Die handverlesenen Games-Lesetipps der Woche – immer freitags auf SPIELKRITIK.com.

Heute begeben wir uns auf einen wechselhaften Survivaltrip! Wir kämpfen uns die kaum durchdringlichen Menüdschungel von God of War u.a., wagen einen Blick in rechtsextreme Parallelwelten bei Steam, und ertragen ein Jahr ohne Superlevel. Wir kämpfen als „schwaches Geschlecht“ ums Überleben bei Dontnod Entertainment, lassen die Welt von Yakuza in unsere Realität einsickern, und reisen schließlich sogar durch die Zeit, zurück ins Jahr 1985.

Gute Reise und bis nächste Woche! [sk]


Schluss mit dem Menüdschungel bei Videospielen!
(derstandard.at, Rainer Sigl)

[…] Wo früher einmal zumindest bei Actionspielen die Feinheiten der Spielmechanik unterhalb der Oberfläche bleiben durften – etwa wie viel Trefferpunkte eine bestimmte Angriffsart verursacht -, wird seit einiger Zeit alles gut sichtbar und mit dem Enthusiasmus eines hyperaktiven Buchhalters aufgelistet: Item XY hat einen Stärkewert von 28, einen Verteidigungsbonus von 42 und erhöht die Vitalität um sieben Punkte, ein gesockelter Edelstein fügt einen Cooldown-Bonus von zwölf dazu und mit nur 52.000 Silber lässt sich der Angriffswert um sexy drei Prozent erhöhen! […]

(M)Ein Jahr ohne Superlevel
(siebenvonzehn.wordpress.com, Marcus Dittmar)

[…] Das Ende von Superlevel jährt sich in Kürze, wirklich akzeptiert habe ich es jedoch erst Monate später. Ich war davon überzeugt, dass die Einstellung der Seite einen schwerwiegenden Verlust bedeutete. Nicht für den deutschen Spielejournalismus, jedoch für die Wahrnehmung, wie unterschiedlich und vielfältig man auch hierzulande über das Thema Videospiele sprechen kann. Doch ein Jahr später fühlt sich dieser Verlust vielmehr wie ein ganz persönlicher und nicht mehr wie ein allgemeiner an. […]

Mein Dampf: Die rechtsextreme Parallelwelt auf der Games-Plattform Steam
(derstandard.at, Christian Huberts)

[…] Es soll nicht der Eindruck entstehen, ich hätte investigativ recherchiert. Nein, die Nazis präsentieren sich auf Steam ganz ungeniert. Hat man einen gefunden, kann man sich in der Freundesliste und den Kommentaren stundenlang durch die SS-Fanparade klicken. User „FRANZEL l’Alsacien“ aus dem Elsass ist nur „French on papers“. Er teilt Nazi-Marsch-Mods für „Day of Infamy“, Bilder von Hitlerjungen und den Endsieg beim letzten eSport-Turnier. […]

Entwickler und das schwache Geschlecht
(gamers-palace.de, Beatrice Vogt)

[…] Mit Vampyr verließ man die Riege der weiblichen Hauptfiguren und schuf einen männlichen Vampir, der sich mehr schlecht als recht in einem London des Jahres 1918 rumschlagen muss. Keine Vampirin, obwohl es im Spiel auch einen starken weiblichen Vampir gibt, doch dieser wirkt für mich nur wie ein netter NPC von nebenan. […] Ich liebe Spiele, in denen die Frauen und Mädchen eine wichtige Rolle spielen und in denen sie nicht nur als schicke Dekoobjekte betrachtet werden, so wie es in anderen Spielen üblich ist. Momentan scheint sich der Großteil der Videospiele in diese Richtung zu entwickeln, doch Studios, die für mich der Inbegriff von weiblichen Protagonisten sind, tanzen plötzlich aus der Reihe. […]

After I stepped into Yakuza’s world, Yakuza’s world seeped into mine
(eurogamer.net, Malindy Hetfeld)

[…] Kiryu may be tall and imposing, but he’s not a foreigner. As a black person living in a rural area, I’m used to being the odd one out, but my time in Japan was marked by novel micro-aggressions, such as waiters at restaurants pointedly informing me that there would be no English menus available as soon as I entered, or people asking me if I had gotten lost when I was just on the way home from the supermarket, unconvinced until I resorted to showing them identification marking myself as a resident. None of these are big issues, but it’s miraculously freeing to play a man nothing is assumed of other than him being strong. […]

Software People: Inside the Computer Business
(archive.org, Doug Carlston)

[…] The 1985 book by Brøderbund Software founder Doug Carlston describing the early days of the computer games and computer software business. Discusses the foundations of home computing, of businesses, programming gurus such as Bill budge and Nasir Gebelli, and a peek into the Japanese computer emergence as well. […]

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