Liebe Leserinnen und Leser,
diesmal pünktlich(!) melden wir uns zum Quest-Log im September.
Gesellschaft leistet uns auch diesmal ein geschätzter Freund des Hauses. David Engemann ist der Kopf hinter Donkey-Gaming.de, dem sympathischen Webverzeichnis für Gaming-Websites, auf dem ihr selbstverständlich auch SPIELKRITIK.com finden und die verdiente 5-Sterne-Wertung angedeihen lassen dürft. ;) Aber auch das Release-Listen-Portal Spiele-Release.de liegt in den kompetenten Händen Davids.
Stichwort Spiele-Releases: In den kommenden Monaten stehen nicht nur neue Spiele, sondern auch neue Konsolen ins Haus. Während Microsoft mehr denn je auf seinen GamePass setzt, ließ Sony mit der Ankündigung aufhorchen, dass Vollpreistitel der PlayStation 5 für gesalzene 79,99 Euro in den Handel kommen sollen. Und dann ist da noch Nintendo, das mehr oder weniger simple Emulationen und Ports von alten Mario-Spielen und Pikmin 3 zum Vollpreis in die Läden (und den hauseigenen Digitalstore) stellt. Aus diesem Grund lautet unser Thema des Monats im September:
Faire (Digital-)Preispolitik? Müssen Spiele teurer werden (während sie einem in Sales und Abos für wenige Euro nachgeworfen werden)?
Nicht weniger als sieben Meinungen konnten wir diesmal versammeln!
Den Abschluss bildet auch diesmal unser Bestandsartikel des Monats, diesmal wieder empfohlen von Jessica. Welcher wird es sein? Weiter unten findet ihr die Antwort! [sk]
INVENTORY: Die aktuellen Favoriten der Redaktion
Sylvio @spielkritik
Spielt: Resident Evil 7, God of War II HD, Kingdom: New Lands
Liest: Kim Thúy: Der Klang der Fremde, Buschmann & Langewiesche: Der Krieg in den Gründungsmythen europäischer Nationen und der USA
Schaut: Liebe ist das perfekte Verbrechen, Nader und Simin, Kids
Hört: Nichts, was ihn begeistern würde.
Und sonst? Freut sich, dass sein letztes Geschichtsmodul ganze acht Monate nach der letzten Vorlesung doch noch mit einer 1,7 endete.
Iris @HiVidGa
Spielt: Hidden Through Time, Walking Dead: The Final Season, Age of Empires 2: Definitive Edition
Liest: WASD 13, Young Money Guide, Dune
Schaut: MOMO, Kimmy Schmidt vs. The Revenant, Away
Hört: Lady Gaga: Chromatica
Und sonst? Quält sich durch ihre Physiotherapie, damit sie wieder mit Controller zocken kann, genießt die letzten Sommertage auf dem Balkon, und versteckt sich vor Aluhüten im Internet.
Pascal @pascalthehoff
Spielt: Welcome to Elk, Hades, Shin Megami Tensei IV, Phoenotopia Awakening
Liest: Lindsay Ellis: Axiom’s End, WASD 17, Keith Richards: Life
Schaut: Parks & Recreation, I’m Thinking of Ending Things, Predator
Hört: Everything Everything, The Lemon Twigs, OTOBOKE BEAVAAA
Und sonst? Ist mit dieser Konsolengeneration am selben Punkt angekommen wie 2013 mit der Last-Gen und hat einfach keinen Bock mehr auf diese Framerate, Auflösung, langsame UIs und Lüfterlautstärke.
Erik @snoopykoira
Spielt: Dragon Quest XI S: Echoes of an Elusive Age
Liest: Pünktlich zum Ende der Prüfungsphase zum Glück endlich mal wieder nichts.
Schaut: Die Action Button Entertainment Review von Doom auf YouTube Dot Com Slash Actionbutton (in Dauerschleife).
Hört: Rina Sawayama, Anri, Hungarian Dance No. 5 (ebenfalls in Dauerschleife), Covet
Und sonst? Konnte sich eine Xbox Series X-Vorbestellung und Yakuza 7 sichern. Ist sonst bei Pascal und findet die aktuelle Gen kann bitte endlich enden.
Jessica @JessicaKathmann
Spielt: Rogue Legacy, Pikuniku, Botanicula
Liest: Arno Görgen & Stefan H. Simond (Hg.): Krankheit in Digitalen Spielen
Schaut: The Real Story of Paris Hilton: This is Paris (YouTube-Doku)
Hört: Órla Fallon: My Land
Und sonst? Hat endlich ein CD-Regal für ihre ganzen Games-CDs und -DVDs und freut sich außerdem, dass der Herbst vor der Tür steht!
Dennis @VG_Analyse
Spielt: Wasteland 3, Wasteland 3 (zweiter Durchgang)
Liest: Die Dialoge von Wasteland 3.
Schaut: Die verschiedenen Endings von Wasteland 3.
Hört: Den Wasteland 3 Soundtrack (America the Beautiful, Blood of the Lamp).
Und sonst? Hat eindeutig zu viel Wasteland 3 gespielt.
Freund des Hauses: David @DavidEngemann
Spielt: Kingdoms of Amalur: Reckoning, Apex Legends, Spellbreak
Liest: William King: Schicksals Gefährten
Schaut: High Score, Attack on Titan
Hört: Provinz: Wir bauten uns Amerika, Fynn Kliemann: POP
Und sonst? Hofft, irgendwann einmal aktiv an der Entwicklung eines Videospiels beteiligt sein um seine Ideen einfließen lassen zu können.
SIDE QUEST: Faire (Digital-)Preispolitik? Müssen Spiele teurer werden (während sie einem in Sales und Abos für wenige Euro nachgeworfen werden)?
Sylvio meint:
Einer möglichen Preissteigerung sehe ich gelassen entgegen. Versuche, mit Beginn einer neuen Konsolengeneration höhere Spiele-Preise zu etablieren, gibt es mindestens seit der Xbox 360. Wie “erfolgreich” solche Versuche waren, sehen wir daran, dass es rund 15 Jahre brauchte, um einen moderaten Preisanstieg von 60 auf 70 Euro zu verwirklichen, der gerade einmal der Inflation im selben Zeitraum entspricht. Ich gehe deshalb davon aus, dass Sonys Träume von höheren Spiele-Preisen sich auch diesmal in Rauch auflösen oder zumindest zu verschmerzen sind – auch vor dem Hintergrund des schnellen, drastischen Preisverfalls, den fast alle Spiele insbesondere in den digitalen Stores erleben. In sicherer Erwartung derartiger Preissenkungen ist mir kein Spiel der Welt mehr als 40 Euro wert und ich hatte in den vergangenen Jahren keine Schwierigkeiten, Spiele in diesem für mich vertretbaren Preisrahmen zu finden.
Pascal meint:
Besonders bezüglich der Digital-only-Konsolen muss ich Sylvio und seiner Gelassenheit widersprechen. Selbst wenn nur 30% der Käufer*innen die Konsolen ohne Laufwerk kaufen, sind das Millionen von Menschen, die UVPs von 79,99€ Friss-oder-stirb-mäßig ausgesetzt sind… bis halt irgendwann vereinzelte Sales kommen. Ich würde eine Preiserhöhung dennoch begrüßen, könnte ich mir sicher sein, dass meine zusätzlichen 10 Euro in die Taschen der Kreativen fließen – statt in die Schweizer Konten der Executives. Letztendlich werden und wurden aber sogar die horrenden Aufpreise der Nintendo Switch weitestgehend toleriert. Letztens wurde Sniper Elite 4 für Switch angekündigt. Die minderwertige Version eines fast vier Jahre alten Spiels, nach dem kein Hahn mehr kräht. Aktuell im Xbox Game Pass. Der Switch-Preis? Wahrscheinlich 59,99 Euro. Deal with it, I guess?
David meint:
Nahezu täglich erscheinen neue Videospiele für unterschiedliche Plattformen. Diese Spieleflut und die schnelle Entwicklung gehen zu Lasten der Spieleentwickler und der Qualität des Endergebnisses. Für ein ausgereiftes und durchdachtes Spiel wie beispielsweise „The Witcher 3“ würde ich auch heute bereitwillig einen erhöhten Preis bezahlen, während ich für andere Spiele gerne eine Gutschrift fordern würde. Die Preiserhöhung hat sicher nachvollziehbare Gründe, aber die generelle Entwicklung geht meines Erachtens in die falsche Richtung. Wenn Spiele weiterhin teurer werden, sollten aus meiner Sicht, fairerweise gleichsam In-Game-Käufe entfernt und Season-Pässe günstiger werden. Der Preiskampf sollte außerdem aufgrund von Qualität und Nachfrage stattfinden und nicht jedes Spiel pauschal 79,99 Euro kosten, nur weil es neu ist. Ich glaube, dass wir alle irgendwann, aufgrund der großen Auswahl und der Bequemlichkeit, einen Game-Pass nutzen. Am Ende hoffe ich, dass dabei noch genug Marge für die Entwickler bleibt.
Iris meint:
Gerade für junge Menschen sind 80 Euro für ein Spiel eine nicht gerade erschwingliche Summe. Obwohl es abwegig klingt, bin ich der Meinung, dass ein höherer Preis für Spiele insgesamt sowohl den Spielern als auch den Entwicklern zugutekommt. Zunächst einmal würde dies den Publishern ermöglichen, lange nach dem Release nicht nach Wegen suchen zu müssen Spieler für Geld zu gewinnen & zu halten. Besser anfangs einen höheren Preis verlangen, anstatt auf die den Leuten die Geldbörse leersaugenden Mikrotransaktionen & Lootcrates zu setzen. Zumal in vielen Ländern diese mittlerweile verboten werden (z.B. Großbritannien). 60 Euro für ein neues Spiel (wie bisher) wirken günstig, wenn man bedenkt, dass viele Studios ihre Mitarbeiterzahl mehr als verdoppelt haben, aber noch die gleichen Preise wie vor zehn Jahren verlangen. Natürlich stieg auch der Absatz, dennoch geht es mir vor allem auch um die gerechtere Bezahlung in den Studios.
Dennis meint:
Viele Spieler beklagen aktuell den hohen Preis der 60 Euro teuren Super Mario 3D All-Stars. Und dennoch hat sich so ziemlich jeder in meinem Freundeskreis die drei überteuerten Mario-Klassiker zugelegt. Natürlich könnte Nintendo jeden Titel separat im eShop veröffentlichen. Doch würde damit die große Aufmerksamkeit einer Neuveröffentlichung verloren gehen. Ich habe das Gefühl, dass Spieler eher den Hype um ein Spiel kaufen, als das eigentliche Spiel selbst. Warum kostet eine Großproduktion wie Red Dead Redemption 2 nach nur zwei Jahren weniger als 30 Euro? Bei einem derart schnellen Preisnachlass geht für mich der Wert des Spiels verloren. Bevor Spiele teurer werden, sollte das Preisverhältnis wenigstens stabil und fair bleiben. Es herrscht auf sämtlichen Plattformen ein finanzielles Ungleichgewicht, weshalb sich eine Neuveröffentlichung kaum noch lohnt. Ich will nicht wissen, wie viel Wasteland 3 in zwei Monaten kosten wird, aber ich werde es jetzt definitiv weiterspielen.
Jessica meint:
Schaue ich mir die Gehälter der Angestellten in Spieleschmieden an, möchte ich laut “Ja!” rufen. Für die harte Arbeit, die diese Menschen leisten, sollten sie weit besser bezahlt werden. Das würde vielleicht auch dafür sorgen, dass Menschen länger in der Branche arbeiten und nicht, sobald sie eine Familie ernähren sollen, in einen lukrativeren Bereich wechseln müssen und damit die in der Branche benötigte Expertise verloren geht. Andererseits stellt sich die Frage, ob eine Erhöhung der Verkaufspreise tatsächlich bei den Entwickler*innen ankäme… Wie sich das in Abo-Modellen verhält, vermag ich ebenfalls nicht einzuschätzen. Und wenn ich auf meinen Kontostand blicke, ruft ein Teil in mir vielleicht auch lieber “Nein!” oder wartet zumindest doch wieder auf den nächsten Sale… *seufz*
Erik meint:
Vor zwei Monaten meinte Shawn Layden, der Verkaufspreis von Videospielen stagniere seit 25 Jahren, während sich die Produktionskosten von Generation zu Generation verdoppelt hätten. Also nehme ich das als Basis. Wenn die Industrie nicht irgendwann implodieren soll, ist die Preisanhebung offensichtlich nötig. Aber da sehe ich eher das Problem im gleichermaßen unnötigen Mund-nicht-voll-genug-bekommen der Publisher/Execs (Stichwort: Pferdehoden, Crunch). Viel wichtiger: In letzter Zeit häufen sich Stimmen, die von den prekären Lebensbedingungen von Entwickler*innen berichten. Allein ihnen zuliebe würde ich teurere Ladenpreise in Kauf nehmen, wenn, und auch nur wenn, das ihre Existenzängste lindern würde. Sonst wäre mein Bedürfnis relativ gering, Megacorporations noch stärker finanziell zu unterstützen, als ich es ohnehin muss. Dementsprechend sollte bei dieser Thematik, meiner Meinung nach, der eigene Konsum nicht die erste Sorge sein. Auch nicht die zweite.
BACKTRACKING: Der Bestandsartikel des Monats
Glitches – Ist das Kunst oder kann das weg? (empfohlen von Jessica)
Wer Bob Ross und ein Videospiel-Thema kunstvoll unter einen Hut bringt, hat bei mir schonmal gewonnen. In seinem ersten Artikel bei Spielkritik, damals noch als Gastautor, gelingt Dennis Gerecke genau das. Für den Einstieg in „Glitches – Ist das Kunst oder kann das weg?“ greift er Bob Ross’ berühmtes Zitat zu den „happy little accidents“ auf, die beim Malen passieren können und Kunstwerke manchmal genau dadurch zu etwas Besonderem machen. Auch in Videospielen passieren hin und wieder solche „kleinen Unfälle” im Programmcode. Haben diese dann Auswirkungen im Spiel, sprechen wir von Glitches, die Dennis auf verschiedenen Ebenen beleuchtet.
Schwere Bosskämpfe werden leichter, Abkürzungen für Speedruns tauchen auf, ganze Mythen werden gesponnen, Koffer dienen als praktische Wurfgeschosse und manchmal sorgen Glitches auch einfach nur für Lacher aufgrund ungewollter Darstellungen. Anhand vieler Beispiele geht Dennis diesen verschiedenen Arten und Nutzungsmöglichkeiten von Glitches nach. Er fragt, ob Glitches „nicht entfernt, sondern würdevoll wertgeschätzt werden“ sollten und führt aus, dass „Fehler im künstlerischen Schaffensprozess“ durchaus wichtig sein können – ganz wie Bob Ross’ „happy little accidents“. Ein differenzierter und interessanter Blick auf ein Phänomen, das im Mainstream-Spielejournalismus häufig untergeht. [jk]
Logbucheintrag Ende. Ende Oktober melden wir uns wieder – mit neuen Empfehlungen alter Beiträge, neuen Favoriten in Film, Funk und Fernsehen, und neuen Meinungen zu einem neuen Thema des Monats. Und natürlich mit einem neuen Freund (oder einer neuen Freundin) des Hauses. Bis dahin!
Beitragsbild dieser Ausgabe: Screenshot aus Spider-Man (Sony, 2018), nachbearbeitet; Boxarts verschiedener PlayStation-5-Spiele (Ubisoft, Activision, Sony, 2020)
Ich werfe mal – zugegeben recht unsortiert – meine Gedanken dazu in den Raum.
Ein wesentlicher Punkt von digitalen Versionen, der noch nicht genannt worden ist, sind die Materialkosten. Physisch geht bereits einiges in die reine Herstellung des Produkts.
1996 lagen meines Wissens die Herstellungskosten eines N64-Moduls bei 20 Dollar/40 Mark. Reine Produktion des Moduls, da hat noch niemand auch nur einen Cent Gewinn gemacht. Einerseits ist das lange her, andererseits gerade für die Switch mit seinen Cartridges wieder aktueller, wenngleich natürlich in geringerem Umfang.
War jetzt ein bisschen Blabla, aber genau das ist ja der Vorteil des digitalen Vertriebsweges. Insbesondere für die Platzhirsche wie Sony und Nintendo. Digital geht davon kein Cent in Herstellungskosten für das Speichermedium verloren, nichts geht an den Einzelhandel.
Daher sehe ich Sonys Preisanhebung als Resultat seiner komfortabelen Marktposition. Insofern fast schon paradox, dass man jetzt auf einen Riesen wie Microsoft hoffen muss, ein ordentliches Konkurrenzprodukt auf die Beine zu stellen. Das würde Sony aber immerhin Dampf machen. Denn je teurer ein Spiel und eine Konsole ist, desto höher sind für viele die Barrieren, überhaupt spielen zu können. Ocj zweifle übrigens sehr stark daran, dass dabei etwas für die Entwickler rausspringt. Als AG sind Aktionäre und Gewinnpläne der Fokus. Ob Sonys Plan mit höheren Preisen aufgeht? Wir werden sehen.
Dennis hat sehr klug angemerkt, dass man nicht nur für das Spiel, sondern den Hype drumherum mitzahlt. Jedes Spiel hat seine mehr oder minder Länge Zeit im Mittelpunkt, den Sozialen Medien und der Berichterstattung. Dann steht das nächste Spiel in den Startlöchern, der Hype um das vorige Spiel geht dann zumindest physisch im gleichen Schritt zurück. Insofern bin ich da wie Sylvio noch recht entspannt, dass es auch in Zukunft noch so sein wird.
Noch ein paar Worte zu Nintendo. Niemand ist so gut daran, uns die gleichen Spiele immer wieder und immer wieder und immer wieder zu meist Wucherpreisen neu zu verkaufen oder manchmal (nicht immer) mit möglichst wenig Aufwand Neuerscheinungen zu bringen. Und trotzdem geht so eine lieblos herausgebrachte Collection für 60 Euro weg. Normalerweise konnte man sich hier sinkender Preise sowohl physisch als auch digital sicher sein. Neu von Nintendo ist es hier, das Angebot künstlich zu verknappen und es zeitlich limitiert zu bringen, um Kaufdruck und Preis hoch zu halten. Well played, die Spieler/inner machen es ja mit.
Jetzt weiß ich nicht mehr, ob ich die Frage überhaupt beantwortet habe. Naja, euch ein schönes Wochenende. :)
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80€ sind mal ne Ansage und auch ich werde mir wohl kein Spiel zum Release oder kurz danach für 80€ kaufen. Alleine schon deshalb nicht, weil die meisten Spiele ja dann relativ schnell im Preis sinken oder in irgendwelchen Bundles angeboten werden. Wenn dann noch so etwas wie der Gamepass dazukommt, ist der Preis ja ohnehin von geringerer Bedeutung.
Viel wichtiger ist ja die Frage, wem die Preiserhöhung zugute kommt. Und auch ich habe meinen Zweifel, dass die Mehreinnahmen an die Mitarbeiter weitergegeben werden.
Von überall hört man, dass die Entwicklung von Spielen teurer geworden ist. Was ja auch stimmt. Die Frage ist dann aber auch, was an der Entwicklung teurer geworden ist. Die Entwicklung an sich? Mit Sicherheit, aber ich schätze einen großen Teil macht auch Werbung und dergleichen aus. Wäre ja vielleicht auch eine Option dort mal nach Einsparungen zu gucken. Zu allererst aber mal an die Gehälter der Executives und Co gehen.
Spannend wird zudem zu sehen, ein, ob kleinere Indiespiele auch die Preiserhöhung mitgehen.
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Spielt: Sonic Adventure, Streets of Rage 4, Xenoblade Chronicles.
Liest: Nachdem der Herbst wieder Einzug erhalten hat, endlich weiter Bram Stoker’s Dracula
Schaut: Miami Vice
Hört: Metallica, My Dying Bride.
Und sonst? Ich warte im Kinderparadies darauf, dass mich die nächste Konsolengeneration endlich abholt.
Die Preispolitik bei Mainstream Spielen wirkt auf mich auf jeden Fall nicht nachhaltig. Launchtitel für 70 und bald 80 Euro, die dann trotzdem noch mit DLC und Microtransactions gegenfinanziert werden. Schlechte Arbeitsbedingungen für Entwickler, während Publishing große Profite einfährt. Viel zu aufwändig produzierte AAA Open World Spiele, von denen viele Spieler vielleicht 30% sehen. Millionenproduktionen, die Monate nach Release für 20-30 Euro hinterhergeschmissen werden. Als krasser Kontrast dazu die rigoros stabile Preispolitik von Nintendo, die aber nicht immer den tatsächlichen Aufwand hinter einer Produktion abbildet (60 Euro Ports vergangener Generationen). Da gibt es so einige Stellschrauben. Ich bezweifle, dass uns 80 Euro Sony Spiele oder ein Microsoft Netflix einer Lösung großartig näher bringen.
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Zu der stabilen Preispolitik von Nintendo wollte ich auch noch ein paar Worte loswerden. Denn an sich finde ich es optimal, dass Spiele wie Super Mario Odyssey oder Breath of the Wild konstant bei 60 € liegen. Es gibt einem nach wie vor das Gefühl, ein wertvolles Spiel erworben zu haben. Damals zu Wii- und GameCube-Zeiten wurden Nintendo-Spiele auch erst gegen Ende der Konsolengeneration, als Players-Choice Edition für 30 € verkauft, was bei der Mario 3D Collection aktuell ebenso angebracht wäre. Allerdings gab es auch Ausnahmen, denn der GameCube hatte keine guten Verkaufszahlen. Ich kann mich daran erinnern, dass die normale Zelda: Wind Waker Edition, im Einzelhandel bei mir in Eberswalde für gerade mal 10 € wegging. Heute kostet das Spiel (gebraucht) auf Ebay mehr.
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Prinzipiell halte ich die Preispolitik von Nintendo ja auch für ein gutes Beispiel. Mich selbst hält sie zudem davon ab, Switch-Spiele zu horten, und wenn ich ein Spiel wirklich haben will, kann ich es mir direkt zum Release kaufen, da es meist eh nicht mehr günstiger wird.
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