Liebe Leserinnen und Leser,
unser Quest-Log für den Monat Juni ist da. Wie immer erwartet euch ein Format von Format, eine Lootbox voll mit legendärem Loot: Wir präsentieren euch unsere Bestandsartikel des Monats, verraten, welche Games wir gerade (am liebsten) spielen, aber auch was wir derzeit lesen, schauen, hören und sonst so treiben. Und wir geben unseren Senf zu einem Thema des Monats – diesmal zu Hideo Kojimas geheimnisumwittertem „Death Stranding“.
Und damit ihr nicht immer nur dieselben sechs Gesichter seht, bekommt unser Quest-Log von nun an Besuch von monatlich wechselnden „Freunden (und natürlich auch Freundinnen) des Hauses“. Unser Freund des Hauses im Juni ist Christian a.k.a. Binary Scroll. Christian trägt Katzenavatar und bloggt unter binaryscroll.net über Videospiele aus der Zeit zwischen der Veröffentlichung des NES bis zum Ende der PlayStation-Ära. Im Quest-Log verrät er uns sein aktuelles „Inventory“ und seine Erwartungen an Death Stranding. Viel Spaß! [sk]
BACKTRACKING: Die Bestandsartikel des Monats
GASTSPIELER: Und wer denkt an die Kinder? – Kinderdarstellungen in Spielen – von Nora Beyer (empfohlen von Amon)
Der Gastartikel von Nora gefällt mir heute immer noch besonders gut, weil er mir eine ganze andere Perspektive auf Spiele zeigt – nämlich die der Kinder. Zu Beginn des Artikels fühle ich mich ein wenig ertappt, denn viel zu oft bin ich in Skyrim oder anderen Rollenspielen schon an „nervigen“ Kindern vorbeigelaufen, ohne über die Designentscheidungen dahinter nachzudenken. Noras Artikel ist eine mehr als gelungene Abhandlung über die unterschiedlichen Darstellungsweisen von Kindern in Videospielen – und enthält eigens von Nora dafür angefertigte Illustrationen!
Kritik: Smuggler’s Run: Warzones – von Sylvio Konkol (empfohlen von Sylvio)
Es ist natürlich nur eine Frage der Zeit, bis Rockstar GTA VI angekündigt – spannend? Langweilig! Was ließe sich von den dafür benötigen Fantastillionen nicht alles entwickeln? Doch mindestens je ein neues Midnight Club, The Warriors, Manhunt, Table Tennis(!), Bully und Smuggler’s Run. Mein Text zum letztgenannten ist eine meiner Lieblingskritiken bei SPIELKRITIK. Sie erinnert nicht nur daran, dass Rockstar es eigentlich schon vor fast 20 Jahren durchaus schon hinbekommen hat, eine responsive Fahrzeugsteuerung zu programmieren, sondern auch daran, wie leichtfüßig verspielt, experimentell und vielseitig Rockstars Portfolio einmal war. Können die ex-sowjetischen Grenzpatrouillen aus Smuggler’s Run nicht einmal in San Diego und Edinburgh vorbeischauen und die Läden aufmischen? Schließlich hieß es doch: „Wir sehen uns wieder, Kapitalist!“
INVENTORY: Die aktuellen Favoriten der Redaktion
Sylvio @mussakku_laden
Spielt: Gravel, Hitman 2 (2018), Pandora’s Tower
Liest: Heinz-Peter Preußer et al.: Pandora – Zur mythischen Genealogie der Frau, Elisabeth Bronfen: Over Her Dead Body – Death, Femininity and the Aesthetic
Schaut: Die Taschendiebin
Hört: Lana Del Rey: Ultraviolence
Und sonst? Wird noch lange brauchen, um über die Belanglosigkeit und Kleingeistigkeit von GTA V hinwegzukommen.
Iris @HiVidGa
Spielt: Ken Follett’s The Pillars of the Earth, The Elder Scrolls Online, Mordhau
Liest: H. A. Winkler: Geschichte des Westens
Schaut: Star Trek: Voyager, Chernobyl
Hört: The Midnight, Rammstein
Und sonst? Ist zurück im Büro und versucht, die Hitze zu überstehen.
Johannes @Jominathor
Spielt: Pathologic 2
Liest: Kaiu Shirai: The Promised Neverland
Schaut: Chernobyl
Hört: Alte Interviews von Jung & Naiv
Und sonst? Krank!
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Amon @AsonDT
Spielt: Deus Ex: Mankind Divided
Liest: Momentan leider viel zu wenig…
Schaut: Friends, Modern Family
Hört: Von Wegen Lisbeth: sweetlilly93@hotmail.com
Und sonst? Versucht, die freie Zeit vor dem Studiumsbeginn zu genießen.
Pascal @PascalGrasshoff
Spielt: Void Bastards, Gato Roboto, Outer Wilds
Liest: Tune In, eine 1000-seitige Beatles-Biographie über die Zeit von 1829 (Lennons Urgroßvater) bis zum ersten Album 1962 (steht sicher auch im Juli noch hier)
Schaut: Good Omens, How to Sell Drugs Online (Fast)
Hört: Paul Simon: Graceland, Carly Rae Jepsen: Dedicated
Und sonst? Hat ab Juli endlich einen Job, mit dem er nicht mehr aufs Geld seiner Eltern angewiesen ist (und findet, das lief beinahe zu flawless).
Marc @marcwahlen
Spielt: Rad Rogers, Sword With Sauce, Quake Champions
Liest: Beate Sauer: Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée
Schaut: How to Sell Drugs Online (Fast)
Hört: Alles gesagt? ZEIT ONLINE Podcast
Und sonst? Steckt fast jeden Nachmittag in der Sauna namens Regional-Express.
Freund des Hauses: Christian @binaryscroll
Spielt: Breath of Fire II, Donkey Kong Country: Tropical Freeze, Mega Man 11
Liest: Club Nintendo Magazin Ausgabe 1/00, N-Zone Ausgabe 265
Schaut: Ingress: The Animation, sobald wie möglich X-Men: Dark Phoenix, demnächst mal wieder Jacob’s Ladder – In der Gewalt des Jenseits
Hört: Der Endless Dream, Im Argen und Hyrule von Radare
Und sonst? Findet, so langsam könnte er mal wieder was für seinen eigenen Blog schreiben.
SIDE QUEST: Death Stranding
Pascal meint:
Ich habe die Metal Gear Solid-Reihe erst 2014 zum ersten Mal gespielt und fand sie… gut. Bei mir gibt es also keinen großen Kojima-Bonus. Death Stranding sieht für AAA-Verhältnisse nach einem sehr interessanten Projekt aus und wenn das finale Produkt auch nur ansatzweise den Mut eines MGS2 beweist, bin ich zufrieden. Aber wieso dieser riesige Hype um all die Trailer? Vielleicht nutzt Kojima die irrationale Euphorie erneut für bewusst irreführendes Marketing wie bei MGS2. Wird Death Stranding doch ganz anders, als die etlichen Stunden Traileranalysen auf Youtube es vermuten lassen?
Marc meint:
Ich persönliche habe wenig Verbundenheit zum Metal Gear-Franchise, habe selber nur zwei Teile gespielt. Dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – habe ich mit einem neutralen Blick das Spiel und den Hype verfolgt. Vermutlich wird es ein Spiel um Mystik, Mythologie, Leben und Tod sowie Gesellschaftskritik werden. Es wird kein Zufall gewesen sein, dass im ersten Trailer ein Naturmystiker zitiert wurde, später mit der griechischen Mythologie gespielt wurde und im Hintergrund ein Song lief der vom Leben und Tod handelt.
Dennoch: Die Trailer wirken futuristisch und szenisch angehaucht. Einige Sachen erinnern an viele (Indie)-Titel der letzten Jahre. Es wird sicherlich ein Spiel mit vielen klitzekleinen Details sein, aber ich habe die leise Vorahnung, dass sich zu viele generische Blockbuster-Elemente eingeschlichen haben.
Christian meint:
Den neuen umfangreichen Death Stranding Trailer habe ich mir bewusst nicht angesehen. Je weniger ich von Kojimas neuem (sagen wir mal) „Spiel“ weiß, desto besser, da ich mich im November einfach blind ins Abenteuer stürzen und mich gerne überraschen lassen möchte. Death Stranding wirkt bisher seltsam und kryptisch, was vermutlich auch die größten Stärken dieses Werks sein werden. Entsprechend möchte ich möglichst wenig davon vorwegnehmen. Das Risiko, eventuell 70 Euro zu verblasen, nehme ich gerne in Kauf. Hideo Kojima veröffentlicht nun mal nicht alle Tage eine AAA-Produktion mit neuer IP.
Sylvio meint:
Natürlich ist Kojima selber „schuld“, wenn manche Leute sagen, dass er mal besser einen Film hätte machen sollen. Allerdings übersehen sie, dass Kojimas Spiele auch spielerisch noch nie enttäuschten. Und weil das, was es von der Handlung bisher zu sehen gab, auf mich wirkt, wie der pseudo-tiefgründige Quatsch, mit dem ich schon in Animes nichts anfangen kann, interessiert mich die spielerische Seite von Death Stranding tatsächlich mehr. Der neueste Trailer und die ihn begleitenden Infos lassen mich vermuten, dass wir es bei Death Stranding mit – und jetzt kommt’s! – Kojimas Interpretation von Breath of the Wild zu tun bekommen. Oder zumindest mit dem Open-World-Game, dass sich beim letzten Zelda bislang am stärksten bedient. Wer hält dagegen?
Logbucheintrag Ende. Am 5. Juli melden wir uns wieder – mit neuen Empfehlungen alter Beiträge, neuen Favoriten in Film, Funk und Fernsehen, und neuen Meinungen zu einem neuen Thema des Monats. Und natürlich mit einem neuen Freund des Hauses! Bis dahin!