Letzte Woche gönnte sich Lesenswert eine Auszeit, heute gibt es wie gewohnt eine Auswahl hochwertiger Games-Lesetipps: Impressionen aus No Man’s Sky als Sci-Fi-Erzählung verpackt, die Kritiklosigkeit existierender Spielkritik, „antike“ Club-Nintendo-Anmeldekärtchen, ungewöhnliche Namensgebungskonventionen, und Posthumanismus in Final Fantasy VI. Viel Spaß beim Lesen.

No Man’s Sky
(xeperium.wordpress.com, Nocturn) – Nicht mehr online. Auch im Internet-Archiv nicht archiviert.

[…] So werde ich fortan meine Erlebnisse in dem jüngst erschienen Spiel No Man’s Sky in Form einer Erzählung aus der Sicht meiner Spielfigur darlegen. […] Benommen verließ ich das Schiff und fand mich in einer Welt aus Eis und Schnee, deren niedrige Temperaturen deutlich an den Schutzsystemen meines Anzugs zehrten. Es war offensichtlich, dass ich das Gefährt schnellstmöglich wieder einsatzfähig bekommen musste, wollte ich nicht als durchgefrorener Leichnam enden, vergessen vom Universum. […] Trotz der niedrigen Temperaturen war diese Welt, welche ich entsprechend der Umstände Kokytos taufte, durchaus von Lebewesen bevölkert. […]

Zum traurigen Zustand der Spielkritik
(videogametourism.at, Rainer Sigl)

[…] Klar, Menschen, die ein Werk nicht verstehen, auszulachen und ihnen vorzuhalten, sie würden “es” halt einfach nicht checken, ist fragwürdig. Aber das Gegenteil ist es umso mehr: Du hast das nicht verstanden und bist deswegen aufgewühlt? Hol dir zumindest das Geld zurück, damit der böse Mann wenigstens nichts daran verdient, dass du das Spiel ganz gespielt hast! Bei anderen Kulturprodukten – Büchern, Filmen, Platten – wäre so etwas absurd. Doch in einem Medium das sich von vorn bis hinten so sehr seinem Produktcharakter verpflichtet sieht, in dem die “Der Kunde ist König”-Mentalität so stark ist, in dem sich unironisch “Konsumentenrevolten” herausbilden, weil das Selbstverständnis eben eines des Konsums von Produkten, mehr: von “Intellectual Property” ist, stellen sich wie hier anscheinend sogar jene, die als “Kritiker” gelten, auf die Seite der Anspruchslosen. […]

Club Nintendo Anmeldekärtchen
(dmgpage.com, powerchannard)

[…] Wer von Anfang an cool und angesagt sein wollte, der musste in den 90ern ziemlich schnell auch Mitglied im Club Nintendo werden. Nicht nur, dass man seine eigene Club Nintendo Mitgliedskarte zugeschickt bekommen hat – auch Coupons zum Einlösen für das Club Nintendo Magazin waren begehrt. In der Anfangszeit des Clubs ist das Magazin vom Einzelhandel nur Clubmitgliedern gegen Coupons ausgehändigt worden. […] Mehrere verschiedene Anmeldekärtchen gibt’s hier zum Download. […]

Game Franchises with Complicated Naming/Numbering Conventions
(chiscroller.wordpress.com, Chris Hodges) – Link fixed.

[…] So you have the first game, then the next game with a 2 after the title, and the third with a 3, and so on…right? Not always. Here are some of the most infamous examples of series that have nonsensical and convoluted ways of naming and numbering their sequels. […]

Magic and Gender in Final Fantasy VI
(killscreen.com, Kathryn Hemmann)

[…] Final Fantasy VI uses gender as a lens for its exploration of the intersections between biology and technology. The social otherness culturally associated with young women provides a powerful analogy to anxieties surrounding changing definitions of fundamental humanity, expressed in debates concerning issues from organ transplants to oral contraceptives. As in many pop cultural texts in contemporary Japan, Final Fantasy VI explores its posthuman themes through the bodies of its female characters, using Terra and Celes to represent optimism concerning the possibilities for the future of the human species in relation to seemingly magical biotechnologies. […]

Die Funktionalität der Links in dieser Ausgabe von Lesenswert wurde zuletzt überprüft am 20. August 2021.