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11:30 Uhr

  • Mit leichter Verspätung vor Ort; Resident Evil 2 wirft seine Schatten voraus.

12:15 Uhr

  • Ganz ohne Wartezeit war Hitman 2 das erste Spiel, das ich anspielen konnte. Ersteindruck: mehr vom Gleichen, aber das auf höchstem Niveau. Gefühlt spielt sich Hitman 2 tatsächlich noch einen Tick runder und freier, als ich das von der kostenlosen Marrakesch-Demo-Mission des Vorgängers kenne.  An der Location Miami, bei der wir während eines Motorsport-Events unsere Ziele ausschalten müssen, dürften sich die Geschmäcker scheiden, da ihr ein wenig das Lokalkolorit fehlt; ansonsten ist Hitman 2 aber auch audiovisuell auf dem gewohnt hohen Niveau.

13:00 Uhr

  • Eigentlich wollte ich nur kurz zuschauen, aber dann konnte ich auch Assassin’s Creed Odyssey direkt anspielen. Später mehr dazu.

13:30 Uhr

  • Mascha Tobe, Kuratorin des Computerspielemuseums Berlin, sprach im Rahmen der Vortragsreihe über die Gemeinsamkeiten von digitalen Spielen und Literatur.

14:30 Uhr

  • Erste Verschnaufpause und Zeit, um etwas zu posten. Wobei eine Verschnaufpause eigentlich gar nicht nötig ist: Das Event ist zumindest am heutigen Freitagmittag ausgesprochen entspannt und überschaubar. Es gibt nirgendwo Gedränge und die Location ist ziemlich atmosphärisch.
  • Selbst kommende Triple-A-Titel kann man meist ohne Wartezeiten anspielen, nur bei Resident Evil 2, Devil May Cry 5 und Days Gone stehen die Leute in Schlangen von bis zu ca. 20 Personen. Auffällig sind bisher die gleichbleibend konstanten Besucherzahlen.

15:15 Uhr

  • Im Rahmen der Vortragsreihe spricht derzeit Sven Fössing über die Geschichte der Indizierung von Spielen in Deutschland. Interessant und sehr humorvoll.

16:00 Uhr

  • Ich bleibe für einen weiteren Vortrag: Gleich sprechen Lars Kühme (ehemaliger Capcom PR-Manager), Michael Cherdchupan von Insert Moin und andere  über Horrorspiele im Laufe der Zeit.
  • Müssen Horrorspiele notwendigerweise eine vergleichsweise gute, fotorealistische Grafik haben? Nicht notwendigerweise, sagt Michael Cherdchupan.
  • Hilflosigkeit als Grundkomponente von Horrorgames, Spieler ist sich seiner eigenen Schwäche bewusst und spürt Beklemmung.
  • Bieten Horrorgames zu wenig Entscheidungsfreiheit?
  • Horror mit Pacing-Problemen bei Spielen mit 10 Stunden Spieldauer und mehr.
  • Interessante Ausführungen von Michael Cherdchupan zur Entwicklung der Silent Hill-Reihe. Spiele nach Teil 4 eiferten früheren Teilen nur noch nach, ließen aber Originalität vermissen.
  • Schön: Die Häufung japanischer (Psycho-)Horrorspiele auf der Wii wird kurz erwähnt. Ansonsten kommt die Diskussion über Resident Evil und Silent Hill leider selten hinaus und bleibt generell eher an der Oberfläche, was auch an den schnellen Themenwechsel der Moderation liegen dürfte.
  • Grusel: aus der alltäglichen Normalität heraus, die sich allmählich zersetzt; oder wie bei Silent Hill 2 als Spiegelbild der Psyche. Außerdem: Empathie für die Figuren, auch bei Resident Evil und den „everyday people“ in Silent Hill. Bei Resident Evil: Body Horror, insbesondere ab Teil 2 mit William Birkin.
  • Lars Kühme: Zukunft der Horrorgames für ihn nicht in VR. Horror sei oft beim gemeinsamen Spielen sogar intensiver.
  • Michael Cherdchupan: Demokratisierung von Entwicklungstools und kostengünstigere Indie-Entwicklungen können Horrorgames wieder mehr kreativen Freiraum ermöglichen. Sieht auch Hellblade in dieser Linie.
  • Publikumsfrage: Welche Horrorspiele funktionieren warum nicht? Cherdchupan: Fatal Frame V thematisch sehr interessant, aber mit viel zu vielen Hilfen und Anzeigen für den Spieler.

19:00 Uhr

  • Es wird allmählich Abend, die Hallen werden eine Stunde vor Schließung auch schon etwas leerer. Das bedeutet: Sogar bei Resident Evil 2 gibt’s mittlerweile keine Wartezeiten mehr, und diese Gelegenheit habe ich natürlich ergriffen:
  • Mit Claire ging es in den Kampf gegen den mutierten William Birkin, der tatsächlich so einigen „body horror“ (siehe oben) versprühte. Mit einem toll ausbalancierten Schwierigkeitsgrad war der Kampf unheimlich spannend und ich knapp siegreich. Die Demo erschien mir dabei als erstaunlich runde Balance zwischen Alt und Neu, der es tatsächlich gelingt, die Essenz des Originals beizubehalten, dieses spielerisch und inszenatorisch aber in die Gegenwart zu holen. Grafik und Sound waren klasse, auch in der letzten Videosequenz, ohne dabei den 90er-Stil des Originals aufzugeben. Als einziges klassisches Resident Evil der Hauptreihe, das ich selbst noch nie gespielt habe, dürfte das ein Pflichtkauf für mich werden. Morgen schaue ich mir dann sicherlich noch die Leon-Demo an.
  • Eine große Überraschung war ein mir bisher komplett unbekanntes PS4-Spiel namens dreams. Offenbar eine Art Minispiel-Sammlung, in der ich zuerst ein ziemlich atmosphärisches Jump’n’Run spielte, und dann ein an Lovecraft angelehntes Text(!)-Adventure. Letzteres war echt ziemlich abgefahren, und nach langer Spielzeit (30 Minuten? Mehr?) war ich vermutlich auch fast am Ende, konnte aber das (mutmaßlich) letzte Rätsel partout nicht lösen. Neben den ganzen, doch eher gleichförmigen AAA-Titeln bisher mein Highlight heute. Korrigiere: Nein, ist offenbar gar keine Minispielsammlung, sondern ein Sandbox-Game zur Erstellung eigener Spiele? Ich muss mich da mal näher informieren.
  • Hitman 2 bin ich auch noch einmal angegangen, hab ich mich aber a) dümmer angestellt, als beim ersten Mal, und b) stürzte dann leider auch noch das Spiel ab. Schade. Aber bestimmt noch nicht mein letzter Versuch.

20:00 Uhr

  • Zum Abschluss des ersten Messetages spielte ich schließlich noch rund eine halbe Stunde Stephan Hövelbrinks Death Trash. Den wunderschönen Pixellook, der in Bewegung allerdings noch besser ausschaut als auf Screenshots, kannte ich bereits von Twitter. Was ich nicht kannte, war die wunderbare Spielbarkeit: so flüssig, so flott, so ohne irgendetwas, das das Spielerlebnis stört (auch wenn die Tastenbelegung an sich relativ komplex war). Nach einer Weile wurde es zwar ein wenig eintönig und die RPG-Elemente kamen in dieser ersten halben Stunde wenig zur Geltung, aber das konnte den reinen Spielspaß nicht trüben. Und das Setting ist natürlich großartig. Postapokalyptisch, mit einen Hauch Cyberpunk und einer kräftigen Portion, äh, Fleisch.

Samstag