist wieder einmal vom Spieldesign einiger Spät-90er Titel fasziniert.
Freund des Hauses: Eric @retrostage
Spielt: Broforce (Weil es einfach ein zeitloser Koop-Spaß ist!), Paper Mario (N64), Bastion (PS4 bzw. Vita)
Liest: Ein Backlog an Retrogamer-Heften (UK). Es gibt immer etwas zu entdecken. Und „alt“ werden sie ja eh nicht. ;-)
Schaut: Die Hard-Filme. (Gehören seiner Meinung nach wie jedes Jahr zu Weihnachten dazu!)
Hört: Die letzten Stay-Forever-Folgen und Specials.
Und sonst? Ein paar seiner Bestellungen sind noch unterwegs und Paprium sollte eine Überraschung sein, läuft aber nicht. („Damn MD1 1601-18.“)
SIDE QUEST: Winter-Weihnachts-Komfort-Games
Dennis meint:
Wenn ich an Weihnachten denke, denke ich meistens an Zelda. Das liegt vor allem daran, dass viele Titel der Serie kurz vor der Weihnachtszeit erschienen sind. Egal ob Majoras Mask, Twilight Princess oder Skyward Sword – jedes dieser Spiele versüßte meine Adventszeit. Ihre märchenhafte Fantasiewelten passen auch wunderbar zum weihnachtlichen Ambiente. Ich würde dennoch Celeste für die Feiertage empfehlen, welches ich letztes Jahr an zwei Weihnachtsabenden durchgespielt habe. Die Geschichte um ein Mädchen, das unter erschwerten Bedingungen zu sich selbst findet und familiäre Beziehungen aufbaut, ist eine Bereicherung zum Fest der Liebe. Der verschneite Berg lässt zudem eine wohl befindliche Winterstimmung aufkommen. Ein Gefühl, das uns in den letzten Weihnachtsjahren in der Realität eher verwehrt blieb. Wir werden zukünftig eine weiße Weihnacht wahrscheinlich nur noch digital genießen dürfen. Denn die Digitalisierung selbst wird den Klimawandel nicht stoppen können, sondern eher noch beschleunigen.
Jessica meint:
Hach, Weihnachten! Ich hatte das große Glück, dass meine Eltern stets bereit waren, mir zu Weihnachten Videospiele zu schenken. Ganz besonders erinnere ich mich an Weihnachten 2002. Unterm Weihnachtsbaum lagen einige Geschenke für mich. Ganz besonders sehnlich hatte ich mir im Vorfeld Dungeon Siege und Zoo Tycoon gewünscht. Bei der Bescherung scannte ich die Form der Päckchen danach, ob sie das Format der damaligen Videospiel-Verpackungen hatten. Zu meinem Erschrecken fand ich keine passenden Päckchen! Ob sie vielleicht in einem größeren mit drin waren? Ich packte die anderen Geschenke aus, freute mich auch, aber fand zu meiner Enttäuschung keines der Spiele. Da gab mir mein Vater mit einem Grinsen den Tipp, doch mal IM Weihnachtsbaum zu suchen. Und siehe da: zwei Päckchen lagen auf den Zweigen des Baums. Die ersehnten Spiele! Und ich durfte sie sogar am Abend noch ausprobieren…
Eric meint:
Weihnachten. Gibt es hier Spiele, die ich jedes Jahr hervorziehe, nur weil es draußen (mal wieder nicht) schneit oder der Christbaum (aka Weihnachtsbaum) geschmückt ist? Es gibt diese Spiele, keine Frage, ich schaue gerne entsprechende Threads durch, wo Leute erzählen, wie sie bestimmte Spiele immer an Weihnachten durchspielen, einfach, weil es der Brauch oder die Gewohnheit so wollen. Zelda III, Shenmue. Christmas Nights auf dem SEGA Saturn. Für mich wiederholt sich kein Erlebnis, ich habe kein „Weihnachtsspiel“. Aber ich liebe eine Art von Spielen in dieser Zeit: (Couch-)Koop-Spiele! Ich verbinde diese gemeinsame Spielerlebnisse (Double Dragon II, Probotector oder Snake, Rattle ’n‘ Roll) eng mit Weihnachten. Einfach, weil es sich hier besonders anbietet und Mitspieler greifbar sind. Dieses Jahr vielleicht nicht „hautnah“, aber dafür online. Und eine Disc habe ich mir tatsächlich für die Feiertage aufgehoben: die Trine Ultimate Collection für PS4.
Sylvio meint:
Das Licht des Adventsbaumes, die deftigen Mahlzeiten, die immergleichen Filme, das Beisammensein mit mehr oder weniger entfernten Verwandten, die Gerüche, die Musik, die Zeit mit neuen Geschenken. Eine Myriade der Rituale schafft um die Weihnachtszeit eine quasi transzendente Atmosphäre, in der sich Eindrücke, die wir in dieser Zeit sammeln, ganz besonders tief ins Gedächtnis einprägen. Das gilt auch für die Spielerlebnisse dieser Zeit, die unabhängig vom Spiel an sich viel intensiver scheinen als zu anderen Zeiten des Jahres. Mit kaum einer Sache verbinde ich deshalb so festliche Erinnerungen wie mit meiner Game Boy Camera und dem zugehörigen Game Boy Printer, die für mich immer Bilder des Weihnachtsfests 1998 heraufbeschwören werden. Dieses Jahr werde ich nach einjähriger Pause Kingdom Come: Deliverance weiterspielen. Ein Kloster will erkundet werden, und was könnte dem religiösen Hintergrund des Festes angemessener sein? KCD passt aber auch deshalb schön zu Weihnachten, weil ich vollgefressen genauso träge unterwegs sein werde, wie mein Held nach dem Looten seiner Feinde. Gelebte Immersion.
BACKTRACKING: Der Bestandsartikel des Monats
Feature: Housemarque – Die vergessenen Arcade-Virtuosen der PS4-Generation
(empfohlen von Sylvio)
Ein Artikel, so vergessen wie sein Thema. Von Pascal im Februar 2019 veröffentlicht, startete das Housemarque-Porträt mit beachtlichem Erfolg. Den Sprung auf die vordersten Plätze bei Google schaffte der Beitrag jedoch nie und wurde unter anderem deshalb nie zum Dauerbrenner. Es gibt Monate, da wird er genau einmal aufgerufen. Dabei ist das Porträt über eines der ältesten Entwicklerstudios Finnlands heute nicht minder aktuell als damals und geht der interessanten Frage nach, warum exzellenten Spielen der große Durchbruch verwehrt bleibt. Ein später oder erneuter Blick auf den Beitrag lohnt aber auch deshalb, weil Housemarque in den letzten zwei Jahren einen etwas anderen Kurs eingeschlagen haben. Für den März ist der PS5-Exklusivtitel Returnal angekündigt; das erste neue Spiel des Studios seit rund vier Jahren. Auf den ersten Blick schaut der 3rd-Person-Shooter so gar nicht wie ein Housemarque-Game aus, auf den zweiten Blick dann aber doch. Besäße ich eine PlayStation 5, es wäre einer der Titel, auf die ich mich freuen würde, und das, weil ich seit Pascals Artikel etwas mehr über seine Macher weiß, die ansonsten auch mir kein Begriff wären. [sk]
Logbucheintrag Ende. Ende Januar melden wir uns wieder – mit neuen Empfehlungen alter Beiträge, neuen Favoriten in Film, Funk und Fernsehen, und neuen Meinungen zu einem neuen Thema des Monats. Und dann auch wieder mit einem neuen Freund (oder einer neuen Freundin) des Hauses. Bis dahin!
Beitragsbild dieses Quest-Logs: Screenshot aus Resident Evil 7: Biohazard (Capcom, 2017). Nachbearbeitet.
Spielt: Bravely Default, Dragon Quest XI, Trails of Cold Steel II
Liest: Das inoffizielle SNES Pixel Buch, Sieben von Mark Frost (das überraschenderweise gar nicht so gut ist wie Twin Peaks)
Schaut: Der Hobbit & Der Herr der Ringe
Hört: Bohren & der Club of Gore, Emma Ruth Rundle, Final Fantasy Soundtracks
Und sonst? Genießt nach einem turbulenten Jahr endlich eine wohlverdiente Verschnaufpause.
Zur Weihnachtszeit bekomme ich meistens Bock auf Fantasy. Neben dem obligatorischen Run durch Tolkien Verfilmungen muss für mich auch ein JRPG her, oder ein altbekanntes Abenteuer aus Kindheitstagen. So habe ich dieses Jahr einen neuen Landstalker Durchlauf gestartet, und das von mir eigentlich aufgegeben geglaubte Dragon Quest XI wieder hervorgekramt.
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Ich hab dein „Liest“ im ersten Moment so verstanden, als habe Mark Frost den siebten Band des inoffiziellen SNES Pixel Buches geschrieben, das aber nicht so gut sei, wie Twin Peaks. :D
Landstalker will ich auch irgendwann mal spielen. Ich hätte mir das damals in frühen Wii-Virtual-Console-Zeiten fast mal gekauft, wo es unter den ersten dafür veröffentlichten Mega-Drive-Spielen war. Aber irgendwie ist’s dann wieder in Vergessenheit geraten…
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Ne, das Pixel Buch ist zum Glück super :D
Landstalker gibt es ja gefühlt auf jedem Toaster. Selbst das Original in OVP ist vermutlich noch günstig zu haben.
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Ich spiel zwischen den Jahren immer gern Lebenssimulationen, in denen es dann auch endlich wenigstens mal orgendlich schneit. Aktuell gibts ja eh nen neues Animal Crossing, meist sinds aber eher Harvest Moons o.Ä.
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Mit dem Ur-Animal-Crossing hab ich tatsächlich erst gestern auch mal wieder einige Minuten verbracht. Ich hatte einen Brief von der Happy Room Academy vom August 2008 im Briefkasten. Es hatte es also offenbar seit zwölf Jahren nicht mehr gespielt… :D
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Howdy!
Wir haben uns über Weihnachten und Silvester (eigentlich sogar bis gestern) versucht eher Analog zu beschäftigen. Hier und da ein kurzen Blick auf CP2077 geworfen und festgestellt, dass es sehr schwer ist das Spiel nach 1h wieder auszuschalten. :)
Da wir viel Zeit im engen Kreis der Familie verbracht haben sind wir dann auf ein entsprechendes Familienspiel ausgewichen mit dem Namen Verkopft. Es geht um Farben, Obst, schnelle Reaktion und ein klein bisschen Rechtschreibung. Kann ich nur empfehlen.
Aber mit dem heutigen Tag hat es wieder begonnen. Der Monitor ist jetzt mehr Stunden am Tag an als aus. :)
Liebe Grüße aus dem Osten und ein gutes Jahr!
Tobi!
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