2019 gilt, der allgemeinen öffentlichen Meinung nach, als eher schwaches Spielejahr – ein Eindruck, den ich nicht bestätigen kann. 2019s große Spiele waren unkonventionell oder unscheinbar, aber nicht minder genial. Außerdem kamen Spiele-Abos wie Apple Arcade und Xbox Game Pass 2019 richtig in Fahrt – vielleicht der Hauptgrund, wieso diese Liste noch länger ist als in den letzten Jahren. Viele Spiele auf dieser Liste sind eher kurz; lange Spiele, die ich nur angespielt habe, habe ich gar nicht erst aufgenommen.

Die Liste beinhaltet also sämtliche im Jahr 2019 erschienenen Spiele, die ich ausgiebig genug gespielt habe, um einen Eindruck ihrer Stärken und Schwächen zu bekommen. (Remaster, Ports und Wiederveröffentlichungen sind wie immer ausgeschlossen; aufwendige Remakes wie Resident Evil 2 nicht.) Ich hoffe, ihr freut euch auf meine Empfehlungen des Jahres, die ich wie immer so kurz wie möglich zusammengefasst habe.


78. YIIK: A Postmodern RPG

Eines meiner meist erwarteten Spiele des Jahres – ein kompletter Haufen Scheiße. Teils wortwörtlich. Es ist kein Problem, in einem „postmodernen RPG“ lebendige Ausscheidungen als Gegner einzubauen. Man schaue sich Earthbound an. Nur sollte im Optimalfall das rundenbasierte Kampfsystem nicht ebenfalls kacke sein. Da wir die Liste schon mit Fäkalien beginnen: Was aus den Mündern der Charaktere kommt, hat ebenfalls mehr mit geistigem Dünnschiss zu tun als mit geistreichen Dialogen – auch wenn YIIK sich sichtlich Mühe gibt, geistreich zu sein.

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77. Battlloon

Battlloon ist buchstäblich nur ein einzelnes glorifiziertes Mario Party-Minigame, das ich für 99 Cent im Nintendo eShop gekauft habe. Vier Spieler schubsen sich als süße Ballons in Stachelwände. Hält, was es verspricht und ist allein dadurch besser als YIIK.

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76. Bloodstained: Ritual of the Night

Meine Probleme mit Bloodstained lassen sich auf diesen wenigen Zeilen kaum zusammenfassen. Von allen Spielen dieses Jahres ging mir Bloodstained am meisten auf den Sack. Aber wieso musste ich dieses eintönige, unbefriedigende Metroidvania auch bis zum Ende durchziehen? Ich möchte meine Zeit zurück – dann stecke ich sie stattdessen in ein Castlevania für den Nintendo DS. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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75. Sudoku Relax

Sudoku Relax ist ein echt entspannendes Sudoku-Spiel für Nintendo Switch. Entspannende visuelle Effekte, entspannende Musik und Geräusche – da gibt es nicht viel falsch zu machen.

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74. Photographs

Emotionale Kurzgeschichten, eingebettet in eine süße Pixel- und Polaroid-Ästhetik, aber getragen von unspektakulären Puzzles. Da auch die Kurzgeschichten das Rad nicht neu erfinden, ist Photographs – trotz aller Herzlichkeit – ein eher durchwachsenes Erlebnis.

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73. FutureGrind

Streng genommen sind wir schon jetzt bei den ziemlich netten Spielen angekommen: FutureGrind verpasst dem 2D-Bike-Parcours-Genre einen futuristischen Twist. Die farbigen Räder des Bikes dürfen nur mit Gleisen derselben Farbe in Berührung kommen. Unverbraucht und frisch!

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72. Automachef

Ich habe ein krasses Aufbau- und Optimierungsspiel á la Zachtronics erwartet. Leider scheiterten die automatisierten Küchen von Automachef bereits an der lächerlich sperrigen und hässlichen Nutzeroberfläche. Nicht unwichtig für ein Spiel, das zu 90 Prozent aus Menüs besteht.

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71. EarthNight

Erst 2018 habe ich mit Atomik: RunGunJumpGun (kennt keine Sau) gemerkt, dass Endless Runner großartig sein können. EarthNight und seine prozedural generierte Loot-Spirale sind deutlich weniger ausgefeilt und dadurch ungleich frustrierender als Atomik. Vor allem die enorme Vertikalität und der enge horizontale Bildausschnitt führen zu massig ungeplanten Kollisionen. Dennoch ein netter, kurzweiliger Nervenkitzel.

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70. Sky

Nach knapp sieben Jahren kam endlich der nächste Wurf der Journey-Entwickler! Im Kern hat sich am Spielkonzept nicht allzu viel geändert. Doch führt der offenere Multiplayer-Ansatz dazu, dass sich die gesamte Reise ein wenig wischiwaschi anfühlt. Die Beschränkung auf kompakte Mobilgeräte begrenzt zudem die Immersion und passt in diesem Fall nicht ganz zum Werk.

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69. BoxBoy + BoxGirl!

Ich bin ja kein Freund der Denkweise „genau wie die Vorgänger, deshalb schlecht“. Doch im Falle der BoxBoy-Reihe stagniert das eigentlich sehr coole Spielkonzept ein wenig zu sehr. Dabei ist dieses Nebenprojekt der Kirby-Entwickler einer der originelleren Puzzle-Platformer auf dem Markt.

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68. Descenders

Descenders überträgt das Downhill-Spielprinzip von Trials und Co. in die dritte Dimension. Das ist einerseits ziemlich berauschend, andererseits ziemlich schwierig. Was Descenders allerdings wirklich das Genick bricht, ist die gnadenlos uninspirierte pseudorealistische Ästhetik. Das Spiel sieht so langweilig aus, dass es aktiv uneinladend wirkt.

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67. Observation

Ein Sci-Fi-Spiel mit einer ungeheuer coolen Prämisse, großartiger Art Direction und sagenhafter Atmosphäre. Das Gameplay scheitert katastrophal an dem fundamentalen Widerspruch, dass Menschen keine künstliche Intelligenz verkörpern können – zumindest nicht glaubwürdig. Was bleibt, sind endlose Irrflüge durch die Raumstation und dutzende verwirrende Monitore und Menüs. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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66. Dragon Quest Builders 2

Im Kern ähnlich gut wie der erste Teil – nur mit VIEL mehr Bullshit. Endlos viel Geschwafel und noch mehr misogyner Humor für Mittfünfziger. Habe es nach der Hälfte nicht mehr ausgehalten.

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65. Creature in the Well

Ein Top-Down Adventure mit einem handgehaltenen Pinball-Schläger als Hauptmechanik? Saucoole Idee! Durch die erforderte (und schwer zu erreichende) Präzision ist Creature in the Well einer der Fälle, in denen eine heftige Schwierigkeitskurve mein komplettes Erlebnis ruinierte. Letztendlich bot jeder Raum des enormen Industriekomplexes auch nicht genug Neues, um die Mühen zu rechtfertigen.

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64. The Outer Worlds

Wieso war das Ding bei den Game Awards als GOTY im Rennen!? Ich liebe Weltraum-Settings – auch dystopische. Doch wie The Outer Worlds das Ganze umsetzt, ist so plump… Schon nach zwei Stunden langweilten mich die Dialoge. Ja, Kapitalismus ist böse, aber für diese Message hätten auch 50 Witze gereicht statt 5000.

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63. Luigi’s Mansion 3

Keine Ahnung, wieso dieses Spiel derart beliebt ist. Durch den Verzicht auf hirnbetäubendes Handholding ist Luigi’s Mansion 3 immerhin um Welten besser als der zweite Teil. Dennoch bleibt es bis zum Ende quasi ein LEGO-Lizenzspiel mit Nintendo-Anstrich: Wenig Anspruch und Abwechslung – Hauptsache viel Kleinkram zum Sammeln. Auch die schaurige Comic-Horror-Atmosphäre des Erstlings hat mit der zunehmenden Bonbonfizierung der Areale und Geister endgültig ihren Biss verloren.

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62. Unruly Heroes

Rayman Legends ist einer der spaßigsten und hübschesten Platformer dieses Jahrzehnts. Ein Spiel ähnlicher Machart von Teilen desselben Teams – diesmal als Indie und mit China-Setting? Wirkt wie ein sicherer Hit! Unruly Heroes ist tatsächlich ziemlich gut, doch ist es stärker auf Koop-Kämpfe ausgerichtet als Rayman Legends. Für überwiegende Singleplayer (wie mich) war es deshalb deutlich schwächer.

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61. Gears 5

Ein sehr kompetenter Third Person-Shooter mit einem Minimum an neuen Ideen. Ansonsten derselbe Brei, der mich bereits letztes Jahrzehnt gelangweilt hat. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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60. Afterparty

Wettsaufen mit dem Teufel! Geile Prämisse – dafür viele Bonuspunkte! Leider spielt Afterparty sich wie von selbst (trotz einiger zusätzlicher Mechaniken noch mehr als Oxenfree) und kommt nie richtig in Fahrt. Das Gros der Geschichte besteht aus unerwarteten arbiträren Hürden vor dem großen Drink-Off mit Satan. Während dieser glorifizierten Sidequests versetzt Afterparty die Protagonisten in eine Position, die nur wenig Autonomie und Einfluss zulässt. Auch das Writing wirkt zuweilen sehr bemüht. Alles irgendwie unpraktisch für ein narratives Adventure.

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59. Pokémon Schwert / Schild

Meine Freundin: „Wieso ist Pokémon so weit unten in der Liste!? Du hast es doch erst bis zum ersten Orden gespielt!“ Und genau da liegt das Problem. Dass ich nach mehreren Wochen erst einen Orden besitze, ist kein gutes Omen. Dabei ist mein Gehirn als 1994er-Jahrgang komplett von der Pokémon-Marke indoktriniert. Ich LIEBE diese Spiele. Ich LIEBE die Pokémon. Ich sehe auch jetzt bereits, dass Pokémon Schwert und Schild besser sind als Sonne und Mond – hauptsächlich, weil sie einfach weniger machen. Weniger Story, weniger Tutorial, weniger Ballast. Doch dass bei dieser Reduktion auch mehr als die Hälfte aller Pokémon dran glauben mussten, ist für mich unverzeihlich. Nicht nur muss ich dadurch auf meinen Bro Quapsel verzichten; auch das kompetitive Spielen im Multiplayer wird für mich durch die massive Einschränkung des Pokémon-Pools komplett unattraktiv.

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58. SteamWorld Quest

Ein kleiner Aussetzer in der ansonsten makellosen SteamWorld-Reihe. Der simplifizierte Ansatz für ein Karten-RPG fruchtet zu Beginn, doch verfehlt er später die nötige Tiefe. Die dominante Strategie vom Spielbeginn trug mich nahezu problemlos bis zum Ende – auf höchstem Schwierigkeitsgrad. Abgesehen von den Kartenduellen hat SteamWorld Quest trotz RPG-Anstrich leider nicht viel zu bieten. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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57. Kids

Was soll ich hiermit anfangen? Kids ist halt schon ein aufregendes Experiment, aber für die Einordnung in diese Liste beinahe ZU unkonventionell. Mein Bauchgefühl sagt, dass es hier ganz gut aufgehoben ist. Das ist ungefähr der Grad an Begeisterung, den Kids mir abgewinnen kann. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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56. Persona Q2

Der Schwanengesang des 3DS. Ich habe Persona Q2 zugegebenermaßen „nur“ etwa 20 Stunden angespielt. Dass es so tief auf dieser Liste steht, hat einen einzigen Grund: Persona Q2 rechtfertigt in meinen Augen nicht, wieso ich es spielen sollte, wenn ich bereits 100 Stunden ins erste Persona Q investiert habe. Das Kampfsystem wurde an einigen Stellen besser ausbalanciert. Doch im Großen und Ganzen wirkt Persona Q2 noch geschwätziger und behäbiger als der erste Teil. Dort habe ich diese Trägheit in Kauf genommen, um einen großartigen Dungeoncrawler mit fetzender Persona-Musik zu spielen. Dieser Trick fruchtete bei mir kein zweites Mal.

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55. Assemble with Care

Ein Häppchenspiel über das kleinteilige Reparieren fremder persönlicher Gegenstände. Hinter jedem Gegenstand steckt eine charmante kleine Geschichte. Überhaupt ist Assemble with Care einfach nur warm, entspannend und originell.

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54. Wargroove

Wargroove wirkt wie ein sicherer Hit für Fans japanischer Taktik-RPGs. Durch das mühselige und langsame Ausbilden neuer Einheiten im Kampf kommt aber kein angenehmer Flow auf. Generell wirkt Wargroove zu generisch, zu sehr wie ein Fangame. Ich habe gehört, es hätte irgendwann einen großen Patch gegeben, der alles umgewälzt hat, aber den habe ich bisher nicht gespielt.

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53. My Friend Pedro

Macht sich gut in Trailern und der ersten Spielstunde. Dann wird selbst diese krasse Slowmotion-Action eintönig. Außerdem: Wieso gibt es später so viel mittelmäßiges Platforming? Dafür bin ich nicht angetreten. Auch das Highscore-System wirkt sehr rigide und motiviert dadurch kaum.

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52. Cadence of Hyrule

Cadence of Hyrule sollte ich auf dem Papier viel cooler finden, als ich es tue. Die grundlegende Spielidee in Kombination mit Zelda-Musik klingt nach einem Traumpaar. Ich habe es gern bis zum Ende gespielt, aber mitunter wurde es etwas eintönig. Ich war zufrieden, es nach meinem ersten Durchgang zur Seite zu legen.

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51. Slay the Spire

Slay the Spire finde ich ganz hervorragend… Bis ich verliere und von vorn beginnen muss. Ich habe bekanntlich nicht die Ausdauer für Roguelikes. Komme ich bei schnellen Action-Spielen wie Dead Cells noch halbwegs mit der Wiederholung zurecht, so verließ mich beim langsamen und methodischen Slay the Spire sehr schnell die Motivation.

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50. Guildlings

Guildlings hat viele tolle Ideen, die es äußerst behäbig umsetzt. Ein JRPG in einer fantastisch-modernen Welt, rund um magische Smartphones. Die Charaktere sind so charmant wie der Grafikstil. Das Kampfsystem ersetzt Gewalt durch Originalität, doch strauchelt die Ambition bereits an dieser Stelle und driftet zuweilen in Belanglosigkeit ab. Insgesamt schlaucht aber vor allem die übergreifend langsame Spielgeschwindigkeit.

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49. Gato Roboto

Ein süßes Metroidvania ohne allzu scharfe Ecken und Kanten – im Positiven wie im Negativen. Dadurch, dass Gato Roboto in unter drei Stunden zu Ende geht, eignet es sich perfekt als Snack. Ich mochte es ziemlich gern, vollführe rückblickend aber keine Freudensprünge.

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48. Pathologic 2

Nennt mich Casual – Pathologic 2 war mir einfach zu sperrig. Noch nie hat mich ein Spiel fühlen lassen wie den Protagonisten in Dostojewskis Schuld und Sühne; dafür schätze ich Pathologic 2 und seine düstere Kleinstadt sehr. Das eigentliche Spiel konnte mich leider nicht annähernd genug fesseln, um diese beklemmende Paranoia für Stunden am Stück zu umarmen.

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47. Star Wars Jedi: Fallen Order

Wäre vielleicht höher in der Liste, wäre ich ein größerer Star Wars-Fan. So sehe ich nur ein Spiel mit exzellent animierter und befriedigender Lichtschwert-Action, jedoch ohne viel Feinschliff. Jedi: Fallen Order ist ein wildes Gemisch diverser populärer Spiele, schafft aber in keinem Bereich eine Punktlandung.

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46. Bleak Sword

Ich liebe es, wenn Mobile Games kreativ ihre Limitationen umgehen! Souls-like Kämpfe mit nur einem Finger? Funktioniert hervorragend! Wischen zum Ausweichen, kurzes Halten mit anschließendem Wischen zum Angriff, Tippen zum Blocken… Simpel, aber genial! Ein Vorzeigebeispiel für minimalistisches Gamedesign.

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45. Islanders

Ein sehr reduziertes Städtebauspiel, das mir persönlich ein wenig zu reduziert war. Ich weiß: Gerade das ist der Punkt von Islanders. Ich fand es in Maßen sehr entspannend, aber irgendwie ist der Funke nie ganz übergesprungen.

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44. Grindstone

Eines der traditionelleren Mobile Games im Apple Arcade-Portfolio. Grindstone inszeniert eine Gratwanderung im Puzzlenetz, basierend auf Mustererkennung und Risikomanagement. Spaßig und elegant zugleich.

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43. Tetris 99

Nach dem 2018er Tetris Effect dachte ich, man hätte dem alten Pferd so langsam alle Tricks beigebracht, kam plötzlich ein Tetris Battle Royale daher. Der Battle Royale-Aspekt beeinträchtigt die Kernerfahrung – wenn er sie beeinträchtigt – häufig auf eine Weise, die ich in meiner Tetris Experience nur bedingt zu schätzen weiß. Die Targeting-Mechaniken für Gegner funktionieren nicht annähernd so organisch wie Tetris funktionieren sollte. Auch der sehr rudimentäre Look wirkt gerade nach der Explosion eines Tetris Effect etwas langweilig. Es gibt sicherlich Leute, die Tetris 99 auf Platz 1 ihrer Liste sehen würden, aber ich pack es jetzt einfach mal hierhin.

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42. Card of Darkness

Ein minimalistisches Kartenspiel, erfrischend vermischt mit kleinen Taktik-RPG-ähnlichen Spielfeldern. Es ist beeindruckend, wie viel Card of Darkness auf seinem simplen Fundament errichtet. Letztendlich wurde mir die inhärente Unvorhersehbarkeit ein wenig störend. Auch die besten Konzepte haben ihre Fehlerchen.

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41. Blasphemous

Ein äußerst hübsches und kompetentes 2D-Souls-like wie es im Buche steht. Blasphemous folgt der Souls-Formel um jede Windung, strauchelt aber an genau den wenigen Stellen, an denen es abweicht. Letztendlich waren es jedoch vor allem die unzähligen Soforttodesfallen außerhalb des Bildschirmbereichs, die mich zur Weißglut trieben. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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40. Katana Zero

Überraschenderweise hielt mich ausgerechnet die Erzählung dieses Hardcore-Action-Spiels bei der Stange. Sehr schön geschrieben, originell um die eigentlichen Level geschlungen, bis zur letzten Minute spannend. Die Action wirkt im Vergleich wie mäßig originelles Beiwerk.

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39. Blair Witch

Ich bin mir bis heute nicht sicher, wie Blair Witch das mit der Wegführung hinbekommen hat. Das Verlaufen im Wald wirkt 100 Prozent echt, aber irgendwie gelangte ich am Ende stets ans Ziel. Angenehm schauriger Horror mit einer überraschend gelungenen Charaktererzählung und dem vielleicht bestumgesetzten Hund der Spielegeschichte.

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38. Crackdown 3

Ich weiß schon heute nicht mehr, worum es in Crackdown 3 ging. Ich weiß nur, dass es viele Explosionen gab – meist von mir verursacht. Crackdown 3 ist genau der spielgewordene Action-Trash, den ich erwartet habe. Sein Ruf litt unter der enormen Last, die es nach solch langer Entwicklungszeit zu tragen hatte. Aber davon sollte man sich nicht beirren lassen.

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37. Mini Motorways

Mini Motorways steht dem genialen Minimalismus des Vorgängers Mini Metro in Nichts nach. Doch erscheint mit dem Befreiungsschlag vom rigiden Bahnnetz ein zuvor nicht vorhandenes Chaos, das die Erfahrung verwässert.

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36. What the Golf?

Wenn What the Golf überhaupt ein tatsächliches Golf-Spiel ist, so erfindet es den Golf im Sekundentakt neu. Schon beim dritten Aufschlag des Spiels fliegt statt dem Ball der Schlagende von dannen. What the Golf platzt geradezu vor intelligentem Ideenreichtum. Viele der Ideen sind so überraschend und unterhaltsam, dass sie kombiniert das gesamte Spiel tragen. Das ist auch nötig; denn bricht man What the Golf auf seine Mechaniken herunter, bleibt die Flugkurve recht flach.

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35. Super Mario Maker 2

Super Mario Maker 2 ist quasi Mario Maker 1 plus ein paar Updates für die Switch. Nach wie vor ein grandioser Baukasten, aber nichts, was mich hier vom Stuhl fetzt – muss ja auch nicht sein. Aber dann macht Mario Maker bitte einfach zu einer Plattform statt zu einer Reihe mit mehreren Ablegern, die sich kaum unterscheiden. (Ja, das ist Meckern auf hohem Niveau.)

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34. Neo Cab

Ein Taxifahrer-Simulator ist ein Spielkonzept, das mir selber schon seit Jahren vorschwebte. Neo Cab setzt dieses Konzept in etwa so um, wie von mir erdacht. Hier ist es zwar eine Uber-Fahrerin, die in einer dystopischen Überwachungsstadt den Geschichten der Beifahrenden lauscht, doch macht dieser futuristische Twist das Szenario nur noch spannender.

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33. Blaster Master Zero 2

Solch eine Nummerierung können sich nur Japaner ausdenken. Blaster Master Zero 2 ist in allem, was es tut, doppelt so gut wie sein direkter Vorgänger. Ein wunderbares Metroidvania im Retrostil mit originellen Ideen und massig Charme.

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32. A Plague Tale: Innocence

In der Videospiel-Zukunft gibt es Mini-Blockbuster wie A Plague Tale hoffentlich häufiger als heute. Ich denke, die Erfolgsgeschichte von A Plague Tale ist ein Resultat seines Daseins als AA-Game im augenscheinlichen AAA-Gewand. Ich selbst mochte es für genau diese Gründe und habe dabei gern ausgeblendet, dass A Plague Tale kaum mehr als eine seichte Young Adult-Geschichte mit geringem spielerischen Anspruch oder Innovationsfaktor ist. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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31. Pinball Wizard

Das beste Apple Arcade-Spiel des Debütjahrs ist eine geniale Mischung aus Pinball und Dungeoncrawler. Mit wunderbar motivierender Charakterprogression und fairen Checkpoints lädt Pinball Wizard ein, immer wieder an die Spitze des Turmes zu stürmen. Teilweise für mehrere Stunden am Stück.

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30. Astral Chain

Das erste Platinum-Spiel, das ich nicht für seine Action schätze, sondern für den Kram dazwischen. Ich mochte meinen entschleunigten Job als Cyberpunk-Cop-Girl. Die actionreichen Spitzen werteten das Gesamtpaket im Gegenzug angemessen auf. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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29. Pikuniku

Star von Pikuniku ist ganz klar der skurrile Humor. Er durchzieht sämtliche Facetten des Spiels. Von der wirr-gesellschaftskritischen Erzählung bis zu den minimalistischen, aber erstaunlich expressiven Charakterdesigns ist Pikuniku ein Geschenk. Außerdem macht es sehr viel Spaß, sich im Koop-Modus gegenseitig zu treten.

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28. Zanki Zero: Last Beginning

Das größte Highlight ist die wunderbar abgefahrene Grundidee: Klone der letzten acht Menschen auf der Erde altern binnen dreizehn Tagen vom Kindes- bis zum Rentenalter und streifen mit massig Survival-Mechaniken durch Dungeons. Die persönlichen Geschichten der (mitsamt all ihrer Erinnerungen) immer wieder neugeborenen Klone sind überraschend ergreifend. Generell ist Zanki Zero großartig geschrieben. Wären die eintönigen Dungeons etwas spannender, käme es locker in die Top 5 des Jahres 2019.

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27.Hypnospace Outlaw

Spiele, die das Internet der Jahrtausendwende aufgreifen, lassen mich dankbar sein, diese Zeit digitaler Anarchie noch halbwegs miterlebt zu haben. Ich liebe jeden einzelnen der höchstindividuellen Blogs (so würde man sie heute nennen), auf denen mich Hypnospace Outlaw surfen lässt. Web-Auftritte wie der des Über-Edgelords Zane sind so unheimlich authentisch, dass ich häufig vergesse, ein fiktives Setting mit einem Internet für Schlafende zu spielen. Auch die eigentlichen Spielziele sind für mich eher Beiwerk, so organisch dieser Unterbau des Webmoderators integriert sein mag.

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26. Ring Fit Adventure

Ring Fit Adventure ist das erste Fitness-Spiel, das tatsächlich inhärenten Spaß bietet. Geschickt eingesetzte Animationen, Soundeffekte und Rumble sorgen für befriedigendes, unmittelbares Feedback beim Sport. Die Progressionssysteme des umfangreichen Abenteuermodus sorgen zusätzlich für Langzeitmotivation. Wer Ring Fit nicht selbst probiert, wird nie ahnen, wie schweißtreibend und effektiv es schon nach kurzer Aktivität ist. Großes Plus, weil schon zehn Minuten Ring Fit mir bei meinen häufigen Nacken- und Rückenbeschwerden helfen.

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25. Wattam

Kein anderes Spiel hat mir dieses Jahr ein so breites Dauergrinsen verpasst. Ich kam die komplette erste Stunde aus dem Kichern kaum heraus. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Spiel so etwas überhaupt schon einmal geschafft hat. Doch so charmant die absurde Quirligkeit von Wattam sein mag, so austauschbar und höhepunktlos wirkt das komplette Gameplay. Das Aufheitern der Inselbewohner war schon lange vorm Ende des (sehr kurzen) Spiels nur noch milde spaßig – unter anderem wegen des immer weiter zunehmenden Chaos.

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24. Control

Erzählung top, Art Design top, Atmosphäre top – wieso muss das Gameplay bitte so strunzlangweilig sein? In vielerlei Hinsicht agiert Control auf extrem hohem Niveau. Es ist an so vielen Ecken originell! Wieso stammt dann alles Spielerische aus der Mitte der 2000er? Wie oft wollte ich aufhören, weil ich mich zu Tode langweilte…? Und dann kam der nächste grandiose WTF-Moment! Mehr im Spielkritik-Artikel.

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23. Kind Words

Ich musste erst überlegen, ob Kind Words auf diese Liste gehört. Ist es ein Spiel, nur weil ich es auf Steam kaufen kann? Ist es nicht eher eine soziale Plattform? Wie auch immer – Kind Words schafft einsamen (und auch nicht einsamen) Menschen ein Sprachrohr zu einer Masse hilfsbereiter Empfänger. Dass ich im Spiel nicht sonderlich viel mitzuteilen hatte, ließ mir nachdrücklich bewusstwerden, wie gut ich mich eigentlich mit meiner momentanen Lebenssituation fühle. Umso härter trafen mich einige der Nachrichten, die mich im Spiel erreichten. Ein wunderbares Projekt und einer der helleren Orte im Internet.

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22. Sekiro: Shadows Die Twice

Endlich hat die Souls-Reihe sich ein wenig neu erfunden und schon fange ich an zu meckern. Ich konnte die Schwierigkeitsdiskussion um die Souls-Spiele immer nachvollziehen, war aber meist auf der Seite, die einen fixen hohen Schwierigkeitsgrad vorsichtig bejahte. Sekiro jedoch ist so knüppelschwer, dass ich nach zwei Dritteln kapitulieren musste. Ohne die üblichen Sicherheitsnetze der Souls-Reihe (wie Koop oder Level-Grinding) war Sekiro eine häufig mühsame, aber ungemein intensive Erfahrung. Am Ende des Tages gab Sekiro schlicht nicht so viel zurück wie seine geistigen Vorgänger.

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21. The Surge 2

The Surge 2 bietet erstklassige Kampfmechaniken, die flexibles und expressives Spielen ermöglichen. Das Leveldesign ist rein strukturell das vielleicht eleganteste Souls-Design seit Dark Souls 1. Schade, dass The Surge 2 thematisch und visuell so fad schmeckt. In Dark Souls fungieren opulente Areale und kreative Gegner als Belohnung für bockschwere Hürden. The Surge 2 bietet mir – abseits der intrinsischen Befriedigung eines erfolgreichen Kampfes – keinerlei Motivationsfaktoren. In dieser Hinsicht agiert es beinahe umgekehrt zu Sekiro: Shadows Die Twice.

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20. Dicey Dungeons

Dicey Dungeons hat ein geniales Spielkonzept, das auf dem Papier scheußlich klingt. Die rundenbasierten Kämpfe auf Kniffelbasis leiden lange nicht so sehr unter der Willkür der Würfel wie ich es befürchtet hätte. Vielleicht hat Dicey Dungeons sogar eines der besten und originellsten rundenbasierten Kampfsysteme dieses Jahrzehnts. Wären da nicht doch diese paar fiesen Pechmomente, die aufgrund der hohen Fallhöhe der Dungeons die Suppe versalzen.

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19. Vectronom

Vectronom ist eines der seltenen echten Rhythmus-Spiele: Es geht nicht um irgend geartetes Nachspielen von Musik, sondern um tatsächliches Spielen im Einklang mit Musik. Als isometrischer Platformer erfordert Vectronom das Hüpfen von Feld zu Feld im Takt zu elektronischer Musik. Das Ganze wirkt extrem simpel, entfaltet durch die erforderliche Konzentration auf Musik und Hüpfen aber eine ungeheure hypnotische Wirkung – wie ein intensiver kunterbunter Rausch.

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18. Untitled Goose Game

Der stummfilmhafte Humor des Untitled Goose Game ist in dieser Spielform einzigartig. Trotz aller Genialität ist die Halbwertszeit des Gansseins für mich aber recht gering gewesen. Selbst der lustigste Moment war nur von kurzer Dauer und im Nachhinein hege ich fürs Goose Game keine sonderlich starken Gefühle. Anders könnte ich nicht erklären, wieso es nicht höher in der Liste auftaucht.

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17. Ape Out

Ape Out ist Jazz in Spielform. Ungezügelt, unvorhersehbar, ein Meer aus Höhen und Tiefen. Vom absolut meisterhaften dynamischen Soundtrack bis zur Befreiungsnarrative Mensch gegen Tier stimmt hier fast alles – wäre dieser Free Jazz nicht häufig so gnadenlos und frustrierend schwierig.

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16. Devil May Cry 5

Devil May Cry 5 ist das vielleicht beste Devil May Cry (für PS2-Banausen wie mich) und trotzdem ist es halt kein Bayonetta. So großartig DMC5 sein mag – der Vergleich mit einer so ähnlichen und gleichzeitig so hohen Messlatte beeinträchtigt die Rezeption des Neuzugangs. Die Level mit Nero und Dante sind hervorragend, werden aber schnell sehr eintönig. Die Level mit V waren von vornherein eintönig. Generell ist mangelnde Abwechslung DMC5s größte Schwäche. Zu wenige verschiedene Gegner in den immergleichen höllischen Korridoren. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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15. Anodyne 2: Return to Dust

Ich stehe so hart auf diesen PlayStation 1 Low-Poly-Look! Auch wenn in der dreidimensionalen Oberwelt nicht viel los war, war Anodyne 2 allein dafür bezaubernd. Die 2D-Dungeons sind zum Glück ebenfalls deutlich besser als im Erstling. Die Geschichte war mir persönlich stellenweise zu esoterisch, aber das machte sie nicht weniger faszinierend. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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14. Yooka-Laylee and the Impossible Lair

Vielleicht mein Überraschungshit des Jahres 2019! Aus irgendeinem Grund hatte ich damit gerechnet, dass auch das zweite Yooka-Laylee äußerst mittelmäßig werden würde. Plötzlich spielte ich einen der gelungensten 2D-Platformer der letzten Jahre. Der brutal schwierige letzte Level ist ein seltsamer Bruch, trägt aber rückblickend zum Charakter des Spiels bei. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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13. Outbuddies

Die besten Metroidvanias sind Meister der Atmosphäre. Outbuddies hat offensichtlich von den besten gelernt und verwandelt abstrakte Pixelart in eine der schaurigsten 2D-Welten, die ich kenne. Ich hasste jeden Boss des Spiels und auch die Steuerung ist zuweilen etwas ungelenk; doch Outbuddies ist schlicht ein Geschenk für Fans intensiver und motivierender Erkundung. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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12. Telling Lies

Telling Lies trifft eine wunderbare Balance zwischen Mysterium und einem zu jeder Zeit klar ersichtlichen roten Faden. Im Vergleich zum kühlen Her Story wirkt der voyeuristische Einblick in intime Alltagsgespräche deutlich wärmer. Ich hätte nicht erwartet, wie sehr ich beim Spionieren die Zeit vergessen würde. Störend war einzig der Umstand, dass viele der einseitigen Videodialoge zur Hälfte aus Stille bestanden. Diese Stille zu füllen mag Teil der investigativen Herausforderung sein, doch hätte man die Lösung – zum Beispiel durch simultanes Abspielen zweier passender Videos – vereinfachen können. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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11. Sayonara Wild Hearts

Sayonara Wild Hearts ist wie ein grandioses interaktives Musikalbum. So sollte man das Spiel auch begreifen. Denn sobald man auf Highscore-Jagd geht oder denselben Level etliche Male am Stück spielt, fällt alles in sich zusammen. Seine extreme Kurzweiligkeit macht Sayonara Wild Hearts keineswegs schlechter. Es beinhaltet einige der beeindruckendsten audiovisuellen Momente des Jahres 2019. Der Augenblick, als beim ersten Bossrennen der Boden reißt und die Figur freischwebend durch den Abgrund gleitet, löst bei mir immer wieder denselben ehrfürchtigen Effekt aus.

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10. Ace Combat 7

Wie können Leute so oft übersehen, dass Ace Combat eine japanische Reihe ist? Da wären die abgedrehten Kriegsszenarien auf fiktiven Kopien von USA und Europa. Oder die bombastische Flugaction mit abwechslungsreichem Missionsdesign in jedem einzelnen Kapitel. Und natürlich: Der viel zu epische Soundtrack, der den Kampfjets erst ihr Feuer verleiht. Die Mischung dieser Elemente ist der Verstärker, durch den Ace Combat 7 ganz große Actionspiel-Energie verströmt. Zudem war das Fluggenre im vergangenen Jahrzehnt spürbar unterrepräsentiert und wirkt allein deshalb ungemein frisch.

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9. Void Bastards

Endlich erobern Roguelikes souverän die dritte Dimension. Die grundlegende Schleife dieses intergalaktischen Raubüberfall-Shooters ist so motivierend und dauerhaft aufregend, dass ich selbst im Hochsommer Stunden am Stück von Raumschiff zu Raumschiff kaperte. Britischer Humor und ein absolut wunderbarer Cel-Shading-Stil runden das Gesamtpaket ab.

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8. Eliza

Eliza bietet für eine Visual Novel etwas wenig Flexibilität und Entscheidungsfreiheit, doch gleicht es dies mit einer ungemein interessanten und zeitgeistig relevanten Zukunftsvision aus. Eliza inszeniert einen spannenden Konflikt um eine automatisierte Mental Health-App. Hübsch gezeichnet, gut vertont und hervorragend geschrieben ist Eliza eines der narrativen Highlights des Jahres. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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7. Fire Emblem: Three Houses

Mein Erstkontakt mit Three Houses, bzw. das erste Drittel des Spiels, hätte für mich holpriger kaum sein können. Heute bin ich mir nicht sicher, ob mein schlechter Eindruck verschrobenen Erwartungen verschuldet war. In der zweiten Spielhälfte wird Three Houses zum besten Taktik-RPG, das ich seit sehr langer Zeit gespielt habe. Dutzende Stunden gottgleichen Gamedesigns. Sogar Story, Charaktere sowie der seltsame Schulanhang waren rückblickend überaus brauchbar. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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6. A Short Hike

Ein so wunderschönes, herzerwärmendes Schmankerl wie A Short Hike findet man nicht alle Tage. Es überträgt die besten Eigenschaften eines Animal Crossing in ein Gerüst, welches in etwa einer Stunde erfüllender Spielzeit genießbar ist. Zudem verbergen sich hinter der unscheinbaren Fassade einige der bestgeschriebenen Zeilen des Jahres 2019. Federleicht und doch berührend. Wenn der Sommeranfang ein Spiel wäre, so wäre er A Short Hike. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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5. Baba Is You

Baba Is You habe ich leider bis heute nicht beendet – in erster Linie, weil meine Synapsen die schier grenzenlose Genialität und Originalität nicht verkraften konnten. Die Art und Weise, auf die Baba Is You in seinen Puzzles Logik und Logistik verknüpft, ist so einzigartig wie aufregend. Baba Is You hat nur eine Schwäche: Es ist zu intelligent für sein eigenes Wohl. Irgendwann stand ich vor einer undurchdringlichen intellektuellen Wand und an dieser Stelle hieß es für mich „Baba is Quit“.

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4. Resident Evil 2

Mit Resident Evil bin ich nie so richtig warm geworden; doch stehe ich umso mehr auf erstklassige Action-Adventures. RE2s hohe Platzierung ist also ausschließlich der Tatsache geschuldet, dass es in den vergangenen Jahren kaum ein besseres klassisches Action-Adventure gab. Und auch, wenn Horror für mich üblicherweise sehr hit-or-miss ist: Die beklemmend dichte Atmosphäre und das virtuose Leveldesign gehen Hand in Hand, um Resident Evil 2 so grandios zu machen wie es ist.

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3. Blazing Chrome

Viele Spiele wollen Retro emulieren; nur wenige schaffen es so wie Blazing Chrome. Doch obwohl Blazing Chrome sich wie Contra III anfühlt und auch so aussieht, geht es an den richtigen Stellen seinen eigenen Weg. Wäre Blazing Chrome in den 90ern erschienen, gälte es heute als einer der ganz großen Action-Klassiker seiner Zeit.

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2. Death Stranding

Hätte mir jemand vor einigen Wochen gesagt, dass Death Stranding so hoch auf dieser Liste enden würde… Ich hätte erstmal einen Vortrag gehalten, wieso ich Hideo Kojima für einen der überschätztesten Köpfe der Spielindustrie halte. Nach Death Stranding musste ich diese Meinung leider revidieren. Ja, Death Stranding bedient sehr spezifische Geschmäcker und Gemüter. Bei mir traf es jedoch vollends ins Schwarze. Die Geschichte verstehe ich bis heute nicht. Doch waren es vor allem die langen und beschwerlichen Reisen durch die Ödnis, die einen tiefen und nachhaltigen Eindruck hinterließen. Endlich ein Spiel, das einfaches Herumlaufen spielerisch anspruchsvoll macht und emotional auflädt. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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1. Outer Wilds

Outer Wilds ist einer dieser absoluten Geniestreiche, wie sie nur alle Jubeljahre aus dem Nichts erscheinen. Das simulierte Sonnensystem ist so einzigartig, aufregend und komplex, dass allein der kreative Schaffensprozess und die technische Umsetzung wie eine Zukunftsfantasie erscheinen. Und dann kommt ein solch monumentales Werk von einem unbekannten Indie-Team!? Outer Wilds bietet die volle Packung: Ein einzigartiges und originelles Universum voller unverbrauchter Ideen. Eine unendlich befriedigende Spielprogression, zu 100% basierend auf dem eigenen Forscherdrang und Wissen um die Spielwelt. Und natürlich zuletzt: Eine unvergessliche, individuelle Reise für alle, die Outer Wilds ihre Zeit schenken. Selten saß ich in den letzten Jahren so häufig mit offenem Mund vorm Sofa und vollführte Freudensprünge, weil ich nicht fassen konnte, was ich im Spiel entdeckt hatte. Dass Outer Wilds‘ Weltraumodyssee komplett ohne Kampf und Gewalt auskommt, ist die Kirsche auf diesem schmackhaftesten Gericht des Jahres 2019. Mehr im Spielkritik-Artikel.

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Ich hoffe, meine Liste hat euch gefallen! Vielleicht habt ihr sogar einige coole Spiele entdeckt, die euch 2019 durch die Lappen gegangen sind. Listen genießen im Journalismus einen schlechten Ruf, doch rauben mir diese Monster deutlich mehr Zeit als „normale“ Artikel. Aus diesem Grund freue ich mich natürlich umso mehr über Resonanz im Kommentarbereich oder auf Twitter. Welche Spiele der Liste möchtet ihr unbedingt noch spielen? Welche Platzierung hat euch am meisten überrascht?

Für diejenigen, die meine Listen so richtig lieben: Demnächst erscheint (in mehreren Intervallen) ein Ranking aller von mir gespielten Spiele des vergangenen Jahrzehnts. Etwa 600 an der Zahl. Ich freue mich schon jetzt auf alle Verrückten, die sich auf diese Reise einlassen! [pg]