Liebe Leserinnen und Leser,
schön, dass ihr reinschaut, zum letzten Quest-Log des Jahres! Auch diesmal sind wir später dran, als wir das eigentlich sein möchten, was unter anderem daran liegt, dass ein erheblicher Teil unserer Redaktion derzeit mit Uni-Abschlussarbeiten und anderen aufwendigen Dingen beschäftigt ist.
Doch immerhin, vor Weihnachten haben wir den Quest-Log doch noch hinbekommen, und verraten einmal mehr, was wir derzeit am liebsten schauen, hören, lesen – und natürlich spielen. Vielleicht ist ja auch die eine oder andere Last-Minute-Inspiration für den Weihnachtsbaum dabei. ;)
Ein Freund des Hauses darf dabei natürlich auch nicht fehlen: Diesmal dürft ihr Dennis Gerecke kennenlernen, falls ihr ihn nicht schon von seinem Gastartikel über das künstlerische Potential von Glitches kennt. Und wer ihn und seine Arbeit näher kennenlernen möchte, der schaut am besten auf seinem Youtube-Kanal vorbei oder folgt ihm auf Twitter.
Das Thema des Monats steht ebenfalls ganz im Zeichen des Jahresabschluss: Wir kommentieren die jüngst verliehen Game Awards und/oder küren unsere persönlichen Lieblingsspiele des ausklingenden Jahres. Dabei freuen wir uns auch diesmal auf eure Kommentare: Was sind eure Spiele des Jahres? Was haltet ihr von den Preisträgern der Game Awards? Und was spielt, lest, hört und schaut ihr derzeit – oder an Weihnachten?
Da es in diesem Jahr keinen weiteren Beitrag in eigener Sache geben wird, wünschen wir euch an dieser Stelle schon einmal eine wunderbare Weihnachtzeit und einen guten Rutsch ins brandneue Jahrzehnt! Wir hoffen, dass ihr uns auch 2020 treu bleibt, im bald schon fünften Jahr unseres Bestehens. Schaut aber auch gern über die Feiertage einmal rein, falls das Warten auf Geschenke, Gäste oder Köstlichen mal wieder etwas länger dauert; denn ein oder zwei Beiträge haben wir auch in diesem Jahr noch für euch.
Bis dahin! :) [sk]
BACKTRACKING: Die Bestandsartikel des Monats
Empfohlen von Sylvio: GASTSPIELER: Eine Geschichte des Misserfolgs: Videospiel-Verfilmungen
Fast drei Jahre ist es her, dass Christian diesen Gastartikel über die Probleme existierender Spieleverfilmungen schrieb, und allmählich lohnt sich eine erneute Bestandsaufnahme: Sei es der Reboot der Tomb Raider-Filme, Meisterdetektiv Pikachu, der Wirbel um den kommenden Sonic-Film oder die just heute gestartete The Witcher-TV-Serie (die zwar eher auf den Büchern basiere, ohne die Spiele aber schwer denkbar wäre) – Fallbeispiele gibt es in jedem Fall genug. Filmkritiker Christian Neffe fasste den Status quo seinerzeit so treffend, aber auch so angenehm knapp und auf den Punkt zusammen, dass sein Artikel ein idealer Ausgangspunkt für eine Neu-Evaluation sein kann, um zu schauen, ob sich in den letzten Jahren etwas getan hat, und was.
Empfohlen von Johannes: Schreibenswert: Worüber ich gern lesen würde.
Ich empfehle diesen, zugegebenermaßen eher untypischen Artikel von Sylvio, da er etwas anspricht, das wahrscheinlich viele Menschen plagt, die gerne über vielzählige Dinge schreiben: Nämlich all jene Themen, über die man immer mal gerne schreiben oder auch lesen würde, all jene Fokusse, die man vielleicht stichpunktartig in langen Ideen-Dokumenten als interessant vermerkt hat, für deren Umsetzung aber entweder die eigene Zeit oder die spezifische Fachkompetenz fehlt. Vor allem sind es die Themen – und das merkt man an der Auswahl Sylvios – die man in der klassischen Spielepresse eher selten auf dem Schirm hat, das kühne work in progress, das möglicherweise nie das Licht der Öffentlichkeit erblickt, und vielleicht auch nie ‘in progress‘ sein wird.
INVENTORY: Die aktuellen Favoriten der Redaktion
Sylvio @mussakku_laden
Spielt: Capcom Home Arcade, Shenmue III, Kingdom Come: Deliverance
Liest: Terry Pratchett: Das Erbe des Zauberers
Schaut: The Expanse Staffel 4
Hört: Nichts, was er die letzten Monate nicht auch schon hörte.
Und sonst? Freut sich dieses Jahr ganz besonders auf die Feiertage, weil er zum ersten Mal seit zwei Jahren an Weihnachten und Silvester nicht arbeiten muss.
Iris @HiVidGa
Spielt: Soul Calibur 6, Star Wars Jedi: The Fallen Order, Resident Evil 2 (2019)
Liest: James Hawes: Die kürzeste Geschichte Deutschlands
Schaut: Brooklyn 99, ES, Solo: A Star Wars Story
Hört: The Glitch Mob und 80s80s Radio
Und sonst? Freut sich auf Weihnachten mit ihrer Familie.
Johannes @Jominathor
Spielt: Mal wieder Minecraft.
Liest: Shani Mootoo: Cereus Blooms at Night
Schaut: The Expanse Staffel 4
Hört: Die Last Game Standing-Powerwoche nach.
Und sonst? Werkelt weiter an seiner Bachelorarbeit.
.
Pascal @PascalGrasshoff
Spielt: Hypnospace Outlaw, Where the Water Tastes Like Wine, Pathologic 2
Liest: Immer noch sehr viel Beatles-Literatur, aber es ist geil
Schaut: Aktuell nicht mehr als YouTube.
Hört: Nach der Reunion mit John Frusciante viel Red Hot Chili Peppers.
Und sonst? Hat über die Weihnachtsferien komplett frei, wird aber die Bachelorarbeit durchprügeln müssen – könnte dennoch schlimmer sein.
Erik @snoopykoira
Spielt: Pokémon: Schwert
Liest: Guides für kompetitives Spielen von Pokémon.
Schaut: Guides für kompetitives Spielen von Pokémon.
Hört: Anime-Hits, vorallem die DoReMi-Openings
Und sonst? Fängt an, Pokémon zu züchten. Dreimal dürft ihr raten, warum.
Freund des Hauses: Dennis @VG_Analyse
Spielt: Luigis Mansion 3, Call of Duty: Modern Warfare, The Witcher 3: Wild Hunt (endlich abgeschlossen)
Liest: Matthew Alford & Tom Secker: National Security Cinema
Schaut: Der Leuchtturm
Hört: Den neuen Song von Billy Talent, „Forgiveness“
Und sonst? Möchte mal wieder einen Videobeitrag veröffentlichen. Die Weihnachtszeit ist eine ideale Zeit um Themen vorzubereiten.
SIDE QUEST: Die Game Awards und/oder unsere Spiele des Jahres
Sylvio meint:
Das mit Sekiro, das passt schon. Eine nachvollziehbare, versöhnliche, deshalb aber auch schrecklich langweilige Entscheidung. Immerhin, es hätte „schlimmer“ kommen können, und wirklich zukunftsweisend war 2019 eigentlich nur Death Stranding. Was mich angeht, kann ich mit Bestimmtheit sagen: Ich habe 2019 so viele gute Spiele gespielt, wie in kaum einem anderen Jahr zuvor. Allerdings waren darunter wieder einmal fast keine, die tatsächlich erst dieses Jahr erschienen sind. Und von denen, die 2019 erschienen sind, und die ich tatsächlich schon gespielt habe, schafft es kein Titel unter meine Favoriten. Nein, auch Shenmue III nicht; was zwar ein gutes Spiel ist, aber zugleich eine gewaltige Enttäuschung (mehr dazu in meiner Kritik im aktuellen GAIN Magazin). Mein GotY-Award geht stattdessen an ein viel zu wenig beachtetes Indie-Game: The Hong Kong Massacre.
Dennis meint:
Der Oscar als begehrteste Filmtrophäe hat mit der Zeit an Wert verloren. Viele der ausgezeichneten Filme geraten kurz nach der Veranstaltung wieder in Vergessenheit. Die Game Awards als bedeutsame Videospiel-Auszeichnung haben sich meiner Meinung nach über die Jahre einen besseren Ruf erarbeitet. Ihnen und Spielekritikern aus aller Welt ist es zu verdanken, dass kreative Spiele auf einer großen Bühne präsent sein dürfen. Statt kommerzieller Massenprodukte, bekommen neue IPs wie Death Stranding oder Sekiro die begehrte Trophäe und das verdiente Ansehen. Und damit Titel, die auch noch in naher Zukunft für reichlich Diskussionsstoff sorgen dürften. Schon in den Vorjahren wurden erinnerungswürdige Spiele wie The Witcher III, God of War oder Breath of the Wild ausgezeichnet. So kann es gerne weitergehen.
Johannes meint:
Mein größtes Problem im Spielejahr 2019 war das gleiche, das ich schon 2018 hatte: Zu viele interessante Titel, die auf meinem Radar aufgetaucht sind, die ich aber noch nicht spielen konnte. Doch eigentlich ist das ein gutes Zeichen, denn es bedeutet für mich, dass ich in den letzten Jahren nicht nur meinen eigenen Horizont in Bezug auf Indie-Titel erweitert habe, sondern dass auch der Markt immer vielfältiger wird. Ein Beispiel dafür ist das im September erschienene Kind Words; ein kleiner Titel, in dem man anderen Spielern in kurzen Briefen seine Gedanken und Sorgen mitteilen kann – eine ausgefallene Idee und damit vielleicht sogar mein Favorit in diesem Jahr.
Pascal meint:
Ging es letztes Jahr mit einer Nominierung von Celeste als Game of the Year bereits in die richtige Richtung, siegten bei den Game Awards 2019 wieder vor allem große Namen. Zwar gewann Disco Elysium gleich drei Awards, doch wieso tauchte es dann nicht beim Hauptpreis auf? Schließlich gewann es unter anderem als “Best RPG” gegen The Outer Worlds, das wiederum für den Hauptpreis nominiert war. Auch, dass Call of Duty in der Mobile-Kategorie gegen mehrere exzellente Apple Arcade-Spiele gewann, wirkt ein wenig fragwürdig. Doch immerhin nicht so fragwürdig wie das Untitled Goose Game, das in der Kategorie “Fresh Indie Game Presented by Subway” als bestes Indie-Debüt nominiert war… ohne das Debüt des Entwicklerteams zu sein. Wie soll man die Game Awards bei solch groben Schnitzern bitte ernst nehmen?
Erik meint:
Dass Sekiro sich als großer Sieger des Abends herauskristallisierte, überraschte mich wenig. Zwar hatte es starke Konkurrenz, doch war keiner der anderen Titel ein wirklicher GotY-Kandidat. Noch habe ich Death Stranding nicht selbst gespielt. Doch die Rezeption war so gemischt, dass ich nicht mit einer Goldmedaille für DeadEx gerechnet habe. Resident Evil 2 ist lediglich ein Remake, Und Control haben die meisten eh schon aus ihrem Bewusstsein verdrängt – insofern es dort überhaupt einen Platz hatte. Die Super Smash Bros-Reihe hat von mir noch nie mehr als Schulterzucken inklusive eines leicht nach rechts geneigten Kopfs bekommen. Wie Sayonara Wild Hearts nicht mit fliegenden Fahnen “Best Art Direction” gewinnen konnte, liegt mir fern. Schön zu sehen, dass Devil May Cry 5 die verdiente Liebe bekommen hat. Die Welt braucht mehr Spiele mit SSS-Rankings.
Logbucheintrag Ende. Im Januar melden wir uns wieder – mit neuen Empfehlungen alter Beiträge, neuen Favoriten in Film, Funk und Fernsehen, und neuen Meinungen zu einem neuen Thema des Monats. Und natürlich mit einem neuen Freund (oder einer neuen Freundin) des Hauses. Bis dahin!
Mir geht es auch so, dass ich viel zu wenig aktuelle Releases auch in dem Jahr spiele, in dem sie erschienen sind, und bei solchen Awards auftauchen, um wirklich gut mitreden zu können. Oder als das mein eigenes Favoritenspiel, welches ich in dem Jahr gespielt habe, mit dabei sein könnte.
Wobei von den ~40 Spielen, die ich 2019 durchgeprügelt habe, mir Dragon Quest XI eindeutig am besten gefallen hat. Das kann man denk ich gerade so gelten lassen. Immerhin ist es dieses Jahr auf der Switch erschienen, auch wenn ich die PS4-Variante gezockt habe. Gegen viele 2019er-Releases musste es sich aber eben nicht durchsetzen.
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Die Frage nach dem besten Spiel, ist für mich in der Regel uninteressant, wenn ich keine persönliche Verbindung zu denjenigen habe, die das Spiel gespielt haben. Die Aussage das Sekiro das beste Spiel des Jahres ist, hat die gleiche Aussage, als wenn das beste Spiel gleichzeitig das bestverkaufteste ist. Sektor ist bestimmt kein schlechtes Spiel. Nur um das gesagt zu haben und der Gewinn ist mit Sicherheit nicht unverdient, aber ich werde das Spiel jetzt nicht spielen nur weil es diesen Titel gewonnen hat.
Für mich persönlich war 2019 aber ein gutes Spielejahr, weil ich einfach viele Spiele gespielt haben, die mir richtig gut gefallen haben. Egal ob sie nun aus 2019 waren oder auch aus vorherigen Jahren. Wie zum Beispiel Lego City Undercover oder ein zweiter Besuch in der Welt von Horizon Zero Dawn, welches mich quasi das ganze Jahr über begleitet hat, oder auch Night in the Woods, welches sich mit Anlauf in meine persönliche Top Liste gespielt hat.
Aus 2019 muss ich da einfach nochmal Sea of Solitude erwähnen, was mein Spiel des Jahres ist, wenn es nur um Spiele aus 2019 geht. Vor allem weil es etwas gewagt hat. Es ist dabei mit Sicherheit nicht alles gelungen, aber das ist mir immer noch lieber als ein Spiel das nur darauf setzt was der Massenmarkt gerade will.
Ich möchte hier jetzt auch nicht alle Spiele aufzählen, denn wer mich nicht kennt und nichts auf meine Meinung gibt, der wird am Ende das Gleiche denken, wie ich bei den Game Awards.
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Spielt: Death Stranding, Devil May Cry 3, Dragon Quest XI.
Liest: Ein altes Buch über DirectX-Progammierung, weil ich sonst nichts mehr da ist.
@Sylvio: Ich fand Das Erbe des Zauberers übrigens ganz wundervoll, gerade zur Winterzeit.
Schaut: Malcom Mittendrin, The Witcher, bald hoffentlich Star Wars Episode IX.
Hört: Mike Shinoda und Regarde Les Hommes Tomber. Ein bisschen Kontrast schadet nie.
Und sonst? Versuche, sämtliche Artikel und Think Pieces über Death Stranding zu vermeiden, bis ich auch endlich mal mit dem Spiel durch bin.
Für mich als Spieler sind die Game Awards nicht besonders interessant. Dass auch weniger konventionielle Spiele wie Death Stranding, Disco Elysium oder Gris gewürdigt worden sind, ist zumindest für die Branche ein positives Zeichen. Ansonsten gehört sowas für mich halt zu dem Schwall an Online Meinungen, den ich registriere, der aber in der Regel nicht dazu führt, dass ich mir jetzt ein Spiel kaufe, was ich mir sonst nicht eh besorgt hätte. Sonst kann ich auch aktuell nicht viel dazu sagen, da ich die meisten prämierten Spiele (noch) nicht selbst spielen konnte.
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Das Erbe des Zauberers war tatsächlich mein erster Terry Pratchett-Roman. Bin da auch nur zufällig draufgestoßen, in einer „Zu verschenken“-Box vor irgendeiner Haustür. Dem Zustand nach ein ungelesenes Exemplar, und ich dachte mir, Terry Pratchett soll ja wohl nicht so schlecht sein. :D
Und ja, ist tatsächlich ein ganz wunderbares Buch. Interessant fand ich aber auch, das so kurz nach Myst: Das Buch Atrus zu lesen, das ich vor einigen Monaten wohl auch schon mal im Quest-Log erwähnte. Das erzählt unterm Strich eine ziemlich ähnliche Geschichte (minus den Humor). In jedem Fall wird es wohl nicht mein letzter Pratchett bleiben.
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Oh, Myst gibt es auch zum Nachlesen? Das muss ich mir mal ansehen.
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Solltest du! Ich war echt überrascht, wie gut es ist. Hatte damals auch ein, zwei Sachen dazu getweetet: https://twitter.com/spielkritik/status/1116442265352843278
Es gibt also insgesamt sogar drei Bücher (wobei die eher Geschichten vor oder zwischen den Spielen erzählen). Irgendwann mag ich die anderen beiden auch noch lesen. Gerade das erste kriegst du für wenige Cent z.B. bei Amazon.
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