Ein Gastbeitrag von Jörn Skowronek
im Rahmen des Gastautoren-Specials GASTSPIELER II.
Playboy statt Nintendo Power, Suffnase statt Saubermann: Conker’s Bad Fur Day gehört zweifelsfrei zu den bemerkenswertesten Spielen auf dem Nintendo 64. Der 2001 erschienene Titel bildet durch Alkoholmissbrauch, sexuelle Anspielungen und schwarzen Humor den Gegenpol zu Nintendos Vorzeigehelden und familienfreundlichen Super Mario. Heute zählt es zu den teuersten Spielen seiner Konsole, der Wert liegt als einer der ganz wenigen N64-Spiele bei über 100 Euro – allein für das Modul.
Ist die Originalverpackung noch vorhanden, verdoppelt sich der Wert etwa (siehe Preisliste zum Nintendo 64). Warum gerade Conker’s Bad Fur Day heute so teuer ist, ist deshalb Leitfrage dieses Artikels. Zur Beantwortung der Frage wird jeweils die heutige Nachfrage- und Angebotsseite näher beleuchtet.
I. Die Vorgeschichte: Von Conker’s Quest zu Conker’s Bad Fur Day
Werfen wir zunächst aber einen kurzen Blick zurück auf das insgesamt zweite und erste europäische Jahr des Nintendo 64. Zum Weihnachtsgeschäft 1997 erschien das Rennspiel Diddy Kong Racing. Neben dem bereits bekannten Namensgeber feierten eine Reihe neuer Rare-Charaktere wie Banjo und Conker ihr Debüt. Noch im selben Jahr gab Rare bekannt, dem Eichhörnchen auf der Konsole unter dem Namen Conker’s Quest ein eigenes Abenteuer zu widmen. Später wurde das Spiel in Twelve Tales: Conker 64 umgetauft und Details zum Spiel wurden bekannt. Anders als von Rare erhofft, war das erste Echo eher verhalten. Zu ähnlich sei Twelve Tales anderen Platformern mit niedlichem Charakter, nicht zuletzt dem ebenso von Rare entwickeltem Banjo-Kazooie.

Auf dem Game Boy Color diente die Rare-Figur 1999 erstmals als Titelheld. Conker’s Pocket Tales zeigte noch den ursprünglichen Charakter, der – sehr kreativ – seine entführte Freundin retten musste. Doch sein erstes eigenes Abenteuer als kindgerecht konzipierter Held blieb gleichzeitig sein letztes. In der Zwischenzeit hatte Rare auf die Kritik an dem noch unveröffentlichten N64-Spiel reagiert und verordnete dem Spiel eine Generalüberholung: Aus dem tapferen Helden, der seine Freundin retten möchte, war der Conker geworden, der seine Freundin belügt, um noch in einer Kneipe einen über den Durst zu trinken, und alkoholisiert den falschen Weg nach Hause nahm. Als neue Zielgruppe machte man entsprechend klar ein erwachsenes Publikum aus.

II. Nachfrage nach Conker’s Bad Fur Day: Einzigartig, gefeiert und der Faktor Nostalgie
Der Preis richtet sich bekanntlich nach Angebot und Nachfrage. Zunächst sollen deshalb Faktoren aufgezeigt werden, die maßgeblich für die heutige Nachfrage nach CBFD sind.
1. Der Unique Selling Point von Conker’s Bad Fur Day
Super Mario 64 gilt als Revolution mit einer noch heute herausragend guten Kameraführung und The Legend of Zelda: Ocarina of Time ist für viele ein Top-Anwärter auf den Titel “Bestes Videospiel aller Zeiten”. Doch auch Conker’s Bad Fur Day hat mit seinen Eigenschaften einen „Unique Selling Point“ unter den N64-Spielen. Genau das war schließlich die Intention und das Resultat der selbst verordneten Überarbeitung. Conker sollte sich von der Masse abheben, unterscheidbar sein. Und das gelang den Entwicklern.
Nichts dürfte das deutlicher machen als die Werbekampagne, die für ein Nintendo-exklusives Spiel vor allem zur damaligen Zeit alles andere als gewöhnlich war.
“The marketing campaign for the product has been aggressive in that regard. Rather than placing ads aimed at the younger readers of some gaming magazines, the company has placed ads in men’s magazines like Maxim and has run commercials on cable television programs like “The Man Show.” They have even distributed a line of Conker coasters for bars.” – New York Times, 10. Mai 2001
Eine veränderten Zielgruppe erforderte eine angepasste Marketingkampagne, sodass sich Werbeanzeigen zu CBFD auf einmal in Playboy und Maxim wiederfanden. Auf Werbung in regulären Gaming-Zeitschriften verzichtete man wegen des jüngeren Publikums, das keine relevante Käuferschicht darstellte, dagegen gänzlich.
Nintendo of America selbst war das Spiel offensichtlich zu heiß. Nicht nur fungierte Rare in Nordamerika selbst und nicht wie üblich Nintendo als Publisher. Auch in dem von NoA herausgebrachten Nintendo Power Magazin entschied man sich, das Spiel lieber totzuschweigen. Gleicht man Nintendos stetes Bemühen um Familienfreundlichkeit mit der Playboy-Kampagne zu Conker’s Bad Fur Day ab, bekommt man eine Ahnung warum. Konsequent war die Entscheidung von NoA dennoch nicht: Zwei Jahre zuvor widmete das Nintendo Power Magazin der ebenfalls auf Erwachsene abzielenden South Park-Adaption immerhin einen Testbericht, und James Bond schmückte seinerzeit für den Rare-Shooter GoldenEye sogar das Titelblatt.

Ein Nintendo-Second-Party-Titel, der durch seine Art hervorragend in den Playboy passt? Das ist sicherlich ungewöhnlich und ein triftiger Grund, von einer hohen Nachfrage auszugehen.
2. Grafisch vom Feinsten und von der Kritik gefeiert
Natürlich kann man anmerken, dass auch das verrissene und technisch verhunzte Superman 64 einen Unique Selling Point als eines der miserabelsten Spiele überhaupt habe. Das ist nicht einmal falsch. Aber Rares Platformer verkörpert das genaue Gegenteil. Die Grafik von Conker’s Bad Fur Day zählt als vielleicht beste, die das Nintendo 64 hervorgebracht hat. Darüber hinaus punktet das Spiel mit einer sehr umfangreichen und hochwertigen Sprachausgabe. Die beiden Punkte sind jedoch auch mit einem Nachteil behaftet, auf den wir im weiteren Verlauf zurückkommen.
Neben dem Humor des Spiels heben die Kritiken den Sound und die Musik positiv hervor sowie die Anspielungen auf Filme wie „Matrix“ oder „Der Soldat James Ryan“. Metacritic gibt einen aggregierten Score von 92% für das Spiel an. Dort ist es auch wenig überraschend das am meisten diskutierte N64-Spiel des Jahres 2001. Zusammen mit Wave Race und Banjo-Kazooie belegt Conker Platz 7 der besten N64-Spiele bei Metacritic.
Conker’s Bad Fur Day ist eben kein eilig zusammengeschustertes Werk voller technischer Unzulänglichkeiten, das versucht mit ein paar vulgären Witzchen eine schnelle Mark zu machen. Vier Jahre betrug die Entwicklunsgzeit und die Produktionswerte entsprachen dabei dem, was man heute ein Triple-A-Spiel nennen würde. Es reiht sich in die Riege hochklassiger Rare-Titel aus der N64-Zeit ein, wie Banjo, GoldenEye, Perfect Dark oder Donkey Kong 64.
3. Conker’s Bad Fur Day als letztes Hurra von Rare
Nostalgie ist sicherlich eine der stärksten Triebfedern für die Nachfrage nach Retro-Spielen. Dabei bilden CBFD und das Nintendo 64 keine Ausnahme. Zusätzlich ist die 64-Bit-Konsole untrennbar mit dem britischen Entwicklerstudio Rare verbunden. 2002, im europäischen Erscheinungsjahr des GameCube und dem Jahr nach der Veröffentlichung von Conker’s Bad Fur Day, kaufte Microsoft das Studio auf und Rare entwickelte fortan für das US-Unternehmen. Somit wechselten auch die Markenrechte an Conker den Besitzer. Ein Remake unter dem Namen Conker: Live & Reloaded erschien 2005 für die Xbox, erreichte aber nicht mehr die Popularität des Originals. Eine geplante Fortsetzung mit dem Arbeitstitel Conker: Gettin‘ Medieval und einem Fokus auf den Multiplayer wurde schließlich gestrichen.
Seither lieferte Rare nicht mehr das Spielgefühl und die konstant hohe Qualität wie noch zu Zeiten des N64. Conker bildet einen der Schlusssätze eines ruhmreichen Kapitels. Das wiederum dürfte nostalgischem Schwelgen weiter Auftrieb geben. Dies schlug sich nicht zuletzt in der Crowdfunding-Kampagne zu Yooka-Laylee nieder, zu der sich ein paar ehemalige Rare-Mitarbeiter für die Entwicklung eines inoffiziellen dritten Banjo-Teils zusammenschlossen. Binnen 38 Minuten war das erste Crowdfunding-Ziel erreicht und Yooka-Laylee durchbrach so schnell wie kein anderes Kickstarter-Videospiel die 1-Million-Dollar-Schallmauer. Die Sehnsucht nach vergangenen Rare-Zeiten dürfte die Nachfrage nach CBDF also ebenfalls beflügeln.
III. Das Angebot: Conker’s Bad Fur Day ist aus verschiedenen Gründen relativ selten – aber keine Rarität
Nach diesem Blick auf die Nachfrageseite kommen wir nun zum Angebot. Das wiederum ergibt sich in erster Linie aus den Verkaufszahlen von Conker’s Bad Fur Day. Wir schauen an dieser Stelle auf die Zahlen der PAL-Region, also größtenteils Europa. Da die blanke Zahl nur eine begrenzte Aussagekraft hat, erfolgt eine vergleichende Einordnung.
III.a. Conker im Kontext: Verkaufszahlen mit ausgewählten Spielen im Vergleich
Insgesamt verkaufte sich Conker’s Bad Fur Day in der PAL-Region rund 220.000 Mal. Folglich ist das Spiel bei weitem keine Rarität und nicht selten. Das skurrile Abenteuer um Rares Eichhörnchen schafft es in der PAL-Region immerhin in die Top 50. Nach Verkaufszahlen spielt Conker somit in einer Liga mit Rayman 2 und South Park. Alle nachfolgend genannten Verkaufszahlen folgen den Angaben von vgchartz.com (zuletzt aufgerufen am 29.11.2018).
Im Vergleich mit einigen anderen populären Spielen ist Conker aber relativ selten. Zwei andere 3D-Platformer aus dem Hause Rare, Donkey Kong 64 und Banjo-Kazooie, verkauften sich mehr als drei- bis fünfmal so häufig. In der PAL-Region beträgt das Verhältnis von Conkers Verkaufszahlen zu denen von Super Mario etwa 1:13.
In Nordamerika verkaufte sich das Spiel über eine halbe Million Mal. Generell lagen die Verkäufe von N64-Spielen in dieser Region jedoch merklich höher, weshalb es nach Verkäufen dort für CBFD nur für Platz 69 langt.
III.b. Warum ist Conker’s Bad Fur Day vergleichsweise selten?
Wenn eine große Produktion mit herausragenden Kritiken wie Conker’s Bad Fur Day relativ schwache Verkaufszahlen erzielt, stellt sich zwangsläufig die Frage nach dem Warum. Drei denkbare Gründe sollen im Folgenden erörtert werden.
1. Conker’s Bad Fur Day erschien ausschließlich auf Englisch
Conker’s Bad Fur Day enthält einige Mono- und Dialoge. Nintendo of Europe lehnte es ab, das textlastige Spiel selbst zu veröffentlichen. Offiziell begründet wurde dies mit den hohen Kosten einer Lokalisierung, die sich wirtschaftlich nicht tragen würden. Eine fehlende Lokalisierung widerspräche aber der eigenen Richtlinie, alle Spiele in der jeweiligen Landessprache zu veröffentlichen. THQ sprang in die Bresche, sodass der Platformer wenigstens in englischer Sprache in Europa erscheinen konnte.
Einige Interessierte könnten seinerzeit von einem möglichen Kauf Abstand genommen haben, da die eigenen Englischkenntnisse als nicht ausreichend eingeschätzt wurden. Das ist an dieser Stelle spekulativ, aber dennoch plausibel. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass andere Medien wie Filme und Bücher in vielen größeren Ländern häufig nur übersetzt konsumiert werden.
2. Conker’s Bad Fur Day war ein teures Spiel
2.1. Das Problem Cartridge: Conker erfordert viel teuren Speicher

Preislich gesehen waren die Module des Nintendo 64 ein Wettbewerbsnachteil. Im Gegensatz zu den CD-ROMs, wie Sonys PlayStation sie nutzte, boten die Cartridges von Nintendos Konsole nicht nur weniger Speicherplatz, sondern waren auch deutlich teurer in der Herstellung. Daraus resultierte ein spürbar höherer Preis für Spiele des N64 gegenüber Spielen für die PlayStation.
Dabei gibt es für die Module des N64 keine einheitliche Größe hinsichtlich der Speicherkapazität: Je nach Anspruch des Titels reicht der Speicher von 32 Mbit bis 512 Mbit (4 MB bis 64 MB), wobei die Fertigungskosten mit der Größe steigen. Hier kommt die Kehrseite von Conkers anspruchsvoller Grafik sowie der Sprachausgabe zum Tragen: Sie erfordern eben viel Speicher. So erschien Conker’s Bad Fur Day neben Titeln wie Resident Evil 2 und Paper Mario als eines von sehr wenigen N64-Spielen auf den besonders kostspieligen 512-Mbit-Cartridges.
Dadurch war Conkers Abenteuer bereits zum Release teuer. Die unverbindliche Preisempfehlung für Conker’s Bad Fur Day lag bei 179,95 DM, während das fast gleichzeitig erschienene Banjo-Tooie 30 Mark günstiger war. Das war natürlich kein deutsches Phänomen: In einem Artikel aus dem britischen Telegraph zur Veröffentlichung des Spiels nennt das Blatt einen Preis von 59,95 Pfund (Banjo-Tooie: 44,95 Pfund). Umgerechnet auf den Kurs von 2001 entspricht das ebenso etwa 180 DM. In der französischen Screen Fun ist in einem Test aus dem Mai 2001 der Preis mit 600 Franc angegeben, was umgerechnet ebenfalls in etwa dem DM-Preis entspricht.

Das Problem teurer Cartridge-Kapazitäten ist für Nintendo seit Erscheinen der Switch übrigens wieder aktuell geworden. Um größere und damit teurere Speicherkarten zu umgehen, lagern einige Third-Party-Hersteller in den physischen Versionen ihrer Spiele deshalb einen Teil der Daten auf zusätzlich notwendige Downloads aus (zum Beispiel Starlink, L.A. Noire oder Wolfenstein). Ferner sind einige andere, plattformübergreifend erschienene Spiele auf der Switch teurer als auf der PS4 oder Xbox One.
2.2. THQ und nicht Nintendo selbst veröffentlichte Conker’s Bad Fur Day
Doch die Modulgröße allein determinierte den Endpreis von N64-Spielen nicht. Dass THQ und nicht Nintendo selbst das Spiel in Europa veröffentlichte, ist deshalb nicht nur wegen der fehlenden Lokalisierung relevant. Aufgrund der bis heute üblichen Lizenzgebühren für Dritthersteller waren N64-Spiele von Third-Party-Publishern tendenziell teurer als die von Nintendo selbst veröffentlichten Games. Die europäische Version von Paper Mario etwa erschien im gleichen Jahr ebenso auf einem 512-Mbit-Modul, ohne in die damalige preisliche Sphäre eines Conker aufzusteigen. Selbst für ein Nintendo-64-Spiel war Conker’s Bad Fur Day somit seinerzeit hochpreisig. Und mit steigenden Preis nimmt die Nachfrage bekanntlich ab.
3. Conker’s Bad Fur Day als Schwanengesang des Nintendo 64
Im Jahr 2001, als Nintendos erste 3D-Konsole sich bereits dem Lebensabend näherte, erschien Rares 3D-Platformer. Der GameCube warf seine Schatten voraus und Sony war durch die im Jahr zuvor veröffentlichte PlayStation 2 bereits in der neuen Generation angekommen. Das Nintendo 64 geriet allmählich aus dem Blickfeld der spielenden Gemeinde. Als psychologischer Faktor kommt hinzu, dass die Spiele für Sonys 128-Bit-Konsole ein Preisschild von etwa 110 bis 130 Mark trugen. Das im Nachbarregal stehende Conker war mindestens 50 Mark teurer – und erschien auf unterlegener Hardware.
Dazu sprechen zwei einleuchtende Argumente in der Regel für schwächere Verkaufszahlen eines Spiels am Ende eines Konsolenzyklus. Zum einen hat ein spät erscheinendes Spiel weniger Zeit, Verkäufe zu generieren als etwa ein Launch-Titel. Zum anderen wächst im Laufe einer Konsolen-Ära der Spielekatalog stetig an und bietet den Interessierten eine immer größere Auswahl.
Dass der späte Release ein entscheidender Faktor für den schwachen Absatz von Conker’s Bad Fur Day ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen anderer im selben Jahr erschienener N64-Titel: Mario Party 3, Pokémon Stadium 2 und vor allem Paper Mario und Banjo-Tooie. Unter den Umständen des Jahres 2001 sind das teilweise respektable Ergebnisse, aber eben keine Überraschungserfolge.
Paper Mario sprach zwar alle Altersgruppen an und wurde von Nintendo selbst vertrieben, erschien aber weitere sechs Monate nach Conker und blieb wohl auch deshalb in der PAL-Region unter den Verkaufszahlen von diesem. Das ebenso von Rare entwickelte Banjo-Tooie erschien dagegen nur sechs Tage nach CBFD und überflügelte Conker nach Verkaufszahlen deutlich. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung von Conker in Europa war somit unglücklich, gab es doch mit Banjo-Tooie eine Rare-interne Platformer-Konkurrenz im April 2001, die noch dazu billiger war.
Und noch unter einem anderen Gesichtspunkt war der europäische Release-Zeitpunkt nicht optimal. Denn nicht nur Conker erschien am 06. April 2001. Am selben Tag ließ Nintendo endlich mit Gold und Silber die lang erwartete zweite Generation der Pokémon auf die Spieler los. Im Zuge dieses Hypes hatten Conker und andere Games es schwer, sich neben den aufmerksamkeits-absorbierenden Taschenmonstern zu behaupten. Auch das könnte ein Grund für eine niedrigere zeitgenössische Nachfrage gewesen sein, woraus entsprechend ein heute niedrigeres Angebot resultiert.
IV. Der heutige Wert von Conker’s Bad Fur Day im Vergleich mit anderen N64-Spielen
Das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage lässt sich im Falle von Conker’s Bad Fur Day mit der Zahl 103 quantifizieren. Dieser Betrag war den Käufern in eBay-Auktionen von Dezember 2017 bis Februar 2018 das bloße Modul durchschnittlich wert.
South Park verzeichnete in der PAL-Region in etwa die gleichen Verkäufe wie Conker, wobei die Adaption der Zeichentrickserie heutzutage deutlich günstiger ist. Das gilt analog auch für Rayman 2. Der unterschiedliche Wert bei ungefähr gleichem Angebot ist entsprechend das Resultat der höheren Nachfrage (Popularität) nach Conker’s Bad Fur Day. Zu den N64-Spielen mit der höchsten Nachfrage dürften Titel wie Super Mario 64, The Legend of Zelda: Ocarina of Time und Banjo-Kazooie zählen. Nicht unwahrscheinlich, dass sie hinsichtlich ihrer Popularität oberhalb von CBFD anzusiedeln sind. Alle drei Titel sind jedoch auch wesentlich häufiger, weshalb der Wert dieser drei Spiele entsprechend unter dem Conkers liegt.
Hinsichtlich ihres heutigen Wertes offenbart sich, dass Paper Mario und Mario Party 3 einerseits zwar etwas seltener sind als Conker, aber dennoch niedrigere Preise erzielen. Seltener bedeutet nicht zwangsläufig teurer und vice versa. Das soll an dieser Stelle noch durch Daffy Duck illustriert werden, das zwar sehr rar (nur etwa 10.000 PAL-Exemplare), aber heute dennoch nicht hochpreisig ist (12 Euro).
Natürlich hängt das heutige Angebot aber nicht ausschließlich von den damaligen Verkäufen ab, zumal wir hier auf die PAL-Verkaufszahlen bauen müssen und nicht speziell auf die in Deutschland. Es ist ebenso denkbar, dass wegen Conkers Beliebtheit heute weniger Exemplare zum Verkauf angeboten werden und Sammler das Spiel weniger gern hergeben, als es bei anderen Titeln mit damals etwa gleichen Verkaufszahlen der Fall ist. Aus diesem Grund richten wir an dieser Stelle kurz zur Kontrolle den Blick auf die Anzahl der in den letzten 90 Tagen beendeten Angebote auf eBay, in die das jeweilige Spiel involviert war (Stichtag: 29.11.2018. Mit einbezogen: verkauft/nicht verkauft sowie Auktion/Sofort-Kauf, Standort: Deutschland, nur PAL).
Analog zu seinen Verkaufszahlen findet sich an der Spitze Super Mario 64 wieder, das Gegenstand von über 600 Angeboten war. Conker’s Bad Fur Day kommt auf einen Wert von 32 und bewegt sich so in einer Größenordnung mit Rayman 2 (37), während es erkennbar seltener angeboten wurde als die Rare-Kollegen Donkey Kong 64 und Banjo-Kazooie (jeweils um die 200 Mal). Angebote des ersten South Park-Ablegers für den N64 sowie von Daffy Duck waren im 90-Tage-Zeitraum allerdings noch seltener auf dieser Verkaufsplattform zu finden (neun- bzw. fünfmal). Es ist somit auch denkbar, dass gerade der hohe Wert des Spiels gegenwärtige Besitzer von Conker’s Bad Fur Day motivieren könnte, ihr Exemplar (wieder) zu verkaufen, sowie den Handel mit diesem Titel für professionelle Verkäufer lukrativ macht.
V. Fazit: Kult trifft auf vergleichsweise wenige Module
Auf der Suche nach maximaler Unterscheidbarkeit entschied Rare sich für den leibhaftigen Anti-Nintendo. Vielleicht konnte Conker so nur auf einem Nintendo funktionieren oder gar erst entstehen. Ob der Schockeffekt auf der PlayStation oder einer Sega-Konsole genau so groß gewesen wäre? Jedenfalls sticht Conker’s Bad Fur Day heute noch hervor und sein Unique Selling Point hat unverändert Bestand. Hinzu kommen hohe Wertungen und eine sehr gute Grafik, sodass es auch im Jahr 2018 noch immer eine lebhafte Nachfrage nach Conker’s Bad Fur Day gibt.
Der hohe Preis, die fehlende Lokalisierung und nicht zuletzt die Veröffentlichung am Lebensabend des Nintendo 64 mit gleichzeitiger Rare-Konkurrenz und Pokémon: Diese Faktoren dürften einen entscheidenden Anteil an den relativ schwachen Verkaufszahlen gehabt haben. Aus den damaligen Verkaufszahlen folgt das heutige Angebot, was nicht in absoluten Zahlen, aber in Relation zu anderen populären Titeln gering ist. Und in der Kombination mit seiner Popularität macht es das Spiel heute so teuer.
Wer eine Microsoft-Konsole besitzt, kann übrigens wesentlich günstiger in den Genuss von Conker’s Bad Fur Day kommen. Das Remake für die Xbox, Conker Live & Reloaded, bewegt sich preislich heute im Rahmen zwischen 20 und 30 Euro. Außerdem befindet sich das Original-CBFD neben 29 weiteren Klassikern auf der Rare Replay Collection für Xbox One, die sich in einer ähnlichen Preisregion bewegt und somit deutlich günstiger ist als das Original auf dem N64.
Der Autor:
Jörn Skowronek (@retrovideospiel)
Schreibt auf retrovideospiele.com.
Seine ersten Gaming-Erfahrungen machte Jörn auf dem GameBoy und dem SNES. Als Mittendezwanziger ist er nun im besten Alter, um vor allem die Spiele und Konsolen der 1990er und frühen 2000er retrospektivisch zu betrachten und Interesse an ihrer Preisentwicklung zu finden, die einen Schwerpunkt seines Blogs bildet. Retro-Interessierten möchte er so eine Orientierung geben, aber auch Trends in der Preisentwicklung herausarbeiten. Der Rheinländer spielt mit Vorliebe Jump-and-Runs wie Wario Land, Donkey Kong Country und Celeste, liebt aber auch Mario Kart oder Breath of the Wild, und befindet sich derzeit in den letzten Zügen seines Politikwissenschafts-Masters. [sk]
Ich finde es sehr interessant, dass die Werbekampagne von Conker tatsächlich so stark an ein wirklich erwachsenes Publikum gegangen ist. Die Art des sehr vorpupertären Humors weit unter der Gürtellinie und der bewusste Bruch mit Kiddie-Platformer-Normen mit der Subtilität eines Holzhammers hätte mich eher denken lassen, dass das angestrebte Publikum eher nur leicht über dem eines anderen Genrevertreters ist. So im Bereich der 11- bis 17-Jährigen Teenager, die dies am ehesten anspricht.
Was mit der Rarität von Conker sicherlich auch zusammenhängt ist, dass es einfach keine Original-getreue Alternative gibt. Zum einen ist es glaube ich immer noch eher rar, dass an N64-Spielen interessierte Spieler auf Microsoft-Konsolen zugreifen, und dementsprechend das Remake überhaupt in Betracht ziehen, aber soweit ich mich erinnere ist jenes sogar leicht zensiert, was den „Unique Selling Point“ des Spieles wieder untergräbt.
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Letzteres war zumindest bis zum Release der Rare Replay Collection zutreffend – denn die enthält erstaunlicherweise eine Emulation des N64-Originals und nicht das Xbox-Remake. Banjo & Co. wurden ja schon vorher auf die Xbox 360 portiert und Donkey Kong 64 kann man auch auf der Wii U spielen. Aber auch bevor all das geschah, waren die bereits deutlicher günstiger als Conker. Soweit ich mich erinnern kann war das schon während der GameCube-Ära bekannt dafür, im guten Gebrauchtzustand mit Box mehr zu erzielen, als es einmal neu gekostet hatte (was ja auch schon viel war).
So gesehen kann man wohl schon von einem Spätzünder reden, den die Spieler dann haben wollten, als es eigentlich schon zu spät war. Dabei finde ich aber selbst mit Blick auf die ursprünglichen Verkaufszahlen erstaunlich, dass es sich im Vergleich zu allen anderen Spielen des Jahres 2001 – Banjo-Tooie, Paper Mario, Pokémon Stadium 2 und Mario Party 3, alles ziemlich beachtliche Kaliber – dann überhaupt so gut verkauft hat!? Noch dazu mit THQ als Publisher, während es von Nintendo auch in Europa totgeschwiegen wurde (z.B. im deutschsprachigen Club Nintendo Magazin).
Die von dir vermutete Diskrepanz zwischen Nintendo-Spielern und Microsoft-Konsolen halte ich auch für ausschlaggebend. Ich bin zwar im Xbox-Bereich selbst nicht sonderlich bewandert, sodass es sein kann, dass mir da etwas entgangen ist, hatte aber stets den Eindruck, dass die Neuveröffentlichungen von Banjo, Perfect Dark & Co. dort vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit erhielten. Wären die auf eine Nintendo-Konsole gekommen, hätte das sicher anders ausgesehen.
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PS: „Eine fehlende Lokalisierung widerspräche aber der eigenen Richtlinie, alle Spiele in der jeweiligen Landessprache zu veröffentlichen.“ An diese Argumentation erinnere ich mich auch und frage mich gerade, ob Nintendo sie nicht auch bei irgendeinem anderen Spiel einmal brachte…
Dran gehalten hat man sich an diese Richtlinie allerdings selbst nicht: So erschien etwa Mario Golf auf dem N64 in Europa nur auf Englisch (zugegeben, das war auch zwei Jahre früher) und sogar Wave Race: Blue Storm auf dem GameCube hatte noch 2002 ausschließlich englische Bildschirmtexte.
Natürlich sind diese beiden Spiele (anders als Conker, wo eine Übersetzung den Originaltexten wohl eh nie gerecht geworden wäre) auch ohne Englischkenntnisse spielbar. Andererseits wäre eine Lokalisierung hier aber auch nicht sehr aufwendig und somit nicht sehr teuer gewesen.
Es gibt sicher auch noch mehr Beispiele aus den späten N64-Jahren. Bin mir z.B. bei Mario Tennis und Ridge Racer 64 gerade nicht sicher. Waren die lokalisiert, und falls ja, in wie viele Sprachen? Im Laufe der N64-Ära machte Nintendo da ja durchaus eine vorbildhafte Entwicklung durch und ergänzte das anfangs übliche Trio Englisch-Französisch-Deutsch später immer häufiger um Spanisch, Italienisch und Niederländisch.
Btw wurde sogar Perfect Dark mit deutschen Bildschirmtexten versehen, obwohl das ja offiziell gar nicht in Deutschland veröffentlicht wurde, sondern nur in Österreich und der Schweiz.
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In Nordamerika durfte/musste Rare ja selbst publishen, weil NoA das Spiel ja nicht ganz geheuer schien. Siehe ja auch Nintendo Power. Aus dem Grund könnte ich mir vorstellen, dass die Richtlinie in Europa einfach einen willkommenen Vorwand für NoE bot, es nicht selbst veröffentlichen zu müssen. Wie du vorher auch schriebst, im Club Nintendo wurde Conker auch nie erwähnt.
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Wobei das mit dem Self-Publishing in den USA gar nicht so ungewöhnlich war: Laut Wikipedia und Co. hatte Rare dort bereits Jet Force Gemini und Perfect Dark selbst gepublished, sowie die GameBoy-Versionen von Conker und Perfect Dark. Für NoE war es wiederum auch gar nicht so ungewöhnlich, ein Spiel nicht zu bringen – siehe Starcraft 64, das ja sogar in Club Nintendo & Co. beworben wurde, aber dann nur bis Australien kam. Und Pokémon Snap sollte ja wohl ursprünglich auch erst nicht nach Europa kommen.Dr. Mario 64 kam nie. Sin & Punishment schaffte es trotz im Original vorhandener engl. Sprachausgabe nicht aus Japan heraus, etc.
Snowboard Kids 2 ist auch kurios, schließlich war der erste Teil sogar in der (verschwindend kleinen) europäischen Player’s Choice-Reihe dabei. Wer hat da eigentlich den ersten Teil tatsächlich nach Europa gebracht? War das wirklich Atlus, hatten die einen europäischen Vertriebsarm?
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Und Hey You, Pikachu hat man uns hierzulande leider auch nicht gegönnt, wobei es hier wegen der Sprachsteuerung vielleicht durchaus an dieser Richtlinie von NoE gelegen haben könnte, da eine Lokalisierung aufwendiger gewesen sein könnte.
Bei Snowboard Kids weiß ich es leider nicht. Atlus hatte zumindest zu Beginn der 90er noch keinen Vertrieb in Europa. Würde ich daran festmachen, dass ihre Game Boy Spiele Spuds Adventure und Amazing Tater nie nach Europa gekommen sind und Kwirk hierzulande anscheinend von Nintendo gepublished wurde (das würde ich zumindest von den Screenshots der OVP interpretieren). Aber ich drifte ab. :D
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Oh, Hey You! Pikachu hatte ich ja vollkommen vergessen. :D
Das fand ich damals auch so spannend, und dann kam es nie. Apropos nie kommen: Pokémon Snap erwähnte ich ja schon, was dann kam, obwohl es das wohl erst nicht sollte. Als Stammleser der big.N damals erinnere ich mich daran, wie die damals unter den Lesern eine Petition startete, Nintendo davon zu überzeugen, das Spiel doch zu bringen. Ich hatte sogar auch mitgemacht; es war da im Heft eine Art Petitions-Postkarte zum Ausschneiden und Abschicken. Wenige Ausgaben später rühmte sich die big.N dann damit, dass ihre Leser Nintendo vom Release überzeugt hätten. Rückblickend und weniger naiv, frage ich mich nun, welche Rolle die Petition der big.N für Nintendos Sinneswandel wohl tatsächlich spielte. :D
Doch ich schweife ab…
Snowboard Kids (eigentlich auch schon abgeschweift, naja) habe ich gerade mal gesucht, und da ist interessant, dass die Verpackung sowohl das Only-for-N64-Bildchen drauf hat, als auch auf der Folie der Nintendo-Aufreißpunkt mit dem Nintendo-Schriftzug ist. Ich meine mich zu erinnern, dass es letzteren nur bei von Nintendo vertriebenen Spielen gab (also auch später noch auf dem GameCube und so, denn N64-Spiele waren ja eh meist nicht in Folie). Oder irre ich mich da?
Interessant, wie die Rekonstruktion solcher 20 Jahre alter Spielgeschichte bereits in den Bereich der Archäologie abdriftet… :D Also auch in deinem Artikel, der ganze Versuch, zu rekonstruieren, warum sich Conker damals so und nicht so verkauft hat, und heute diese und jene Verfügbarkeit hat, das finde ich wirklich spannend.
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Die Kampagne der BigN zu Snap kannte ich noch gar nicht. Eine tolle Anekdote, sollte ich mal was zu Snap machen, würde ich die gerne einbauen. :D
Bei der Folie bin ich leider überfragt, wäre aber ein guter Ansatzpunkt.
Im letzten Punkt stimme ich dir auch voll und ganz zu. Die Geschichte hinter den Spielen, welche Entscheidungen von den Entwicklern und Unternehmen damals wie und warum getroffen worden sind, wie sie damals aufgenommen worden sind und warum…das sind alles beinahe – wie du so passend sagst – archäologische Aufgaben. 😃 Die Tage bin ich über das Projekt https://www.gameboyworld.com/ gestoßen. Dort sollen über Jahre hinweg alle Game Boy Spiele nicht nur vorgestellt und kurz gereviewed werden, sondern auch in den historischen Kontext eingeordnet werden. So etwas müsste es eigentlich für viel mehr Spiele geben wie ich finde. Da geht ja sonst doch viel verloren.
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Ich hab die big.N-Hefte auch noch und kann das gern einmal heraussuchen. :D
Dass so vieles verloren geht, hat IMO auch ganz stark damit zu tun, dass vieles vor 2000 online nie dokumentiert wurde (und selbst vieles, was danach erschienen ist, zwar dokumentiert wurde, aber aus dem Netz wieder verschwunden ist; dankenswerterweise gibt es immerhin das Internet Archive) während sich heutige Recherche oft auf das Internet beschränkt. Es gibt so vieles, was sich in Printmagazinen finden lässt, die aber selbst nicht digitalisiert, nicht verfügbar, zu einem erschreckend großen Teil verschwunden sind, sobald man mal über die größten, noch existierenden Publikationen hinausschaut. Oder anders gesagt: Nicht nur ein großer Teil der Spielgeschichte ist in Gefahr, vergessen zu werden, sondern auch ein großer Teil der Berichterstattung über Spiele.
Ein schönes Beispiel auch, das zuletzt bei Auf ein Bier mal aufkam: Wie schwierig es ist, einen Screenshot zu einem Spiel auch nur aus den 90ern zu finden, und wie deshalb von Google immer und immer wieder die selben Screenshots kopiert würden. Tatsächlich sind alte Spielemagazine da eine viel bessere Quelle.
Dieses GameBoy-Projekt finde ich übrigens sehr spannend. Gerade da gibt es so vieles zu entdecken. Ich denke immer daran, wie selbst vergleichsweise „große“ GameBoy-Titel, wie beispielsweise die in Europa so betitelte Final Fantasy Legend-Reihe, heute kaum noch irgendwem ein Begriff sind.
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Dass ebenso ein Teil der Berichterstattung über Spiele verloren geht, ist leider wahr. Dabei gehört die zeitgenössische Berichterstattung für mich untrennbar zur Geschichte des Spiels hinzu. Ein paar Projekte gibt es ja, wie zum Beispiel Kultmags (http://www.kultmags.com/mags.php). Da ist auch die BigN mit dabei, sodass ich für Snap in dem Fall sogar selbst recherchieren könnte. :) Finde ich eine richtig gute Sache, hier habe ich mich auch für den Conker-Artikel bedient. Vielleicht kennst du die Seite schon, aber falls hier irgendwann jemand noch mitliest, könnte das für den ja interessant sein. :D
Wieder etwas gelernt. Ich kannte die Reihe gar nicht und dachte beim ersten Lesen, es ginge um Mystic Quest. So ein Austausch lohnt sich ja doch immer.
Ein interessanter Fall ist auch Wave Race. Wäre da nie ein Ableger auf dem N64 erschienen und das GB-Spiel somit nicht doch noch nach Europa gekommen, wäre es wahrscheinlich in Vergessenheit geraten. Bei über 1000 GB-Titeln gibt es aber sicherlich einige Titel, die nicht das Glück von Wave Race hatten und so in der Versenkung verschwunden sind. Bei dem Projekt bin ich sehr gespannt, was da noch alles zu Tage getragen wird.
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Ha! Mit Vorlage kann ich unseren Exkurs vom Exkurs gleich noch weiter ins Abseits führen. :D Auf kultmags.com bin ich auch schon irgendwann einmal gestoßen, wusste aber nicht, dass die Seite inzwischen so umfassend ist – daher vielen Dank für den Tipp!
Sehr lesenswert sind unter den gebotenen Magazinen auch die Total!-Hefte – und da kannst du gern mal einen Blick in die Ausgaben 08 und 09 des Jahres 2000 werfen. Als zweiteiliges Special gibt es dort die besten GameBoy-Spiele aller Zeiten, und dass das selbst 2000 noch vor allem Schwarz-Weiß-Titel waren, die heute erst recht vergessen sind, macht diese sehr fundiert kuratierte Liste unheimlich spannend. Dort hab ich erstmals auch von der Final Fantasy Legends-Reihe gelesen.
Die GB-Fassung von Wave Race hab ich übrigens selbst erst vor wenigen Jahren nachgeholt und war nach kurzer Eingewöhnungsphase echt erstaunt davon – ein klasse Spiel, dass es auf erstaunliche Art schafft, das Fahrverhalten auf Wellen auf dem GameBoy rüberzubringen. Umso spannender vor dem Hintergrund, dass es das Original ist – und nicht kleine Bruder, als den viele europäische Spieler es damals wohl empfunden haben.
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Wenn ich das richtig verstehe, dann hat sich der Preis aber gar nicht so stark verändert, oder? Soweit ich mich erinnern kann, waren die Preise für ein gebrauchtes Conker ja auch schon vor rund 15 Jahren jenseits der 100€-Marke. Ein paar Jahre nach Release habe ich auch mal ein Exemplar in mittelmäßigem Zustand für etwas unter 100 € bekommen. So richtig gut fand ich es aber nicht und letztendlich habe ich es später dann gegen Rune Gold und einen Humpen mit Rune-Design, den man afaik nicht so im Laden kaufen konnte, eingetauscht. Das war dann mein Geburtstagsgeschenk für meinen Bruder, der großer Rune-Fan ist. So aus rein finanzieller Sicht wohl nicht der beste Tausch meiner Sammler-Karriere, aber dafür hat der Humpen bis heute einen Ehrenplatz bei meinem Bruder^^
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